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Wieder Rotmilankartierung in den Rhöner Landkreisen

Im „Artenhilfsprojekt Rotmilan Rhön“ werden, wie auch in den letzten Jahren schon, zwischen März und Juli in der Kulisse der Rhöner Landkreise wieder Rotmilane erfasst. Die Gebietskulisse des Rotmilanprojekts ist die der Arbeitsgemeinschaft der Rhöner Landkreise mit rund 4.900 km² Größe. Sie beinhaltet länderübergreifend in Hessen die Landkreise Fulda, die Gemeinden Friedewald, Hohenroda und Schenklengsfeld im Landkreis Hersfeld-Rotenburg; in Bayern die Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen sowie in Thüringen die westliche der Werra gelegenen Rhönbereiche der Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis.

Organisiert wird die Kartierung, an der sich sicher auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Ehrenamtliche beteiligen, durch das Biosphärenreservat Rhön in Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden sowie den Staatlichen Vogelschutzwarten der drei Bundesländer. Bereits bei der Kartierung 2016 haben sich 170 Ehrenamtliche beteiligt und zu einem wertvollen Erkenntnisgewinn beigetragen.

Naturschützer, Jäger und Vogelfreunde, die sich an der diesjährigen Kartierung beteiligen möchten, werden vom Biosphärenreservat zu einer Fortbildung und Informationsveranstaltung eingeladen:

Am Montag, den 13. Februar findet die Auftaktveranstaltung für Hessen um 18.00 Uhr im Umweltzentrum Fulda, Johannisstrasse 44 in 36041 Fulda statt. In Bayern werden zwei Veranstaltungen angeboten. Am Dienstag, den 14. Februar treffen sich die Kartierer um 18.00 Uhr im Rhöniversum, Auweg 1, in 97656 Oberelsbach und am Donnerstag, den 9. März um 19.00 Uhr im Landkreis Bad Kissingen im Hotel Rhöner Land in 97723 Oberthulba.
Die Infoveranstaltungen für die Thüringer Rotmilanfreunde findet am Freitag, den 17.02. um 18.00 Uhr in der Thüringischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats, Goethestr. 1, in Zella/Rhön statt. Als Gastreferent wird an den Terminen in Fulda, Zella und Bad Kissingen jeweils der Biologe, Rotmilanexperte und Vorstandsmitglied vom Dachverband Deutscher Avifaunisten, Stefan Stübing teilnehmen und über aktuelle Erkenntnisse der Rotmilanforschung berichten. Im Zuge der Veranstaltungen sollen auch die einzelnen Kartiergebiete wie in den Vorjahren unter den ehrenamtlichen Mitstreitern aufgeteilt werden. Wichtig ist auch der Erfahrungsaustausch der Akteure untereinander.

Im Rahmen der Veranstaltungen wird sich auch der neue Rotmilan-Projektleiter Julian Oymanns vorstellen, der seit Mitte Januar das Projekt übernommen hat. Julian Oymanns ist Wildtierbiologe und bringt interessante Projekterfahrungen zum Rotmilan mit, da er im vergangenen Jahr in einem Schweizer Forschungsprojekt zum Rotmilan war.

Das Biosphärenreservat weist in mit Blick auf die neue Kartiersaison darauf hin, dass von den Ehrenamtlichen für die Erfassung der Rotmilane in den einzelnen Kommunen auch Gemeinde- und in Ausnahmefällen auch Feld- und Forstwege befahren werden. Die Projektleitung bittet diesbezüglich um Verständnis. Die geschulten und legitimierten Kartierer sind mit einem „Hinweisschild“ zur Kennzeichnung des Pkws ausgestattet. Beginn der Kartierung ist Anfang März.

Über 50 % des ausschließlich in Europa vorkommenden Rotmilans brüten in Deutschland. Die Bundesrepublik Deutschland hat somit eine besondere Verantwortung für den Schutz und die Erhaltung dieses eleganten Greifvogels. Mit dem mehrjährigen u. a. aus Bundesmitteln finanzierten Projekt versucht man in der Kulisse der Rhön, die Lebensbedingungen für den Rotmilan zu verbessern und so dem bundesweiten Bestandsrückgang von etwa einem Drittel seit den 1990er Jahren entgegen zu wirken. Neben der Erfassung der Bestände gehört zum Projekt die Verbesserung der Lebensräume, der Schutz der Horste und eine begleitende Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Rhön beherbergt in den Sommermonaten mindestens ein Prozent der Weltpopulation der Art und ist damit eines der wichtigsten Verbreitungszentren.

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