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Ausstülpungen an der Darmwand meist ein „Zufallsbefund“

Als „Divertikel“ bezeichnet man Ausstülpungen der Darmwand, die in den meisten Fällen keine Beschwerden verursachen. Wenn sie sich entzünden, so spricht man von einer „Divertikulitis“, und es kann zu Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen und Unwohlsein kommen.

„Echte“ und „falsche“ Divertikel

Von einem „falschen“ Divertikel spricht man, wenn sich nur die Schleimhaut durch die Darmwand stülpt; bei einem „echten“ wölben sich auch Darmmuskulatur und Bindegewebe nach außen. Meistens treten diese Ausstülpungen am hinteren Teil des Dickdarms auf. Die genaue Ursache für die Divertikulose, also dem Vorhandensein von Divertikeln im Darm, ist unbekannt. Man hat aber festgestellt, dass Divertikel meist an den Stellen am Darm entstehen, wo Blutgefäße in den Darm eintreten oder das Bindegewebe schwächer ist. Auch eine ballaststoffarme Ernährung scheint die Entstehung von Divertikeln zu begünstigen.

Diagnose und Behandlung

Studien schätzen, dass in westlichen Ländern rund 30 Prozent aller Erwachsenen eine Divertikulose haben und die Zahl der Betroffenen mit dem Alter ansteigt. Da die Ausstülpungen in der Regel aber keine Beschwerden bereiten, ist die Divertikulose meist ein Zufallsbefund und muss nicht behandelt werden. Empfohlen werden ausreichend trinken und bewegen, auf eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung achten sowie Übergewicht reduzieren. Treten allerdings Symptome wie beispielweise Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall auf, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.Divertikel erhöhen das Risiko eines Darmdurchbruchs und weiteren Komplikationen, die lebensbedrohlich sein können. Eine Entzündung der Divertikel („Divertikulitis“) wird je nach Schweregrad ambulant oder im Krankenhaus mit einem Verzicht auf Nahrung und die Gabe von Antibiotika behandelt. Treten Komplikationen auf, muss unter Umständen operiert und der betroffene Darmabschnitt entfernt werden.

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