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Mietpreise in Fulda

Das Leben in der Domstadt Fulda wird teurer. Im Vergleich zu 2012 sind die Mieten binnen fünf Jahren um rund 40 Prozent gestiegen. Wo der Quadratmeter kalt im Median 2012 noch 5,50 Euro gekostet hat, waren es 2017 schon 7,70 Euro. Damit gehört die hessische Hochschulstadt zu den deutschen Mittelstädten, in denen die Preise mit am stärksten angezogen haben.

Das liegt genauso an der steigenden Nachfrage durch Studenten, die inzwischen rund zwölf Prozent der knapp unter 70.000 Einwohner ausmachen und anderen Neuankömmlingen, aber auch der Qualität der meist hochwertig renovierten Wohnungen auf dem Markt.

Ein Urteil des Bundesgerichtshofs im Mietrecht könnte diesen Trend verstärken. Danach sind Absprachen zwischen Vormieter und Nachmieter zur Renovierung der Wohnung unwirksam, wenn sie dem Mietvertrag widersprechen.

Schon 2015 hatte der Bundesgerichtshof geurteilt, dass Mieter nicht für kleinere Renovierungen verantwortlich sind, wenn sie die Wohnung unrenoviert bezogen haben. Auch Passagen im Vertrag, die den Mieter zu Schönheitsreparaturen wie Tapezieren und Streichen verpflichten, sind dann ungültig. Um die Kosten dennoch auf die Mieter umzuwälzen, sind die Wohnungen seitdem in manchen Fällen von vornherein renoviert und die Kosten stattdessen auf den Mietpreis aufgeschlagen worden.

Insgesamt ist Fulda aber immer noch eine verhältnismäßig günstige Stadt mit einem vielfältigen Wohnungsangebot. Einzimmerwohnungen mit weniger als 20 Quadratmeter machten bei den jüngsten Erhebungen aufgrund der Studentenwohnungen mit rund 17 Prozent den größten Anteil an Neuvermietungen aus. Mit rund 17 Euro pro Quadratmeter sind diese auch die teuersten. Etwa elf Prozent der Neuvermietungen hatten zwischen 20 und 40 Quadratmeter Wohnfläche, mit einem Durchschnittspreis von 11,30 Euro pro Quadratmeter. Am seltensten wechselten Wohnungen mit mehr als 140 Quadratmeter den Mieter, aber dafür waren diese mit 5,40 Euro kalt pro Quadratmeter auch die günstigsten.

Fulda, das außer mit barocker Architektur, Dom und modernen Hochschulen auch mit seiner Nähe zu Bayern und Thüringen punktet, gehört im Süden immer noch zu den preiswerteren Städten.

Im unterbayerischen Landshut sind die Kaltmieten zum Beispiel von 2012 bis 2017 um 37 Prozent angestiegen, und zwar von 7,30 auf zehn Euro pro Quadratmeter.

Im hessischen Bad Homburg, das durch die Pendlernähe zu Frankfurt am Main verteuert wird, liegen die Preise mittlerweile im Schnitt bei elf Euro pro Quadratmeter.

Auch in Niedersachsen sind die Preise im Auftrieb. Das in unmittelbarer Nähe der Landeshauptstadt Hannover gelegene Langenhagen ist um 35 Prozent teurer geworden, was die Kaltmieten anbelangt. Diese lag 2017 bei 8,10 Euro im Gegensatz zu den sechs Euro, die noch 2012 fällig waren.

Niedrigpreisig sind etliche ostdeutsche Mittelstädte. Neubrandenburg hat eine Steigerung von zehn Cent pro Quadratmeter auf 5,40 erfahren, und in Frankfurt an der Oder sind die Mieten gar von 5,50 auf 5,30 Euro gefallen. Im Schnitt stiegen die Kaltmieten deutschlandweit von 2012 bis 2017 um 16 Prozent, von 6,20 auf 7,20 Euro, knapp unter den Fuldaer Preisen.

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