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Der Arbeitsmarkt im Februar Günstige Konjunktur wirkt weiter

Die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Februar wieder leicht zurückgegangen. Nachdem bereits der im Januar saisonal übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit ungewöhnlich niedrig lag, fiel der aktuelle Rückgang mit 0,9 Prozent höher aus als in den letzten fünf Jahren. Wiederum wurde mit dem niedrigsten Wert in einem Februar seit 26 Jahren ein historischer Tiefstwert erreicht.
„Die anhaltend günstige konjunkturelle Entwicklung, stabile Beschäftigungszahlen sowie eine hohe Arbeitskräftenachfrage sorgen dafür, dass sich der hessische Arbeitsmarkt weiterhin in einer sehr guten Verfassung befindet“, erklärt Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen. „Nach einem kurzen, im Winter üblichen Anstieg, ist die Arbeitslosigkeit im Februar wieder leicht gesunken. Nahezu alle Gruppen, darunter Langzeitarbeitslose, Ältere und Menschen ohne deutschen Pass, konnten von der guten Wirtschaftslage profitieren. Auch Geflüchtete konnten insbesondere im Rahmen befristeter Beschäftigungen erste Erfahrungen auf dem hessischen Arbeitsmarkt sammeln. Unser Ziel ist es, dies zu nutzen und sie dauerhaft in Arbeit zu bringen.“
Während diesen Februar deutlich weniger Jugendliche arbeitslos seien als vor einem Jahr, erläutert Frank Martin, habe sich ihre Zahl gegenüber Januar, analog zur Entwicklung in den letzten Jahren, erhöht. Dabei handele es sich in der Regel um junge Menschen, die eine verkürzte Ausbildung, ein Studium oder eine vorbereitende Maßnahme beenden oder auch abbrechen, um im Frühjahr ihre Ausbildung fortzusetzen oder in den Arbeitsmarkt einzusteigen.
„Auffällig ist, dass die Arbeitslosigkeit von Menschen ohne Berufsabschluss entgegen dem sonst positiven Trend ansteigt. Im Februar waren fast 3.500 mehr Menschen arbeitslos gemeldet, die keinen Berufsabschluss haben.“, so Martin weiter. Das sei eine Steigerung von fast vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Berufsausbildung, Qualifikation und Weiterbildung sind der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit und deshalb ein Schwerpunkt unserer täglichen Arbeit.“ Ohne entsprechende Bildung bestehe schnell die Gefahr, abgehängt zu werden.
 
Arbeitslosigkeit in Hessen: Entwicklung im Februar
Im Februar 2018 waren 166.028 Frauen und Männer in Hessen arbeitslos gemeldet. Das waren 1.582 weniger (-0,9 Prozent) als im Januar und 11.235 Menschen weniger (-6,3 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb wie im Januar bei 5,0 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozent.
Saisonbereinigt ging die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat um 1.000 zurück.
 
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber Januar machte sich bei fast allen betrachteten Personengruppen bemerkbar: Langzeitarbeitslose: -2,1 Prozent; Frauen: -1,7 Prozent; Menschen ab 50 Jahre: -1,2 Prozent; Menschen ohne deutschen Pass: -0,9 Prozent; Männer: – 0,3 Prozent. Lediglich bei den unter 25-Jährigen waren 794 Jugendliche mehr (+5,0 Prozent) gemeldet als im Januar.
 
Gegenüber dem Vorjahr zeigten sich bei allen Personengruppen teils deutliche Rückgänge:Langzeitarbeitslose: -10,0 Prozent; Menschen ab 50 Jahren: -7,0 Prozent; Männer: -6,4 Prozent; Frauen: -6,3 Prozent; Jugendliche unter 25 Jahren: -6,2 Prozent. Zum wiederholten Mal gab es auch bei der Personengruppe ohne deutschen Pass einen leichten Rückgang: -0,7 Prozent.
 
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im Februar 2018 auf 230.831 Personen. Das waren fast 7.950 weniger (-3,3 Prozent) als vor einem Jahr.
 
Entwicklung in den Rechtskreisen: deutliche Rückgänge gegenüber dem Vorjahr
Nach einer saisonüblichen Zunahme der Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen im Januar zeigte sich im Februar lediglich im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) noch ein minimaler Anstieg von 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Bereich des SGB II (Grundsicherung) gab es einen Rückgang von 1,5 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr waren die Arbeitslosenzahlen deutlich niedriger: um 6,3 Prozent (SGB III) sowie 6,4 Prozent (SGB II). Insgesamt entfielen 35,2 Prozent (58.439) aller arbeitslos Gemeldeten in Hessen auf den Rechtskreis SGB III. 64,8 Prozent (107.589) aller Arbeitslosen waren dem Rechtskreis SGB II zugeordnet.
 
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Positiver Trend hält an
Der hochgerechnete, vorläufige Wert der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung für den Monat Dezember 2017 belief sich auf 2.562.000. Dies ist ein Anstieg um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Dynamik liegt damit auf anhaltend hohem Niveau und Hessen vor dem Bund (+2,2 Prozent) und Westdeutschland (+2,3 Prozent).
Die größten Beschäftigtenzahlen gab es mit 436.500 Menschen im Verarbeitenden Gewerbe sowie mit 349.200 Beschäftigungen im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz.
 
Offene Stellen: Starker Stellenzuwachs im Februar  
Insgesamt waren im Februar 52.660 freie Stellen bei den hessischen Arbeitsagenturen und Jobcentern gemeldet, 1.621 (+3,2 Prozent) mehr als im Januar und 4.242 oder 8,8 Prozent mehr als im Februar 2017.
Der Zugang offener Stellen nahm im Februar deutlich zu: 6.267 Stellenmeldungen von Unternehmen gingen im Februar ein. Gegenüber Januar ist dies ein deutlicher Anstieg um gut 60 Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden im Februar 1.520 mehr offene Stellen (+10,1 Prozent) in Hessen gemeldet.
 
Regionen: Niedrigste Arbeitslosenquote weiterhin im Kreis Fulda
Die niedrigste Arbeitslosenquote in Hessen wurde mit 3,1 Prozent im Landkreis Fulda erreicht. Unter der 4-Prozent-Marke lagen auch der Main-Taunus-Kreis (3,6 Prozent), der Hochtaunuskreis (3,7 Prozent) sowie die Kreise Waldeck-Frankenberg (3,8 Prozent) und Marburg-Biedenkopf (3,9 Prozent). Die höchste Arbeitslosenquote fiel mit 9,7 Prozent weiterhin auf die Stadt Offenbach, deren Quote sich gegenüber dem Vormonat aber um 0,2 Prozent verbesserte und im Vorjahresmonat noch über 10 Prozent gelegen hatte.
Die Arbeitslosenquoten der Regierungsbezirke Kassel, Gießen und Darmstadt verteilten sich wie folgt: Kassel 4,7 Prozent, Gießen 4,9 Prozent, Darmstadt 5,1 Prozent.
Im Vergleich der 26 Kreise und kreisfreien Städte stieg die Arbeitslosigkeit zum Vorjahr lediglich in zwei Kreisen an. Mit 6,7 Prozent fiel der Anstieg im Landkreis Bergstraße höher aus als in der Landeshauptstadt Wiesbaden (+1,8 Prozent). Die deutlichsten Rückgänge gab es im Schwalm-Eder-Kreis (-19,9 Prozent) sowie im Kreis Waldeck-Frankenberg (-18,5 Prozent).
 
Flüchtlinge: Erste Schritte in den Arbeitsmarkt
Im Februar 2018 waren in Hessen 14.907 Menschen mit einem Fluchthintergrund arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zu Januar waren dies 534 Menschen weniger (- 3,5 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr zeigte sich ein Anstieg um 15,3 Prozent. Mit 13.944 Personen erhielt der Großteil Leistungen aus der Grundsicherung durch die Jobcenter.
Nahezu 570 Menschen konnten im Februar ihre Arbeitslosigkeit zugunsten einer Erwerbstätigkeit beenden. Mehr als 3.280 Menschen nehmen an einer Fördermaßnahme teil oder begannen eine Ausbildung.
Der Anteil Geflüchteter an der Gesamtzahl der Arbeitslosen in Hessen lag bei 9,0 Prozent.
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