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Blick zurück ohne Zorn – positive Bilanz des Rhönklub e.V. beim Blick auf das Jahr 2008

Rhön. Eine positive Bilanz kann der Rhönklub e.V. beim Blick auf das Jahr 2008 ziehen. Höhepunkt war natürlich der 108. Deutsche Wandertag in Fulda und der Rhön. Hier hat der Hauptvorstand des Rhönklubs in Alleinregie alle Register seines Könnens gezogen.

Begeisterte Wanderer

Bei mehr als 100 geführten Wanderungen haben über 7.000 Wanderer sich die Schönheiten der Rhön zeigen lassen und alle waren überwältigt von der Einmaligkeit der Landschaft, aber auch von den perfekt organisierten Touren. Mit der Voranmeldung nahmen es die Wanderfreunde leider nicht so genau. Es kam vor, dass anstelle der gemeldeten 50 Leute dann schließlich 150 am Startpunkt standen. So geschehen beim ZV Wildflecken, der „Zur Rhöner Glatze“ führen wollte. Schon allein der Titel ließ aufhorchen und machte neugierig. Die gute Schulung der Wanderführer im Vorfeld des Wandertages machte sich schließlich bei derartigen Überraschungen bezahlt. Die 3fache Zahl der Teilnehmer, oder gar die 4fache, wie in Gersfeld, stellte die Zweigvereine vor keinerlei Probleme. Dank Handy und bester Zusammenarbeit mit der Firma tegut, musste niemand unversorgt wandern. Selbstverständlich machten sich viele Gruppen auch ohne einen Rhönklub-Wanderführer auf Schusters Rappen ins Gebirge. Deren Wanderwarte hatten sich bereits 2007 hier in der Region umgesehen und selbst Touren zusammengestellt. Eine genaue Zahl über die Wanderer in den 8 Tagen im  Juni 2008 lassen sich also nicht beziffern.

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Gescholtene Präsidentin

Leider bleibt bei der Präsidentin Regina Rinke ein fader Geschmack über die Schelte der Gastronomie zurück. Sie habe 30.000 Übernachtungen vorhergesagt, diese Zahl sei überheblich gewesen. Besonders in der Bayerischen Rhön kam Kritik auf über diese hohen Versprechungen. „Diese Enttäuschung gebe ich gern an die Gastronomie zurück, denn nur ein einziger Gastronomiebetrieb aus der Nähe von Fulda hat uns für die vielen Übernachtungen 275,– EURO , also 1 EURO pro Übernachtung, als Spende zukommen lassen“. Es hat Betriebe gegeben, die waren eine Woche lang ausgebucht ,mit mehr als 50 Übernachtungen pro Tag. Kein anderer hat dem Rhönklub etwas „von dem Kuchen abgegeben“. Dies ist schon mehr als enttäuschend, denn die Hauptkasse hat immerhin 35.000,– EURO in den Gesamttopf der Ausgaben von fast 400.000,– EURO hinein gesteckt.

Ein Jahr lang aktiv

Doch auch außerhalb der vielen Aktivitäten zum Wandertag war der Rhönklub fleißig und bewies damit seine Bedeutung in der Region. Mit mehreren Publikationen trat der Hauptvorstand an die Öffentlichkeit. Der Hauptvorstand schaute über den Tellerrand und brachte ein Faltblatt über „Berghütten der Rhön“ heraus, in welchem nicht nur die vom Rhönklub betriebenen Häuser aufgezeigt werden, sondern auch andere „Hütten“ in der Rhön. Das beliebte Heft „Die Rhön“, eine Informations-Broschüre mit 32 Seiten und reich farbig bebildert, wurde in 3. erweiterter Auflage herausgegeben. Es kostet nur 2,– €. Der kleine Führer durch die Rhön für Rollstuhlfahrer,  Menschen mit Behinderung, für Familien mit Kindern und für ältere Besucher mit dem Titel „Auf bequemen Wegen…“ kam in 2. verbesserter Auflage heraus. Er kostet 3,80 €. Völlig neu wurde ein Sagenbüchlein erstellt und künstlerisch gestaltet. Unter dem Titel „Sagenhafte Rhön“ geht es buchstäblich weg „wie die warmen Semmeln“. Vielleicht wurde hier eine Marktlücke geschlossen, denn das Heft enthält nicht nur  11 Sagen aus der gesamten Rhön, es zeigt auch Wandermöglichkeiten zu den Originalschauplätzen der Sagen auf wie z.B. zur Teufelsmühle, zum Steinernen Haus, zum Dreistelz oder zum Giselakreuz auf dem Sodenberg. Auch dieses Büchlein kostet 3,80 €. Der besonders im Ausland bei den Rhönklub-Mitgliedern beliebte „Rhön-Kalender“ erschien in der 80. Auflage mit herrlichen Fotos der Rhön. All diese Publikationen sind in der Geschäftsstelle des Rhönklubs erhältlich.

090105_rhoen_002Bedeutende 132. Hauptversammlung

In die Geschichte wird die 132. Hauptversammlung in Oberbach eingehen. Nach 32. Jahren segensreicher Arbeit für die Wegekennzeichnung in der Rhön wurde Hauptwegemeister Günter Rinke verabschiedet. Seine Frau, Regina Rinke, ließ sich noch einmal zur Präsidentin wählen. Sie steht dem Rhönklub heuer 20 Jahre vor. Für viel Wirbel sorgte in den Tagen um diese Hauptversammlung das Vorhaben, den Titel der Vereinszeitschrift ändern zu wollen. Die Delegierten stimmten dem Antrag des Hauptvorstandes mit überwältigender Mehrheit zu. Die erste Ausgabe im Jahr 2009, die im Februar 2009 erscheint, wird den Titel „Die Rhön – Wandern & mehr“ tragen. Als Ergebnis des Zukunftskongresses beim Deutschen Wandertag  hatte der Hauptvorstand ein „Leitbild“ des Rhönklubs erarbeitet. Es lag den Delegierten ebenfalls zur Beratung und Abstimmung vor. Auch hier herrschte einmütige Zustimmung. Alle Teilnehmer der 2-tägigen Veranstaltung konnten in Oberbach mit den guten Ergebnissen zufrieden sein. Die harmonische, bestens besuchte und organisierte Tagung wird allen noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Kultur, Natur, Jugend, Familie, Wandern und Wege

Alle Bereiche, um die sich der Rhönklub in den 3 Bundesländern bemüht, wurden trotz der Belastung durch die Arbeit zum Deutschen Wandertag, nicht außer Acht gelassen. Die 44. Hauptkulturtagung auf dem Volkersberg befasste sich mit der Geschichte des Wanderns. Die Hauptnaturschutztagung nahm sich der geplanten Straße Fulda – Meiningen an und hatte nach Tann eingeladen. Die Jugend machte Furore mit vielen Aktivitäten, besonders mit dem neuen Spiele-Anhänger. Seit Oberbach hat der Rhönklub e.V. nun endlich eine Haupt-Familienwartin, die sich um mehr Veranstaltungen für junge Familien kümmern wird, ein Feld, welches bisher noch wenig „beackert“ werden konnte. Das ganze Jahr über wurde in allen 89 Zweigvereinen eifrig gewandert. Dabei waren nicht nur Angebote zum Kennen lernen der Heimat wie bei den gut besuchten Sternwanderungen, auch andere deutsche Wandergebiete bereisten die Rhöner Wanderfreunde, sogar das Ausland wurde wandernd erkundet. Bei den Arbeiten der Wegewarte stand der Wandertag eindeutig im Fokus. Sie überholten ihr zuständiges Wegenetz und erbrachten tolle Leistungen, denn die 20 Extratouren wurden fast alle im zurückliegenden Jahr eingeweiht, was zusätzliche Arbeit erforderlich machte. Wie viele ehrenamtliche Stunden für all diesen Einsatz erforderlich waren, kann nur erahnt werden. Findet das Ehrenamt in Zukunft nicht eine endlich bessere Beachtung und Anerkennung, muss für die Zukunft vieler Vereine schwarz gesehen werden. Für eine Region wie die Rhön, aber auch für die anderen Wanderregionen, wäre das mit Sicherheit eine erschreckende Aussicht, denn die öffentliche Hand wird all diese Aufgaben nicht erfüllen und wahrnehmen können.

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