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„Wir-Gefühl“ und viel Anerkennung – PalliativNetz Osthessen ein Erfolgsmodell

Schönes aus Fulda. Seit Anfang Oktober gibt es das PalliativNetz Osthessen. Krankenhäuser, Pflegedienste, Haus- und Fachärzte, Seelsorger, Sozialarbeiter und Physiotherapie arbeiten seitdem Hand in Hand zusammen. Ihr gemeinsame Ziel: schwerkranke Patienten ohne Aussicht auf Heilung medizinisch optimal zu versorgen. Weil das Netz mit einigen Krankenkassen Verträge schließen konnte, die eine Vergütung der gesamten Behandlung über eine Tagespauschale garantieren, kann dieser Anspruch auch erfüllt werden. Pflege im Minutentakt ist damit passè. Und die Erfahrungen, die Initiatoren und Netzwerkpartner in den ersten Wochen machen konnten, waren überwältigend.

 

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So überwältigend wie die Resonanz auf die Einladung zum gemeinsamen Gedankenaustausch und besseren Kennen lernen der beteiligten Partner am vergangenen Dienstag. Mit 30 Teilnehmern hatte Palliativ Care Schwester Manuela Straub gerechnet. Weit über 100 waren zum Kloster Frauenberg gekommen. Darunter zahlreiche Mediziner der Fachgebiete Onkologie und Innere Medizin aus dem Klinikum Fulda und dem Herz-Jesu Krankenhaus sowie Pflegekräfte beider Häuser und ambulanter Pflegedienste.

 

Die Zwischenbilanz von Michaela Straub und Thomas Sitte, Anästhesist, Palliativmediziner und einer der Initiatoren des Netzwerkes fällt durchweg positiv aus: „Die Hilfsbereitschaft und der gute Wille aller Beteiligten waren eindrucksvoll. Die Zufriedenheit bei Patienten und Angehörigen ist enorm. Und auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist hoch. Endlich merken alle wieder, was Teamarbeit wert ist und dass die Arbeit des Einzelnen wert geschätzt wird.“

 

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Behandelt und betreut werden Krebspatienten, Menschen mit Herz- oder Lungenkrankheiten, aber auch Menschen mit schwerer Demenz. „Lebenshilfe bis zum Ende“, lautet das Motto der Kooperationspartner. Ihren Patienten in den verbleibenden Tagen Mut und frohe Stunden schenken zu können, dabei auch den Angehörigen zu helfen und nicht mehr genau auf die Uhr schauen zu müssen, dass ist es „was den Funken überspringen lässt und unter den Netzwerkpartnern ein „Wir-Gefühl schafft“, weiß Manuela Straub.

 

Einziger Wermutstropfen: Obwohl das Netzwerk das Potenzial hat weit mehr als die aktuellen sieben Patienten zu behandeln und zu betreuen, müssen manche Kranke mit der reinen Schmerztherapie Vorlieb nehmen und dürfen auf eine optimale Palliativversorgung lediglich hoffen. Der Grund: Bislang haben 19 Betriebkrankenkassen den Vertrag mit dem Netzwerk geschlossen, Verhandlungen mit der Techniker Krankenkassen laufen. Versicherte anderer Kassen haben zurzeit leider das Nachsehen.

 

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