Logo

Klinikum Fulda eröffnet neues Diagnostikzentrum

Schönes aus Fulda. Die bereits im letzten Jahr angekündigte große Modernisierungsoffensive am Klinikum Fulda ist in vollem Gange. Über einen Zeitraum von sieben Jahren sollen insgesamt 100 Millionen Euro in den Standort Pacelliallee investiert werden. Nach der Aufstockung des Eingangsbereichs im vergangenen Jahr wurde gestern mit Eröffnung eines hochmodernen neuen Diagnostikzentrums ein weiteres Zwischenziel erreicht. In einer Feierstunde unterstrichen Oberbürgermeister Gerhard Möller und die Verantwortungsträger des Klinikums die Bedeutung dieser Einrichtung für die Versorgungsqualität des Hauses.

Fotos (63): Max Colin Heydenreich

12345_Thema_37.jpg 12345_Thema_56.jpg 12345_Thema_32.jpg

12345_Thema_20.jpg 12345_Thema_14.jpg 12345_Thema_09.jpg

Alle Festredner würdigten das Diagnostikzentrum als „Teilstück in einem großen Modernisierungs-Masterplan“. Die Bedeutung liege darin, dass wichtige internistische Untersuchungen fortan in funktionalen, mit Spitzentechnik ausgestatteten Räumen an einem zentralen Ort vorgenommen werden können. Je präziser die Diagnose, desto passgenauer lässt sich therapieren.

12345_Thema_61.jpg 12345_Thema_63.jpg 12345_Thema_62.jpg

12345_Thema_25.jpg 12345_Thema_26.jpg 12345_Thema_27.jpg

Der Vorstand der Klinikum Fulda gAG, Dipl.-Volksw. Claus-Dieter Schad, erläuterte in seiner Rede die Hintergründe und sprach von einem „Dreiklang“, der die Erneuerung der Notfallaufnahme und der Unfallambulanz, die Aufstockung des klinischen Arztdienstes und letztlich die Neuordnung des Diagnostikzentrums beinhalte. Es handelt sich hierbei um ein Investitionsvolumen von rund 11 Mio. Euro, von dem 7 Mio. Euro bereits vom Land Hessen bewilligt wurden.

„Unser Ziel war die Zusammenführung der funktionsdiagnostischen Bereiche der Inneren Kliniken in einem gemeinsamen Bereich im Erdgeschoss. So ist ein Zentrum zur Untersuchung des Herzens, der Lunge und des Gefäßsystems entstanden – und das auf dem höchstmöglichen medizintechnischen Niveau, ausgestattet mit allen Geräten, die die heutige Diagnose-Technik bietet“, so Schad.

12345_Thema_01.jpg 12345_Thema_02.jpg 12345_Thema_03.jpg

12345_Thema_28.jpg 12345_Thema_29.jpg 12345_Thema_30.jpg

Für so viel HighTech wurde Platz benötigt, der in der Vergangenheit in den drei internistischen Kliniken knapp bemessen war.  „Im östlichen Breitfuß des Bettenhauses mussten daher erhebliche freie Flächen entstehen. Dies wurde u.a. erreicht durch den Umzug des Chefarztbereichs der Medizinischen Klinik III in den neuen Bauteil über dem Eingangsbereich. Diese neu entstandenen Leerstände schufen die Voraussetzung für die Einrichtung des Diagnostikzentrums, reichten aber noch nicht aus. Deshalb wurde zusätzlich zum umfassenden Umbau vorhandener Flächen eine komplette Neubaumaßnahme notwendig“, erläuterte der Medizinische Direktor, Priv.-Doz. Dr. med. Achim Hellinger.

Die Umsetzung erfolgte durch das Architekturbüro Staubach und Partner. „Knapp neun Monate haben wir geplant, gebaut und umgesetzt“, berichtet Dipl. Ing. Alexander Wuttke. Die Problematik: regulärer Krankenhausbetrieb und Baumaßnahmen mussten parallel laufen.

12345_Thema_04.jpg 12345_Thema_05.jpg 12345_Thema_06.jpg

12345_Thema_31.jpg 12345_Thema_33.jpg 12345_Thema_34.jpg

Minimierung des Operationsrisikos

Das Diagnostikzentrum dient nicht allein den internistischen Kliniken, sondern ist als Schnittstelle für sämtliche Kliniken und Institute des Hauses konzipiert. Insbesondere die operativen Kliniken fordern zur optimalen Vorbereitung ihrer Patienten häufig Untersuchungen an, die nun im Diagnostikzentrum durchgeführt werden, hob Priv.-Doz. Dr. med. Hilmar Dörge, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie hervor. Ziel sei die Minimierung des Operationsrisikos. Denn je genauer Befunde vorliegen und je schneller sie verfügbar sind, desto besser – zumal die Menschen immer älter werden und häufig mit mehr oder weniger schweren Begleiterkrankungen eingeliefert werden.

12345_Thema_07.jpg 12345_Thema_21.jpg 12345_Thema_08.jpg

12345_Thema_58.jpg 12345_Thema_59.jpg 12345_Thema_60.jpg

Perfekte Vernetzung im Hause

Ein entscheidender Vorteil liegt aus der Sicht des Direktors der Medizinischen Klinik I, Prof. Dr. med. Tassilo Bonzel, in der Schnelligkeit der Befunderstellung und vor allem auch in der Vernetzung mit anderen Abteilungen des Hauses. EKGs können demnächst auf jedem Computer in der Klinik angesehen werden – und dies bereits unmittelbar, nachdem sie im Labor geschrieben worden sind. Selbstverständlich werden die Daten auch gespeichert und können in der Interdisziplinären Notfallaufnahme verglichen werden, falls ein Patient erneut aufgenommen werden muss. So lässt sich innerhalb weniger Sekunden überprüfen, ob sich Veränderungen ergeben haben.

12345_Thema_35.jpg 12345_Thema_36.jpg 12345_Thema_38.jpg

12345_Thema_10.jpg 12345_Thema_11.jpg 12345_Thema_12.jpg

Michael Conze, Oberarzt der Medizinischen Klinik I, unterstrich die Bedeutung der neuen Einrichtung und nannte einige der modernen Untersuchungsmöglichkeiten:

– Ruhe-EKG
– Belastungs-EKG mit Fahrradergometer und Laufband
– Herzschrittmacher-Überprüfungen
– Herzschrittmacher-Progammierungen zur Optimierung der Leistung des Herzschrittmachersystems
– umfängliche Lungenfunktionstests
– und, ganz neu, auch die sogenannte Spiroergometrie. Darunter versteht man einen Test, der das Herz- und Lungensystem unter  Belastungsbedingungen untersucht.

12345_Thema_40.jpg 12345_Thema_41.jpg 12345_Thema_42.jpg

12345_Thema_13.jpg 12345_Thema_15.jpg 12345_Thema_19.jpg 

Große Bedeutung haben im Diagnostikzentrum auch die Echokardiographie sowie die Angiosonographie. Dabei handelt es sich um Ultraschallverfahren, die ohne schädliche Nebenwirkungen Herz und Gefäße abbilden. Man kann jedoch nicht nur die Herzaktionen und den Gefäßverlauf sichtbar machen, sondern nun auch die Herzklappen und deren Funktion sowie die Blutströmungen im Herzen und in den Gefäßen darstellen. Zahlreiche Messungen und Berechnungen helfen, Schweregrade einer Herz- oder Gefäßerkrankung exakt zu bestimmen.

12345_Thema_45.jpg 12345_Thema_43.jpg 12345_Thema_44.jpg

12345_Thema_16.jpg 12345_Thema_17.jpg 12345_Thema_18.jpg

Vorteile des neuen Diagnostikzentrums

Der Vorteil liegen laut Klinikleitung auf der Hand: Die Ärzte können nun sehr rasch entscheiden, ob ein Patient ambulant weiterbehandelt werden kann oder ob sofort eine weitere Therapie erfolgen muss, zum Beispiel eine notfallmäßige Herzkatheter-Untersuchung zur Verhinderung eines drohenden Herzinfarkts. Früher musste ein solcher Patient im Zweifel zunächst zur Beobachtung aufgenommen werden, weil das alte EKG nur in Papierform in einer Akte verfügbar war.

12345_Thema_49.jpg 12345_Thema_50.jpg 12345_Thema_51.jpg

12345_Thema_22.jpg 12345_Thema_23.jpg 12345_Thema_24.jpg

Auch Patienten mit einer häufigen Herzrhythmusstörung, („Vorhofflimmern“) profitieren: Sie benötigen vor einer Elektroschockbehandlung, die in Narkose durchgeführt wird und den Herzrhythmus wieder normalisiert, eine spezielle Herzultraschall-Untersuchung, bei der eine Ultraschallsonde durch die Speiseröhre eingeführt wird. Diese beiden wichtigen Maßnahmen können nun unter Narkose in einem Arbeitsgang erfolgen. Anschließend können die Patienten im Diagnostikzentrum am Monitor überwacht und dann auf die Station verlegt werden. Bislang war in solchen Fällen die Verlegung auf die Wachstation erforderlich. Das ist nun nicht mehr nötig. Damit wird die Wachstation personell und bettentechnisch entlastet und kann als Folge mehr Patienten aus der Notfallaufnahme oder aus dem Haus aufnehmen.

12345_Thema_46.jpg 12345_Thema_47.jpg 12345_Thema_48.jpg

12345_Thema_52.jpg 12345_Thema_53.jpg 12345_Thema_54.jpg

Ähnlich groß ist der Fortschritt im EKG-Labor: Früher mussten die Ärzte das Belastungs-EKG, die Schrittmacheruntersuchungen und die Auswertung der Langzeit-EKGs in einem Raum durchführen. Jetzt ist das alles räumlich getrennt. War in dem Raum bislang nur eine Untersuchung möglich, so sind es heute drei, die parallel stattfinden können.

12345_Thema_55.jpg 12345_Thema_57.jpg 12345_Thema_39.jpg

„Die wenigen Beispiele machen deutlich, dass der enorme Wert des neuen Diagnostikzentrums nicht allein darin liegt, dass hier viele neue Geräte zum Einsatz kommen. Er liegt auch und gerade in der Neu-Organisation und Verbesserung der Abläufe – und das alles patientenfreundlich in hellen, großzügigen Räumen“, so die Klinikleitung abschließend.

Categories:

Alle Nachrichten, Bildergalerien, Gesundheit & Medizin, Wissenschaft & Technik