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Aktion Hoffnungszeichen: Malteser von Auslandseinsatz in Bosnien zurück am Petersberg

081212-bosnien-3Petersberg. Für Jürgen Diehl vom Auslandsdienst der Malteser in Petersberg beginnt der heimatliche Advent erst mit der letzten Kerze: Die ersten drei Kerzen zündet der Berufskraftfahrer in Bosnien und Herzegowina an. Zusammen mit der Ärztin Dr. Astrid Dörner und dem Malteserpfarrer Stefan Krönung hat er einen Konvoi des Malteser Hilfsdienstes begleitet. 32.000 Päckchen haben die Malteser in Städte und Regionen des Nachkriegslandes gebracht und als Weihnachtsgeschenke an Kinder in Waisenhäusern, Flüchtlingslagern, Pfarrgemeinden und Sozialeinrichtungen verteilt. 29 Helfer waren unterwegs.

45.000 Kilometer und 1150 Geschenke

„Mit den freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern und den Fahrzeugen von Malteser Hilfsdienst (MHD) und Technischem Hilfswerk (THW) haben wir an die 45.000 Kilometer zurückgelegt. Auf abgesprochenen Routen haben wir mit örtlichen Partnern die Geschenkaktionen durchgeführt“, berichtet Jürgen Diehl, der als Helfer im Auslandsdienst ehrenamtlich für die Malteser aktiv ist. „Allein vom Petersberg hatte ich ca. 1150 Geschenke mit im Gepäck. Wir haben sie in Srebrenik, Spionica, Sarajevo und Mostar verteilen können“.

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Solche Aktionen sind neben den Hilfsgüterlieferungen und Projektarbeiten vor Ort mehr als nötig, ist Diehl sicher. „Die hohe Arbeitslosigkeit und die vielen sozialen und wirtschaftlichen Probleme werden dadurch nicht gelöst“, sagt er, aber es sei ein kleiner Betrag der Humanität, der über die nationalen, konfessionellen und politischen Trennungen und Abgrenzungen hinausgehe.

Hoffen auf weitere Hilfen

„Mich lassen die Bilder aus dem Flüchtlingslager Spionica in der Nähe von Tuzla nicht los. Hier leben hunderte von Menschen, die von Gott und Welt vergessen sind. Die Päckchen waren eine Freude. Wer wird hier weiter helfen können“?

Zu Beginn ihrer Reise vor zwei Wochen hatten Pfarrer Krönung und Dr. Dörner das muslimische Kind Sumeja Karahmet in Regensburg besucht. Eine groß angelegte Spendenaktion hatte dem Mädchen aus Jelah in Bosnien-Herzegowina im zurückliegenden Jahr eine erfolgreiche Lebertransplantation in Regensburg ermöglicht. Der lebenserhaltende Eingriff fand unter Leitung von Prof. Dr. Michael Melter, dem Chef der Kinder-Uniklinik Ostbayern, statt.

Zu Beginn des nächsten Jahres kann die inzwischen 13-Jährige mit ihrer Mutter in die Heimat zurückkehren. „Sie ist geheilt, haben uns die behandelnden Ärzte berichtet und die engagierte Malteserärztin ist zuversichtlich, dass auch eine gute Kontrolle und Betreuung in Bosnien weiterhin möglich und nötig sein wird: Sumeja wird ein Leben lang teure Medikamente nehmen müssen“, berichtet Krönung.

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Mitte nächster Woche kommen die letzten Helfer, die die weiteste Fahrtstrecke zurückgelegt haben, aus dem Kosovo zurück. Auch im nächsten Jahr werden die Malteser wieder unter denen sein, die Päckchen für Kinder in Osteuropa sammeln und auf den Weg bringen.

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