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Malteser Fulda sagen Herztod den Kampf an

Foto: Wolf Lux/Malteser Hilfsdienst e.V.Fulda(tg). Jung, sportlich, tot: Der plötzliche Herztod ist in Deutschland die Todesursache Nummer eins und erwischt auch scheinbar „Herzgesunde“. Ein Schlag aus einem Defibrillator kann Leben retten – und bedienen kann den elektrischen Lebensretter jedes Kind. Nur trauen sich die wenigsten, zeigt die Erfahrung der Malteser in Fulda. Sie wollen die Hemmschwelle verringern und lehren als erste Organisation den Umgang mit Defibrillatoren in allen ihren Kursen. Der erste Lehrgang in Fulda findet am 29. und 30. Juli statt.

Erhöhte Überlebenschancen

„100.000 Menschen sterben jährlich an Herzversagen“, weiß Dr. Bertram Stitz, Diözesanarzt der Malteser im Bistum Fulda. Viele Menschen könnten gerettet werden. Denn: „Die Überlebenschancen eines Patienten, der lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen hat, erhöhen sich extrem, wenn ein Defibrillator eingesetzt wird“, so Stitz. In Kombination mit weiterführenden Wiederbelebungsmaßnahmen sogar um 60 Prozent.

Immer mehr Unternehmen und öffentliche Einrichtungen haben das bereits erkannt: In Banken, Bahnhöfen und Einkaufszentren hängen für jeden zugängliche Defibrillatoren. Das Problem: „Viel zu wenige Menschen fassen sich im Notfall ein Herz und greifen zum Defibrillator aus Angst, etwas falsch zu machen“, weiß Stitz. „Dabei ist das einzige, was sie falsch machen können, die Tatsache, dass sie das Gerät gar nicht benutzen.“ Die sogenannten automatisierten externen Defibrillatoren (AED) erklären dem Helfer Schritt für Schritt, was er tun muss: angefangen vom Freimachen des Oberkörpers über die automatische Diagnose bis hin zur Aufforderung, den Schock per Knopfdruck auszulösen. Dr. Bertram Stitz: „Dieser Schlag kann Leben retten, denn bei Herzversagen zählt jede Sekunde. Bis der Rettungsdienst eingetroffen ist, kann es schon zu spät sein.“

„Lebensrettende Sofortmaßnahmen“

Um die Hemmschwelle zu verringern und den Einsatz von Defibrillatoren selbstverständlich zu machen, integrieren die Malteser im ganzen Bistum undan 480 anderen Standorten in Deutschland den Umgang mit dem elektrischen Lebensretter in alle ihre Kurse, angefangen von „Lebensrettende Sofortmaßnahmen“ für Führerscheinanwärter, „Erste Hilfe“ bis hin zu den Ausbildungen zur Schwesternhelferin. „Auch wenn es gesetzlich noch kein Muss ist, halten wir es für lebensnotwendig“, sagt Stitz. Mehrkosten kommen auf die Teilnehmer nicht zu.

Die Malteser halten spezielle Kurse für Betriebe und Freizeitclubs, für Senioren, junge Eltern und Kinder. Infos und Anmeldung unter www.malteser-fulda.de oder unter 0661/86977-0. Als prominente Patin im Kampf gegen den Herztod steht Boxweltmeisterin Regina Halmich den Maltesern zur Seite und unterstützt unter dem Motto „Knock on – Ein Schlag fürs Leben“ ihr neues Konzept für die Breitenausbildung in Erster Hilfe: „Die Malteser nehmen einem die Angst davor, zu helfen. Ich habe von der Kompetenz und dem Engagement der Ausbilder sehr profitiert.“

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