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Sozialenzyklika ist politischer Auftrag – KAB begrüßt klare Worte des Papstes

Fulda. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Diözesanverband Fulda begrüßt die päpstliche Sozialenzyklika „Caritas in veritate“. „Die Eindeutigkeit, mit der Papst Benedikt XVI. die Verantwortung des Staates einfordert, können wir als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nur unterstreichen“, so der stellvertretende KAB Diözesanpräses Pfarrer Martin Lerg anlässlich einer Diözesanausschusssitzung.

Wichtiger politischer Auftrag

Gerade die Bezüge des päpstlichen Schreibens auf die Globalisierung und weltweiten wirtschaftlichen Verflechtungen werden von der KAB dankend wahrgenommen. Lerg sieht in der Enzyklika eine konsequente Fortschreibung der katholischen Soziallehre unter Berücksichtigung aktuellster Entwicklungen. „Caritas in veritate ist ein gesellschaftliches Manifest und wichtiger politischer Auftrag aus dem christlichen Glauben und Jesu Liebe“, erklärte der stellvertretende KAB Diözesanpräses.

Die Ausführung zur menschenwürdigen Arbeit im internationalen Kontext, die Mann, Frau und Familie weltweit ernähren soll, fänden in der KAB vollste Unterstützung. Die Würde der Arbeit, wie sie der Heilige Vater beschreibt, schließe aus christlicher Sicht Ausbeutung und Dumpinglöhne in Deutschland, Europa und weltweit aus.

Der stellvertretende KAB Diözesanpräses erinnerte an die KAB-Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn als wichtigen staatlichen Schutz gegen Ausbeutung. „Die Enzyklika ist eine deutliche und konsequente Absage an die weltweite Spaltung der Menschheit in Arm und Reich“, so Lerg.

Stoppt den Sozialabbau

Ausdrücklich begrüßt die KAB die Ausführungen zur sozialen Sicherung. „Der Abbau der sozialen Sicherungssysteme muss gestoppt werden“, erklärte Lerg. Im Gegenteil, so der Präses, die soziale Sicherung vor den Risiken der Arbeitswelt, des Alters und der Gesundheit müsse weltweit ausgebaut werden. Er wies darauf hin, dass Arbeit allein soziale Sicherheit nicht mehr herstellen könne. Solidarische Systeme, die stärker das Kapital in die Verantwortung nehmen, müssen weiterentwickelt werden. Er wies in diesem Zusammenhang auf das solidarische Alterssicherungsmodell der katholischen Verbände hin, das jeden und jede vor Armut im Alter schützen helfe.

Lerg warnte ausdrücklich davor, die deutlichen Aussagen der Sozialenzyklika, die ein Umdenken der Politik, der Wirtschaft und des Einzelnen in der Gesellschaft einfordere, tot zu loben und im Bücherregal oder Aktenordner verschwinden zu lassen. „Wir haben den klaren Auftrag“ so Lerg, „unsere Arbeit für eine gerechtere und solidarischere Welt zu intensivieren. Dabei müssen wir auch bereit sein unpopuläre Ideen zuzulassen.“ Gerade die aktuelle internationale Wirtschaftskrise habe deutlich gemacht, dass vorhandene politische und wirtschaftliche Instrumente nicht ausreichen, Auswüchse eines menschenverachtenden Kapitalismus zu verhindern.

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