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Dem Wanderer zuliebe ab sofort umstellen auf „Sichtmarkierung“

Biosphärenreservat RhönFulda. Das Wanderjahr 2008 ist offiziell vorbei und im Rhönklub kehrt – wie in anderen Vereinen auch – ein wenig Ruhe ein. Dennoch geht die Arbeit weiter. So trafen sich in diesen Tagen die Wegewarte in den einzelnen Gauen, um Rückblick zu halten, aber auch, um die Weichen für das neue Wanderjahr 2009 zu stellen.

Gesamtkosten von über 11.000 €
Allein am Hochrhöner mit seinen Zuwegungen zu den Übernachtungsbetrieben und den 20 Extratouren sind 546 km Wanderwegstrecken gekennzeichnet worden. Die schweren Stürme „Kyrill“ und „Emma“ hatten auch in der Rhön verheerende Spuren hinterlassen, die nicht von heute auf morgen beseitigt werden konnten. Die zuständigen Wegewarte arbeiteten hier mit den Forstämtern vor Ort zusammen und erstellten „Umleitungen“, die es nach Beseitigung der Schäden an den Wegen wieder zu löschen galt. 712 ehrenamtliche Arbeitsstunden schlagen zu Buche. Die Wegewarte nutzten ihre privaten Pkw und fuhren 3 254 Kilometer, um an ihre „Arbeitsplätze“ zu gelangen. Für Material wie Pfosten und Schilder, Schrauben und Schellen, Farbe und Pinsel belaufen sich die Rechnungen auf über 3 000 Euro, die aus der Rhönklub-Kasse zu zahlen waren. Hinzu kommen „Sohlengeld“ (Stundenlohn von zwei Euro pro Stunde) sowie die Kosten für die Kilometer mit dem Pkw. Der Gesamtwert der Arbeiten und Leistungen am Hochrhöner-Projekt beläuft sich damit auf weit über 11 000 Euro. Die fünf Rhöner Landkreise, in deren Auftrag der Rhönklub an dem Projekt mitarbeitet, bezuschussen die Ausgaben großzügig. „Ohne diese Zuschüsse wäre das Projekt nicht durchzuführen, denn die staatlichen Zuschüsse aus Bayern, Hessen und Thüringen sind zu gering, um die teuren Materialien zu beschaffen“, sagt die Präsidentin des Rhönklubs, Regina Rinke.

Der Rückblick, den die Gauwegewarte gaben, ließ erkennen, wie fleißig alle Wegewarte des Rhönklubs sich um vorbildliche Kennzeichnung der betreuten Rhönklubwege bemühten, weil der 108. Deutsche Wandertag in Fulda und der Rhön anstand. Viele lobende Äußerungen über hervorragend ausgeschilderte Wege sind beim Rhönklub eingegangen. Nur ganz wenige negative Kritiken erreichten den Hauptvorstand. Das Wanderwegenetz umfasst, zusammen mit dem Hochrhöner-Projekt, fast 6 200 Kilometer an Wegstrecke. Davon entfallen auf die bayerische Rhön 2 494, auf die hessische 2 434 und auf die thüringische Rhön 1 228 Kilometer.

Beim Ausblick in das neue Markierungsjahr 2009 bat Hauptwegewart Thomas Lemke die Wegewarte, ihre Kennzeichnung der Wege durchweg auf die so genannte „Sichtmarkierung“ umzustellen. Diese wird laut Umfragen von den Wanderern gefordert, weil diese nicht mehr mit der Wanderkarte in der Hand wandern, sondern sich auf die Markierung verlassen wollen. Kennzeichnung „auf Sicht“ erfordert teilweise zusätzliche Arbeit, weil schließlich ein Weg von A nach B, aber auch von B nach A gelaufen werden kann. Jeder Wegewart muss sich also beim Markieren stets umschauen, ob auch das Zeichen von der Gegenseite aus eingesehen werden kann.

Zertifizierung efordert Markierungen

Der „Hochrhöner“ steht im Jahr 2009 wieder zur Zertifizierung an. „Das bedeutet, er muss von vorn bis hinten wieder durchmarkiert werden. Das sind für die Wegewarte 173 Kilometer. Laut Wanderverband ist ein Kilometer in einer Stunde zu schaffen. Kommt die Astschere zum Einsatz, wird man damit wohl kaum auskommen“, meint Regina Rinke. Wer Freude an der Arbeit für die Allgemeinheit habe, der sei deshalb beim Rhönklub als Wegewart oder Helfer jederzeit willkommen, ergänzt sie. Diesbezügliche Meldungen nehmen die Geschäftsstelle in Fulda oder Regina Rinke in Wildflecken persönlich entgegen.

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