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Twitter macht Hacker-Star Zatko zum neuen Sicherheitschef

Wer sich in der Hacker-Szene etwas auskennt, hat vielleicht schon einmal vom Hacker-Pseudonym „Mudge“ gehört. In der normalen Welt als Peiter Zatko bekannt, wechselt der Hacker jetzt zu Twitter als Leiter der Sicherheitsabteilung.
Zuletzt war Zatko bei dem Start-Up Stripe tätig und schrieb vor kurzem auf Twitter, dass die Katze nun aus dem Sack sei. Er gab an, sehr aufgeregt zu sein ein Teil des Führungskräfteteams von Twitter zu werden und hat vor, sein Bestes zu geben. Wie aus einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters hervorgeht, untersteht der 49-Jährige direkt dem Twitter-CEO Jack Dorsey.

Wer genau ist Peiter Zatko?

In der Vergangenheit zeigte Peiter Zatko schon, dass er eine kreative Vorgehensweise hat und er wurde bekannt für seine außergewöhnlichen Lösungsansätze. 1995 hat er ein Whitepaper veröffentlicht, welches auf die Thematik der Pufferüberläufe und der daraus entstehenden Sicherheitsrisiken hinweist.

Er gehörte zum Hacker Thinktank „L0pht“, und der Hacker-Organisation „Cult of the Dead Cow“. Er schrieb mehrere wichtige Tools und verblüffte 1998 mit der Behauptung, dass er und seine Kollegen das ganze Internet in nur 30 Minuten lahmlegen könnten.

Seit 2009 hat sich der Hacker für vier Jahre im US-Verteidigungsministerium eingebracht und dort im Forschungs- und Entwicklungsbereich gearbeitet. Danach ging es zu Google und zuletzt in den Bezahlservice Stripe.

Herausforderung Twitter

Dan Kaufman, Kopf der fortgeschrittenen Technologie bei Google, gab in einem Statement folgendes bekannt: „Ich weiß nicht, ob jemand die Sicherheit von Twitter reparieren kann, aber er würde ganz oben auf meiner Liste stehen“.

Twitter steht vor einigen Herausforderungen im Bereich Security. Vor einem Jahr beispielsweise hat die US-Regierung zwei Männer beschuldigt, für Saudi-Arabien spioniert zu haben. Zwei Jahre zuvor haben diese Männer für Twitter gearbeitet und sollen private Informationen über Kritik am Königreich weitergegeben haben.

Im Juli dieses Jahres trickste eine Gruppe von jungen Hackern die Twitter-Mitarbeiter aus und erhielt Zugang zu internen Tools, mit denen sie Kontoeinstellungen ändern und dann von den Accounts des damaligen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden, des Microsoft-Gründers Bill Gates und des Tesla-Chefs Elon Musk Nachrichten twittern konnten.

Der ehemalige Leiter des Bereiches Internetsicherheit von Facebook, Alex Stamos, äußert sich kritisch dazu. Für ihn war das Datenloch eine wichtige Erinnerung daran, wie viel Twitter noch an den grundlegenden Sicherheitsfunktionen arbeiten muss, die notwendig sind, um den Dienst zu betreiben.

Zatkos Vorgehen

Mit all den Sicherheitslücken steht Zatko vor einer großen Herausforderung bei Twitter. Er plant jedoch unkonventionelle Änderungen vorzunehmen und gibt an, dass er es schätzt, wie Twitter bereit ist neue Wege zu gehen für eine bessere Security.
Eine Funktion, welche er als sehr positiv bemerkte, war beispielsweise der Zwischenschritt beim erneuten Teilen von Tweets. Wo der User früher noch einfach den „retweet“ Button drücken konnte, ohne nachzudenken, muss das Teilen jetzt in einem Zwischenschritt bestätigt werden. Zatko möchte mehr von diesen Funktionen fördern, da es den User zwingt noch einmal über die Handlung nachzudenken und Gespräche besser zu verstehen.

Doch auch wenn Zatko die Sicherheitsabteilung übernimmt und große Ziele hat, sollten private User für ihre Sicherheit vorsorgen. Dies kann beispielsweise durch ein VPN geschehen, welches diverse Vorteile bietet. So kann man etwa den Standort seiner Internetverbindung verändern und die Internetverbindung verschlüsseln. Der neue Standort hat auch den positiven Nebeneffekt, dass auch User aus Ländern, in denen Twitter blockiert ist, auf die Plattform zugreifen können.

Fazit

Mit Peiter Zatko hat sich Twitter einen spannenden Kandidaten ins Boot geholt. Der Hacker, welcher auch unter dem Pseudonym „Mudge“ bekannt ist, gilt als einer der besten weltweit und verspricht neuen Wind in den Konzern zu bringen.
Twitter steht vor großen Herausforderungen im Bereich der Internetsicherheit, jedoch bringt Zatko Hoffnung, die Probleme zu lösen und Twitter wieder sicherer zu gestalten.

Foto: Photo by Joshua Hoehne on Unsplash

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