Logo

MINT-Tag in der Marienschule weckte Begeisterung der Elftklässlerinnen

091028_SchuleFulda. Immer weniger Schülerinnen in naturwissenschaftlichen Leistungskursen und auf der anderen Seite gute Aussichten in technischen Berufen – Grund genug für die Marienschule, einen Tag regulären Unterrichts ausfallen zu lassen und stattdessen die Schülerinnen der Jahrgangsstufe 11 an einem MINT-Tag für naturwissenschaftliche Fächer zu begeistern. Referenten der Hochschulen in Fulda, Schweinfurt und Gießen, der Uni Gießen, der Stadt Fulda sowie von Firmen aus der Region kamen heute in das Fuldaer Gymnasium, um in lebendigen Vorträgen und kleinen Experimenten den Schülerinnen Berufe vorzustellen, die bisher nicht unbedingt auf deren Wunschliste standen.

Die Abkürzung MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Alles Bereiche, in denen sich Mädchen traditionell weniger bewegen, was Schulleiter Dr. Oswald Post bestätigt: „Zurzeit belegen insgesamt 98 von 245 Oberstufenschülerinnen, also knapp 40 Prozent, einen natur-wissenschaftlichen Leistungskurs. Allerdings wählen die meisten Biologie.“

Geht man einige Bildungs-Jahre weiter und hält in technischen Bereichen der Hochschule Fulda nach Mädchen Ausschau, zeigt sich ein noch deutlicheres Bild.  „Über alle Semester betrug der Anteil der Studentinnen in den verschiedenen Bachelor- und Master-Studiengängen im Sommersemester 2009 nur 11,8 Prozent“, erklärt Professor Dr. Siegmar Groß (Fachbereich Angewandte Informatik der Hochschule Fulda). Im Wintersemester 2009/10 haben sich ca. 270 Studierende neu in die verschie-denen Informatik-Studiengänge eingeschrieben, davon sind 58 Studentinnen (ca. 21,5 Prozent). Immerhin gibt es Im Fachbereich auch zwei Professorinnen.

Waldemar Dombrowski, Leiter der Arbeitsagentur Fulda, wies auf die guten Beschäftigungs- und Kar-rieremöglichkeiten in technischen Berufen hin. Daran sollten Frauen künftig stärker partizipieren. „Durch das Fehlen der Mädchen geht dem Arbeitsmarkt viel Potential verloren, das wir in Kürze drin-gend brauchen werden“, warnt Andrea Kircher von der Agentur für Arbeit Fulda, die als Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt den Aktionstag in der Marienschule federführend betreut hat. Sie forderte die Schülerinnen auf, sich von den Referenten und Referentinnen mitreißen zu lassen, was die Mädchen auch gern beherzigten.

Von Alexandra Dantmann (Edag) bis zu Stadtbaurätin Cornelia Zuschke, die den Schlusspart am Nachmittag übernahm, wurden die Expert/innen über ihre Fachgebiete ausgefragt, Versuchsreihen durchgeführt. So manche Elftklässlerin kam zu dem Schluss: „Gar nicht so schlimm, das mit der Technik!“  und pflichtete dem stellvertretenden Schulleiter Studiendirektor Bernhard Köhler bei, der in seiner Begrüßung die Gründerin der Marienschule, Mary Ward, zitiert hatte: „Es besteht kein derartiger Unterschied zwischen Männern und Frauen, als ob letztere nichts Großes leisten könnten.“

Categories:

Alle Nachrichten, Bildung & Jobsuche