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Generalvikar Stanke zum Apostolischen Protonotar, Professor Hartmann zum Monsignore ernannt

Fulda. Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke (64) ist von Papst Benedikt XVI. zum Apostolischen Protonotar ernannt worden. Dies gab der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen am Montag im Bischöflichen Generalvikariat bekannt. Stanke weise eine „spirituell reiche Priesterbiographie“ auf, betonte der Bischof und bezeichnete den Geehrten als „eine der Säulen unseres Bistums“, da er sich in anspruchsvollen und schwierigen Aufgaben um die Kirche verdient gemacht habe.

Zugleich mit der Ehrung für Prof. Stanke veröffentlichte der Oberhirte auch, daß der Heilige Vater den Fuldaer Pastoraltheologen und Mainzer Diözesanpriester Prof. Dr. Richard Hartmann (51) zum „Päpstlichen Kaplan“ (Monsignore) ernannt hat. Hartmann habe insbesondere viele Impulse bei den pastoralen Veränderungen im Bistum Fulda gegeben und sich als Rektor der Theologischen Fakultät um deren Leitbild verdient gemacht.

Generalvikar Prof. Stanke wurde am 4. November 1945 in Thröm (Kreis Ratibor) in Oberschlesien geboren. Nach dem Abitur 1965 am Domgymnasium in Fulda studierte er Theologie und Philosophie in Königstein, München und Fulda. Am 4. April 1971 empfing er im Fuldaer Dom durch Bischof Dr. Adolf Bolte die Priesterweihe.

Nach seiner Kaplanszeit in Wächtersbach, Amöneburg und Bad Orb wurde er zu zusätzlichen Studien in Würzburg freigestellt. Hier promovierte er 1980 im Fach Moraltheologie. Im Oktober desselben Jahres wurde Stanke von Bischof Dr. Eduard Schick zum Regens des Fuldaer Priesterseminars ernannt, was er bis Ende September 2002 blieb. Ende 1994 erfolgte die Ernennung zum Domkapitular an der Fuldaer Kathedralkirche.

Von 1988 bis 1991 wirkte er als Diözesan-Frauenseelsorger. Am 1. Februar 1999 übernahm er das Amt des Geistlichen Beirats des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SkF) im Bistum. Domkapitular Dr. Stanke war von 2003 bis 2008 in der Nachfolge von Weihbischof Johannes Kapp Bischofsvikar des Bischofs von Fulda und Personalreferent für Priester und Laien im pastoralen Dienst. Stanke wirkte von 1991 bis 2004 als Ordentlicher Professor für Moraltheologie an der Theologischen Fakultät in Fulda.

Von Herbst 2002 bis Herbst 2003 hatte Stanke den Vorsitz des Arbeitsstabes für die Prüfung von Vorwürfen sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger durch Geistliche inne, dessen Mitglied er auch weiterhin ist. Vom Bischof von Temeschwar/Timişoara (Rumänien), Martin Roos, wurde Stanke im März 2004 in Anerkennung seiner Verdienste um die Aus- und Fortbildung von Priestern aus dieser Diözese zum Ehrendomkapitular des Kapitels der Kathedrale St. Georg zu Temeschwar ernannt.

Seit dem 15. Oktober 2008 ist Prof. Stanke Generalvikar des Bistums Fulda und Moderator der Kurie. Stanke versteht es, auch schwierigste Zusammenhänge prägnant auf den Punkt zu bringen. In Diskussionsforen hat er sich stets als offener Gesprächspartner erwiesen. Prof. Stanke hat verschiedene Veröffentlichungen und zahlreiche Rundfunkbeiträge verfaßt.

Prof. Hartmann, geboren am 19. Juli 1958 in Bensheim/Bergstraße, absolvierte seine Gymnasialzeit am dortigen Alten Kurfürstlichen Gymnasium. Schon in der Jugendzeit durch gemeindliches und verbandliches Engagement geprägt, trat er nach dem Abitur 1977 ins Mainzer Priesterseminar ein. Von 1977 bis 1982 studierte er Philosophie und Theologie in Mainz und Tübingen.

Nach der Priesterweihe war er zunächst als Kaplan in Mainz-Mombach tätig. Hartmann setzte 1985 seine Studien an der Universität Würzburg fort, wirkte als Seelsorger in der Psychiatrischen Klinik der Universität Würzburg und bei den Armen Schulschwestern U. L. F. in Heidingsfeld und promovierte 1988 bei Prof. Dr. Rolf Zerfass. Anschließend wurde Dr. Hartmann Pfarrer in der Pfarrei St. Marien zu Offenbach. 1991 übernahm er die Mainzer Hochschulgemeinde St. Albertus.

Als Hochschulpfarrer war er auch Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Studierenden und Hochschulgemeinden (AGG) und Geistlicher Leiter des Hochschulrings im Bund Neudeutschland auf Bundesebene. Im Februar 2000 habilitierte er sich bei Prof. Dr. Ottmar Fuchs in Tübingen. Hartmann nahm sodann Lehraufträge an den Theologischen Fakultäten der Diözesen Paderborn und Fulda wahr.

Bischof Algermissen ernannte ihn zum 1. Februar 2002 zum Ordentlichen Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Theologischen Fakultät Fulda. Im Januar 2004 hat ihn Bischof Algermissen zudem zum Ausbildungsleiter für die Ständigen Diakone im Bistum Fulda ernannt. Von 2004 bis 2008 war er Rektor der Theologischen Fakultät Fulda. Im Rahmen der Neugestaltungen der Pastoral ist er in Fulda und in anderen Diözesen sowie als Berater der Kommission IV der Deutschen Bischofskonferenz tätig. In Fulda gehörte er u. a. zu den Mitbegründern der Fuldaer Tafel e. V.

Stichwort: Monsignore, Prälat und Apostolischer Protonotar

Für Geistliche gibt es drei verschiedene päpstliche Auszeichnungen, die der Papst zumeist auf Antrag hin verleiht. Die rangtiefste Stufe ist der „Kaplan Seiner Heiligkeit“ bzw. „Päpstlicher (Ehren-) Kaplan“ mit der Anrede „Monsignore“. Es folgt der „Päpstliche Ehrenprälat“ (früher: Hausprälat). „Prälat“ (Vorsteher) bezeichnet im ursprünglichen Wortsinne einen geistlichen Würdenträger der katholischen Kirche, dem eine bestimmte oberhirtliche Leitungsgewalt übertragen ist.

Zu den „höheren Prälaten“ gehören Bischöfe und Inhaber bestimmter Ämter an der römischen Kurie. Von ihnen zu unterscheiden sind die Priester, die „Prälat“ als Ehrentitel führen. Die höchste Stufe ist der als Ehrentitel verliehene „Apostolische Protonotar“, den ursprünglich die sieben in der römischen Kurie tätigen Notare trugen.

Dieser Ehrentitel wird eher selten verliehen: im Bistum Fulda trug ihn bislang lediglich Missionsreferent Prälat Dr. Lucian Lamza; zuvor trug ihn zuletzt der 1997 verstorbene Apostolische Visitator für die Freie Prälatur Schneidemühl, Prälat Dr. Wolfgang Klemp. Die Ausgezeichneten sind durch ihre Kleidung sichtbar: Der Monsignore darf in und außerhalb des Gottesdienstes einen schwarzen Talar mit violetten Knöpfen und einem violetten Zingulum (Gürtel) tragen.

Der Ehrenprälat darf im Gottesdienst die violette Chorkleidung und außerhalb einen schwarzen Talar mit violetten Knöpfen und Zingulum tragen. Beim Apostolischen Protonotar verhält es sich wie beim Ehrenprälaten; der Protonotar darf zusätzlich noch einen violetten seidenen Umhang tragen. (bpf)

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