Logo

Serie „Palliativ Care“ – heute: „Müdigkeit“

070428_fendel.gif

Serie. Anfang Mai hat die Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Palliativnetz Osthessen die Serie „Palliativ Care“ gestartet. Bis Mitte November geben Palliativmediziner Thomas Sitte und Krankenschwester Manuela Straub immer mittwochs Tipps zur Pflege schwerstkranker Patienten geben. Tipps, die nicht nur den pflegenden Angehörige helfen, sondern auch die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessern können. Heute informiert Thomas Sitte über das Thema „Müdigkeit“.

Das Schlafbedürfnis ist bei gesunden wie bei kranken Menschen sehr verschiedenen. Viele kommen mit 7 bis 9 Stunden pro Tag aus. Manche brauchen nur 4, andere täglich 12 Stunden und mehr Schlaf.

Bei Palliativpatienten kann die notwendige Schlafdauer im Verlauf der Krankheit oft bis 20 Stunden (!) steigen. Dadurch wird die begrenzte Zeit noch weniger.

Viele Gesunde sind auch oft müde, weil sie nachts zu wenig und zu schlecht schlafen, sich zu viele Sorgen machen oder zu viel arbeiten. Natürlich können Kranke die gleichen Probleme wie Gesunde haben. Es kommen aber weitere Gründe für die Müdigkeit hinzu.

Häufig sind es Nebenwirkungen von Therapien, dazu Blutarmut, der Krebs selber oder Entzündungen im Körper, die schwächen und zu einem erhöhten Schlafbedürfnis führen. Wenn mögliche Ursachen bekannt sind, und wir sie beseitigen können, sollten wir dies tun. Erst dann sollten wir wieder zu Medikamenten greifen, weil auch diese wiederum Nebenwirkungen haben können.

Ganz wichtig ist es, dafür zu sorgen, dass der Nachtschlaf möglichst ungestört ist. Für Medikamente sollten Patienten niemals geweckt werden. Auch nächtliches Essen und Trinken belastet den Körper. Das wird oft vergessen, wenn die Nahrung über Magensonden oder Venenkatheter gegeben wird.

Wenn nachts Schmerzen auftreten, muss man die Schmerzmittel, die erfahrungsgemäß für die Nacht oft viel zu niedrig dosiert werden, erhöhen. Da Schmerzmittel müde machen, fördern sie den guten Schlaf. (ts)

Wer weitere Fragen hat, kann sich an das Schmerz & PalliativZentrum Fulda unter Telefon 0661 – 9 01 50 16 wenden oder findet weitere Informationen im Internet unter www.palliativnetz-osthessen.de

Bislang veröffentlichte Themen der Serie:
1. Schmerzlinderung
2. Durchbruchschmerzen
3. Lagerung
4. Mundpflege und Hilfe bei Durstgefühl
5. Wundliegen & Hautpflege
6. Atemnot
7. Ängste
8. Unruhe
9. Schwäche

070427_Fendel.gif

Categories:

Alle Nachrichten, Gesundheit & Medizin