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Zahl der Berufspendler nach Hessen nimmt weiter zu

Für viele Beschäftigte in Hessen gilt: Ihr Arbeitsort und ihr Wohnort sind nicht identisch und liegen oftmals in unterschiedlichen Bundesländern. Das Land Hessen und besonders der Ballungsraum Rhein-Main folgen weiterhin dem Trend steigender Pendlerzahlen. Parallel zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung stieg innerhalb eines Jahres auch die Zahl der Ein- und Auspendler weiter an.

Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Einpendler, die in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis stehen, von 344.667 auf 353.395 Menschen. Das waren 8.728 oder 2,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. 14,4 Prozent der insgesamt 2.457.858 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort in Hessen (Stand 30.06.2016), kamen aus einem anderen Bundesland oder dem Ausland.

Die Zahl der Auspendler stieg ebenfalls an: 237.392 Menschen verließen ihren hessischen Wohnort, um außerhalb der Landesgrenze zu arbeiten. Das waren 13.858 oder 6,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Wohnsitz in Hessen pendelten beruflich primär in die benachbarten Bundesländer Baden-Württemberg (56.764), Rheinland-Pfalz (51.262), Nordrhein-Westfalen (43.237) und Bayern (40.519).

Berufstätige aus anderen Bundesländern, die ihre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Hessen ausüben, kamen überwiegend aus Rheinland-Pfalz (100.204), Bayern (60.845) und Nordrhein-Westfalen (55.646). An vierter Stelle stehen die Einpendler aus Baden-Württemberg (46.480). Im Gegensatz zu den anderen Bundesländern ist die Zahl derjenigen, die von ihrem Wohnort in Hessen zur Arbeit nach Baden-Württemberg auspendeln, höher, als die Zahl der Einpendler. Bei den anderen Bundesländern weist Hessen hingegen einen Einpendlerüberschuss auf.

Auf den Weg zur Arbeit nach Hessen machen sich besonders Beschäftigte aus der Unternehmensführung und –organisation, dem Bereich Verkehr und Logistik, den Einkaufs-, Vertriebs- und Handelsberufen, dem Finanzdienstleistungssektor und der Maschinen- und Fahrzeugtechnik. Allein aus diesen „Top Fünf“ der Berufsgruppen kamen rund 153.000 Beschäftigte: 43,2 Prozent aller Einpendler.

Frankfurt bleibt Pendlermagnet

Insgesamt 551.231 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer übten in Frankfurt am Main eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aus. Davon leben lediglich 196.417 Personen in der Mainmetropole. Dies entspricht einem Anteil von 35,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Beschäftigten mit Wohnsitz in Frankfurt allerdings um 5.454 Menschen erhöht.

Der größere Teil, insgesamt 259.391 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, pendelten aus anderen hessischen Regionen in die Mainmetropole (47,1 Prozent). Im Vorjahr waren es mit 256.204 Berufstätigen noch 47,3 Prozent.

93.338 Menschen (2015: 92.622) arbeiteten in Frankfurt, wohnten aber in einem anderen Bundesland, 1.668 kommen aus dem Ausland (2015: 1.586). Der Einpendleranteil liegt damit bei 64,4 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr (64,7 Prozent) leicht zurückgegangen. Der Anteil nichthessischer Einpendler an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in das Stadtgebiet Frankfurt ist mit 17,3 Prozent weiterhin deutlich höher als im landesweiten Durchschnitt (14,4 Prozent). Rund 355.000 Beschäftigte pendeln regelmäßig zur Arbeit in die Mainmetropole, etwa 4.600 mehr als vor einem Jahr.

Ihren Wohnort Frankfurt verlassen 90.523 Berufspendler, um außerhalb der Stadt ihren beruflichen Tätigkeiten nachzugehen. Darunter arbeiten 66.656 Menschen in Hessen, 23.867 in einem anderen Bundesland.

Für Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, spricht diese Dynamik für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Hessen, birgt aber auch Herausforderungen: „Die stabile gesamtwirtschaftliche Entwicklung und ein aufnahmefähiger Arbeitsmarkt machen Hessen zu einem gefragten Einzugsgebiet. Dies und auch die zentrale Lage begünstigen die Mobilität zwischen Arbeits- und Wohnort. Dass sich ein großer Teil dieser Bewegungen auf die Ballungsräume konzentriert, allen voran das Rhein-Main Gebiet mit der Stadt Frankfurt als Knotenpunkt, verstärkt allerdings auch Effekte wie eine stark zunehmende Verkehrsdichte, einen angespannten Wohnungsmarkt und steigende Lebenshaltungskosten. Deshalb sollte die Attraktivität ländlich geprägter Regionen als Wohn- und Arbeitsstätte, auch in Hinblick auf die demografische Entwicklung und den Fachkräftebedarf, weiter gefördert werden.“

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