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Deutsches Feuerwehr-Museum freut sich auf seine Besucher

Knapp zwei Monate nach der durch die Corona-Krise bedingte Schließung öffnet das Deutsche Feuerwehr-Museum (DFM) am Freitag, 8. Mai um 10.00 Uhr wieder seine Pforten. Im Mai und Juni gelten vorerst noch eingeschränkte Öffnungszeiten jeweils Freitag, Samstag und Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr.

In besonderen Zeiten wie diesen kommt den Museen ein ganz besonderer Stellenwert zu. Nichts scheint mehr so, wie es vorher war. Vor diesem Hintergrund hinterfragen viele Menschen ihre alltäglichen Gewohnheiten, ihren Lebensstil, ihre persönlichen Ziele, ja vielleicht sogar ihre Lebensplanung? Museen haben gerade in den letzten Jahren in ihrer inhaltlichen Konzeption vielfach den Bogen von der Vergangenheit zunehmend bis hin zu den Fragen der Gegenwart gespannt. Der museale Rückblick bietet deshalb mehr denn je eine große Chance bei der Suche nach Orientierung. Die Geschichte des aktiven Brandschutzes und der daraus hervorgegangenen Freiwilligen Feuerwehren ist mehr als nur ein eindrucksvolles Zeugnis eines gesellschaftlichen Miteinanders auf freiwilliger Basis. Feuerwehren sind auch ein Stück gelebter Gemeinschaftskultur von Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, die sich in ihrem Engagement einem gemeinnützigen Ziel verschrieben haben.

Das Datum der Wiedereröffnung am 8. Mai 2020 überschneidet sich eher zufällig mit der Wiederkehr des Endes des 2. Weltkriegs vor genau 75 Jahren. Eine ganze Nation versuchte sich damals – wenn auch auf bald getrennten Wegen – in einer Neuausrichtung. Kultur war auch damals innerhalb der bitteren Not der frühen Nachkriegsjahre, in der breite Bevölkerungskreise um das nackte Überleben kämpfen mussten, ein unverzichtbarer Faktor. Exemplarisch sei hier nur ein anschauliches Beispiel genannt: Für ein einfaches Theaterstück oder Konzert in mancher Stadthalle mussten sich die Besucher*innen einen gewärmten Ziegelstein mitbringen, da die Gebäude von Herbst bis zum Frühjahr nicht geheizt werden konnten.

Eigens zur Wiedereröffnung hat sich das DFM eine neue Attraktion einfallen lassen, bei der „GROSS“ und „Klein“ anschaulich aufeinandertreffen. In einer neuen Vitrine wartet ein um 1948 für eine Landesfeuerwehrschule gebasteltes Ausbildungsmodell mit Fahrzeug, Mannschaft, Tragkraftspritze, Hydrant und Schläuchen auf die neugierigen Augen von Jung und Alt. Das Modell steht ganz in der Tradition so manches Notspielzeugs, das findige Väter für ihren Nachwuchs z. B. aus den Brettern und Scharnieren von Zigarrenkisten oder anderer Behelfsmaterialien geschaffen haben. Durch die Glasscheiben der Vitrine hindurch, kann man das große Vorbild im Maßstab 1:1 sehen, das 1942 noch in den letzten Kriegsjahren für die Feuerwehr Hünfeld beschafft worden ist.
Da auf absehbare Zeit leider noch keine Gruppenführungen respektive Aktionen durchführbar sein werden, freut sich das DFM auf sein regionales Stammklientel: Familien, die ihren Kindern etwas ganz Besonderes bieten wollen, das es eben nur bei einem Museumsrundgang im Museum – diesmal selbstredend mit Maske – zu entdecken gibt!

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