Logo

Borderline-Selbsthilfegruppe Fulda gegründet

Der Zusammenschluss in einer Selbsthilfegruppe kann den Betroffenen Mut machen, sich zu ihrer Leidensgeschichte zu bekennen. Sie müssen nicht länger alleine mit ihren Problemen zurechtkommen, sondern finden Halt, Unterstützung und Zuspruch bei anderen, denen es ähnlich geht. Dies gilt besonders für Krankheiten mit einem vielschichtigen und häufig unklaren Beschwerdebild. Borderline ist so eine Krankheit, mit der die breite Öffentlichkeit nur wenig anzufangen weiß.

Bei dieser psychischen Erkrankung handelt es sich um eine Persönlichkeitsstörung, deren Beginn schon im Kindesalter liegen kann und die sich in den verschiedenen Lebensbereichen manifestiert. Typisch für das Krankheitsbild sind eine tiefgreifende Impulsivität und Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten. Die Betroffenen leiden unter teils heftigen Gefühls- und Stimmungsschwankungen. Hinzu können massive Verlassenheitsängste, Schuldgefühlt, Panik, Wut und auch Selbstverletzungen kommen.

Zu den Menschen mit Borderline, die auch als Störung in der Emotionsregulation bezeichnet wird, gehört Detlev Falkenhahn. Auslöser seiner Erkrankung, die erst sehr viel später erkannt und behandelt wurde, war ein schwerer Unfall vor fast dreißig Jahren, der für ihn zum Trauma wurde. Durch die damit verbundenen wirtschaftlichen und sozialen Folgen ist er zum Frührentner geworden. Heute geht es dem 49-Jährigen aus dem Petersberger Ortsteil Steinau besser, nachdem er im Klinikum Fulda Hilfe in der dialektisch-behavioralen Therapie („DBT“) gefunden hat.

DBT zielt auf das Bewusstmachen von Gedanken, Wahrnehmungen, Gefühlen und Erinnerungen ab. Diese werden auf ihre Angemessenheit überprüft und gegebenenfalls neu bewertet. Zur Vertiefung der in der Einzeltherapie gewonnenen Einsichten muss man sich die als angemessen erkannten Verhaltensmuster („Skills“) immer wieder vor Augen führen und einüben. Deshalb gibt es im Klinikum eine Skill-Gruppe, die einem dabei helfen kann und an der auch Detlev Falkenhahn teilnimmt. Denn er bemerkte rasch, dass er die Krankheit nicht alleine bewältigen konnte und wollte.

Deshalb gründete Detlev Falkenhahn im April 2016 eine Borderline-Selbsthilfegruppe, der schon mehrere Personen angehören, von denen einige Erfahrungen mit DBT  und Skill-Gruppen mitbringen. Zielsetzung der Borderline-Selbsthilfegruppe Fulda ist es, sich der Öffentlichkeit bekannt zu machen und dadurch Betroffenen wie Angehörigen Rat und Hilfestellung anzubieten. Die Mitglieder treffen sich jeden ersten, zweiten und vierten Donnerstag im Monat von 17 bis 19 Uhr im Selbsthilfebüro Osthessen, Petersberger Str. 21 (3.Sock). Weitere Interessenten sind jederzeit willkommen.

Kontakt
Telefon 0152/24348710 (Lucky), 0661/20091046 (Susi), E-Mail Borderline-selbsthilfegruppe.fulda@mail.de.

Categories:

Alle Nachrichten