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Der Arbeitsmarkt im März Gutes 1. Quartal für den hessischen Arbeitsmarkt

Der hessische Arbeitsmarkt schloss das erste Quartal mit einem guten Ergebnis ab. Mit rund 151.680 arbeitslosen Frauen und Männern lag die Zahl -5,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Gleichzeitig stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter an und liegt mit +2,2 Prozent über dem Ergebnis des letzten Jahres.

Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, fasst die Situation zusammen: „Der hessische Arbeitsmarkt hat auch im ersten Quartal seine Entwicklung zu höherer Beschäftigung und niedriger Arbeitslosigkeit fortgesetzt. Wir gehen davon aus, dass sich diese Trends auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Allerdings gibt es mit dem abgeschwächten Stellenzugang, den Rückgängen in der Zeitarbeit sowie der Stagnation der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung erste Hinweise, dass sich das hohe Tempo dieser positiven Entwicklungen bei Beschäftigung und Arbeitslosigkeit abschwächen wird.“

Ausbildungsmarkt: Mehr Bewerber und Stellen

Aufbauende Signale kommen zeitgleich vom hessischen Ausbildungsmarkt. Trotz rückläufiger Schulabgängerzahlen kamen bisher mehr junge Menschen mit Interesse an einer Ausbildung auf die Agenturen für Arbeit in Hessen zu als noch im März 2018. 31.946 Bewerberinnen und Bewerber wurden bisher gezählt, 1.155 (+3,8 Prozent) mehr als im letzten Jahr. Die Zahl der gemeldeten betrieblichen Stellen stieg leicht um 276 (+0,9 Prozent).

Auch die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber mit einem Fluchthintergrund stieg. Insgesamt 2.416 (+19,6 Prozent) waren zum Stichtag auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz und kompensierten damit in Teilen die demografische Entwicklung.

Eingetrübt wird die gute Stimmung durch die konstant hohe Zahl von arbeitslosen jungen Menschen unter 25 Jahren ohne Berufsausbildung. „Über die Jahre hinweg gibt es einen hartnäckigen Sockel von über 11.000 arbeitslosen Personen in dieser Altersgruppe, die keinen Berufsabschluss aufweisen können. Wer ungelernt ist und bleibt, hat ein erhöhtes Risiko arbeitslos zu werden und dann längerfristig arbeitslos zu bleiben. Die Chancen einen Ausbildungsplatz zu bekommen, stehen derzeit gut. Ich kann nur jedem raten, diese Gelegenheit zu ergreifen“, so Frank Martin.

Derzeit gibt es in Hessen noch über 20.000 unbesetzte betriebliche Ausbildungsplätze.

Arbeitslosigkeit in Hessen: Entwicklung im März

Im März 2019 waren insgesamt 151.679 Frauen und Männer in Hessen arbeitslos gemeldet. Das waren 4.000 Menschen weniger (-2,6 Prozent) als im Februar und 9.318 weniger (-5,8 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent. Im März 2018 lag die Quote noch bei 4,8 Prozent.

Saisonbereinigt blieb die Zahl gegenüber dem Vormonat unverändert, zum Vorjahr war es ein Rückgang um -9.000 Personen.

Der Rückgang der Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat und dem Vorjahr betraf alle betrachteten Personengruppen:

Veränderungen zum Vormonat: Männer: -3,4 Prozent; Jugendliche unter 25 Jahren: -3,2 Prozent; Menschen ab 50 Jahren: -2,3 Prozent; Ausländer: -2,3 Prozent; Frauen: -1,5 Prozent; Langzeitarbeitslose: -1,5 Prozent

Veränderungen zum Vorjahr: Langzeitarbeitslose: -13,1 Prozent; Frauen: -7,2 Prozent; Menschen ab 50 Jahre: -5,9 Prozent; Jugendliche unter 25 Jahren: -5,0 Prozent; Männer: -4,6 Prozent und Ausländern: -3,6 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im März 2019 auf 217.382 Personen. Das waren rund 10.000 weniger (-4,5 Prozent) als vor einem Jahr.

Entwicklung in den Rechtskreisen: Frühjahrsaufschwung macht sich bemerkbar

Im Vorjahresvergleich wurde der Rückgang der Arbeitslosigkeit ausschließlich durch den Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) getragen (-9,0 Prozent), während die Arbeitslosigkeit im SGB III (Arbeitslosenversicherung) mit +0,5 Prozent erstmals wieder leicht anstieg.

Kurzfristig profitierte saisonüblich hingegen die Arbeitslosenversicherung stärker vom Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt: SGB III -4,8 Prozent, SGB II -1,2 Prozent.

Insgesamt zählten im Februar 36,4 Prozent (55.166) aller Arbeitslosen in Hessen zum Rechtskreis SGB III. 63,6 Prozent (96.513) waren dem Rechtskreis SGB II zugeordnet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Positiver Trend hält an

Der hochgerechnete, vorläufige Wert der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung für Januar 2019 belief sich auf ca. 2.620.000. Mit einem Anstieg um +2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegt Hessen somit weiterhin über dem Niveau des Bundes (+2,0 Prozent) und Westdeutschlands (+2,1 Prozent).

Der Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zeigte sich in nahezu allen Wirtschaftszweigen, lediglich die Arbeitsnehmerüberlassung weist mit -5,1 Prozent deutliche Rückgänge auf. 

Offene Stellen: Stellenzugänge weiter rückläufig

Im März 2019 waren bei den hessischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 55.227 offene Stellen gemeldet. Das waren 1.269 Stellen (+2,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Stellenzugang fiel im März mit 13.173 (-8,5 Prozent) hingegen deutlich unter das Niveau des Vorjahres.

Regionen: Zum Ende des 1. Quartals lagen 11 Kreise unter der Vier-Prozent-Marke

Aktuell weisen 11 der 26 hessischen Kreise eine Arbeitslosenquote unter 4,0 Prozent auf. Der Landkreis Fulda liegt mit einer Quote von 2,8 Prozent im Hessenvergleich am niedrigsten. Unter der Vier-Prozent-Marke lagen die Landkreise Kassel, Waldeck-Frankenberg, Schwalm-Eder, Hersfeld-Rotenburg, Marburg-Biedenkopf, Vogelsberg, Wetterau, Hochtaunus, Main-Taunus und der Kreis Bergstraße. Die höchste Arbeitslosenquote gab es mit 8,9 Prozent in der Stadt Offenbach. 

Den deutlichsten Rückgang der Arbeitslosenzahlen zum Vorjahr gab es im Schwalm-Eder-Kreis (-16,1 Prozent).

Die Arbeitslosenquoten der Regierungsbezirke Kassel, Gießen und Darmstadt verteilten sich wie folgt: Kassel: 4,2 Prozent, Gießen: 4,6 Prozent, Darmstadt: 4,6 Prozent. 

Flüchtlinge: 10,5 Prozent aller Arbeitslosen in Hessen haben Fluchthintergrund

Im März 2019 waren 15.991 Menschen mit einem Fluchthintergrund arbeitslos gemeldet. Das waren rund 1.500 Menschen mehr als noch vor einem Jahr. 37.583 Personen waren im März arbeitsuchend gemeldet, rund 360 mehr als im Vorjahrsmonat.

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