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Kinder hören, ernst nehmen und verstehen

Fulda. Trotziges Verhalten, Wutanfälle oder Rivalität unter Geschwistern – viele Eltern kennen diese Probleme und die täglichen Herausforderungen in der Kindererziehung. Nicht selten stoßen sie dabei an ihre Grenzen, fühlen sich überfordert und suchen professionellen Rat. Der Verein „Schule machen ohne Gewalt“ (SMOG e.V.) hat die Fragen und Probleme der Ratsuchenden aufgegriffen und im Frühjahr 2008 die SMOG-Elternschule ins Leben gerufen.

Feste Größe in der Präventionsarbeit

Inzwischen hat sich die Einrichtung zu einer festen Größe in der Präventionsarbeit in Osthessen entwickelt. Von der Elternschule werden kostenfreie Seminare, die insgesamt 15 Stunden umfassen, regelmäßig in Kindergärten, Schulen oder Volkshochschulen angeboten. Dabei vermitteln ausgebildete Referenten grundsätzliches Erziehungswissen über die Entwicklung eines Kindes und damit zusammenhängende Verhaltensweisen.

„In der Elternschule geht es aber nicht darum, Erziehungstipps zu geben, damit die Kinder besser funktionieren“, betont Referentin Claudia König aus Weyhers. Das Konzept der Elternschule basiere auf Kommunikation. „Den Kindern zu zeigen, dass sie ernst genommen, gehört und verstanden werden, sind die ersten Schritte zu einem würde- und respektvollen Umgang miteinander“, weiß die Erziehungsberaterin.

Konflikte sprachlich meistern

Anhand von Übungen und kleinen Rollenspielen werden im Seminar typische Konfliktsituationen und Verhaltensweisen verdeutlicht. Die Referentin erklärt im Anschluss, wie die Konflikte sprachlich gemeistert werden können. Darüber hinaus haben laut König auch Erziehungstechniken ihren Platz in der Elternschule. Das Erlernte kann zu Hause angewendet und geübt werden.

Dass Inhalte und Form dieser Elternbildung den Nerv der Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen, belegt eine jüngst durchgeführte Befragung des Vereins Smog. So fühlten sich zirka 80 Prozent der Befragten in der Lage, die Inhalte der Elternschule praktisch umzusetzen. Zwei Drittel der Teilnehmer beurteilten die Elternschule mit „sehr gut“, ein Drittel mit „gut“ und 92 Prozent würden die Elternschule jederzeit weiterempfehlen.

Praxistest: sehr gut

„Wir freuen uns sehr über das gute Ergebnis und die stetig steigende Nachfrage“, sagt Heide Aust, Geschäftsführerin des Vereins. Inzwischen gebe es sogar Anfragen über die Grenzen Osthessens hinaus. Die gute Resonanz führt die Geschäftsführerin auch darauf zurück, dass es sich um ein kostenloses Angebot handelt. „Dies ist möglich, weil sich die Städte, Landkreise und Gemeinden ebenso an der Finanzierung beteiligen wie die Vereine Smog und Jolly dent“, erläutert die Geschäftsführerin.

Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld, selbst Mitglied des Vereins Smog, erklärt: „Die Elternschule gibt lernbereiten und interessierten Vätern und Müttern fachliche Einblicke, fördert sie in ihrer Erziehungskompetenz und stärkt ihr Selbstvertrauen. Als Landkreis unterstützen wir dieses Informations- und Schulungsangebot deshalb sehr gern.“

In diesem Jahr rechnet Geschäftsführerin Heide Aust mit etwa 150 Eltern-Kursen. Über die aktuellen Termine kann man sich im Internet unter www.smogline.de informieren.

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