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Stellungnahme von Bischof Algermissen zur heute veröffentlichten Instruktion „Dignitas Personae“

Fulda. Durch Gottes Menschwerdung sind alle Menschen geehrt. Das Tagesgebet zu Weihnachten erinnert daran: „O Gott, du hast den Menschen in seiner Würde wunderbar erschaffen…“. Die Würde des Menschen kommt von Gott, und sie ist unteilbar. Sie kommt allen Menschen zu, den geborenen wie den ungeborenen, den jungen wie den alten Menschen, denen in den Vollkraft des Lebens wie den Behinderten, Kranken und Sterbenden. Das Weihnachtsfest drängt uns, die Würde des Menschen zu achten und zu schützen.
In diesem grundsätzlichen theologischen Zusammenhang veröffentlicht die Kongregation für die Glaubenslehre wenige Tage vor Weihnachten die neue Instruktion zu Fragen der Bioethik mit dem Titel „Dignitas Personae – Die Würde der Person“.

Diese „Instruktion lehrmäßiger Natur“ (Nr. 1) ist in enger Verbindung mit und als Weiterführung der Instruktion vom 22. Februar 1987 „Donum Vitae – über die Achtung vor dem beginnenden menschlichen Leben und die Würde der Fortpflanzung“ zu sehen. In den beiden letzten Jahrzehnten sind die Möglichkeiten der Biomedizin explosionsartig gewachsen (Nr. 1 und 4). Dabei wurden nicht nur die Chancen hinsichtlich der Diagnose und Therapie erweitert, sondern es hat sich damit auch ein bedenkliches Gefahren- und Risikopotential angesammelt. Angesichts dessen fühlt sich „die Kongregation für die Glaubenslehre verpflichtet, die Würde und die grundlegenden, unveräußerlichen Rechte jedes einzelnen Menschen – auch in den Anfangsstadien seiner Existenz – zu bekräftigen und die Forderungen des Schutzes und der Achtung deutlich zu machen, welche die Anerkennung dieser Würde von allen fordert“ (Nr. 37).

Die Instruktion, die sich im zweiten und dritten Teil besonders den neuen Problemen bezüglich der Fortpflanzung und der neuen Therapien, die eine Manipulation des Embryos oder des menschlichen Erbgutes mit sich bringen, widmet, fordert zur Auseinandersetzung heraus und warnt vor pragmatischen Lösungen, mögen sich auch deren verhängnisvollen Folgen erst zukünftig erweisen.

Die Instruktion fordert den Mut, „sich allen Praktiken zu widersetzen, die eine schwerwiegende, ungerechte Diskriminierung gegenüber den noch nicht geborenen Menschen darstellen, welche die Personwürde haben und als Bild Gottes erschaffen worden sind“ (Nr. 37).

Denn: „Hinter jedem Nein erstrahlt in der Mühe des Unterscheidens zwischen Gut und Böse ein großes Ja, das die unveräußerliche Würde und den Wert jedes einzelnen unwiederholbaren Menschen anerkennt, der ins Leben gerufen worden ist.“ (Nr. 37).

Die Instruktion „Dignitas Personae“ kommt zur rechten Zeit, ist ebenso notwendig wie hilfreich und hilft zur Unterscheidung der Geister!

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