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In den Beinen ist ein Hummelnest?! Restless Legs das Syndrom der unruhigen Beine peinigt die Betroffenen bis ins Mark.

Fulda. Es ist kaum zu beschreiben, sobald man zur Ruhe kommt, kommt ein Gefühl als laufen Ameisen in den Beinen. Ein immer stärker werdendes Kribbeln, Reißen und Zerren, als wären außer den Ameisen auch noch Hummeln am Werk die den Körper umschwärmen, geben den Betroffenen das Gefühl als seien sie in Stacheldraht eingewickelt. Oft sind die stechenden Schmerzen einfach nicht mehr zu ertragen. Auf unwillkürliche Bewegungen hat man keinen Einfluss. Allein dies kann die Betroffenen bis zur Verzweiflung treiben. Der innerer Bewegungsdrang zwingt dazu immer und immer wieder nachts aufzustehen. Hinzu kommen immer wiederkehrende Schmerzschübe. An einen regelmäßigen und so wichtigen erholsamen Schlaf ist nicht zu denken. Die Folgen des Schlafentzuges sind starke Depressionen.

Hat man die Beschwerden im Anfang überwiegend in den Beinen so kommen oft verstärkt auch Beschwerden in den Armen hinzu. Die Betroffenen versuchen alles Mögliche: Bürstenmassagen, kalte Wassergüsse, aber alles ist zwecklos oder bringt evtl. eine Linderung für eine kurze Zeit. Die Lebensqualität ist eingeschränkt. Längeres Sitzen z.B. bei einer Flug- oder Busreise, ein Theaterbesuch oder schon nur ein Kaffeebesuch bei Freunden werden so zur Qual.

Ein großes Problem ist, dass RLS zwar eine sehr häufige Krankheit, aber bisher nur sehr schwer zu diagnostizieren ist. Geschätzt werden ca. 10 % der Bevölkerung. So kann es geschehen, dass das Problem leider noch von sehr vielen Ärzten als Schlafstörung abgetan und oft auch bagatellisiert wird.

RLS ist noch nicht voll erforscht. Noch kennt man die Ursachen nicht. Heutige Kenntnis der Medizin sind, dass RLS nicht heilbar ist, aber bei rechtzeitigem Erkennen und Behandlung kann der Fortschritt der Krankheit gestoppt werden. In erster Linie werden Medikamente mit dem Botenstoff Dopamin eingesetzt. Aussage einer Betroffenen die nach langem Irrweg in einer Marburger Klinik Erleichterung (nicht Heilung) erfahren hat.

„Es ist eine Teufelskrankheit. Ich hatte aus Verzweiflung alles versucht. Lange hätte ich es nicht mehr ausgehalten, meine Nerven lagen blank. „Die Selbsthilfegruppe Fulda hat es sich zur Aufgabe gemacht auf diese Krankheit aufmerksam zu machen. Die Ärzte zu sensibilisieren und den Betroffenen ein Ansprechpartner zu sein. Sie trifft sich jeden dritten Mittwoch im Monat im Felsenkeller in Fulda, Leipziger Straße.

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