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Beratungsangebot für Glückspielssüchtige: Caritas-Mitarbeiterin mit Fachberatung speziell für Betroffene und Angehörige

100420_KarolaGüntherFulda. Menschen, die im Glücksspiel den Kick suchen, der die Sorgen vergessen lässt. Menschen, die immer wieder spielen, auch wenn die negativen Auswirkungen wie Überschuldung oder familiäre Konflikte ganz offensichtlich sind. Genau das sind die Menschen, für die Karola Günther da ist. Als neue Mitarbeiterin im Caritaszentrum für Sucht- und Drogenhilfe berät die Dipl. Sozialpädagogin Glücksspielsüchtige und deren Angehörige. Die Betroffenen suchen nach positiven Erfahrungen und Gefühlen, sie wollen den Erfolg erzwingen. Ihr „Belohnungssystem“ im Gehirn wird durch das Glücksspiel aktiviert. Ähnlich wie bei der Einnahme von Drogen oder Alkohol tritt dabei eine Gewöhnung ein, es entsteht immer mehr und öfter das Verlangen nach dem Suchtmittel „Glücksspiel“. Wird dann die Spielhalle verlassen, kehren die verdrängten Probleme mit aller Macht zurück. Den Betroffenen wird bewusst, wie viel Geld sie verloren haben. Sie suchen nach Ausreden für Familie und Freunde, versuchen ihre Sucht zu verheimlichen.

In der Beratung geht es deshalb darum, nach positiven alternativen Erfahrungen zu suchen. „Ziel ist es, das Wohlgefühl von der Spielsucht abzukoppeln“,  sagt Fachberaterin Karola Günther. „Nur dann ist überhaupt eine Abstinenz möglich. Dabei haben natürlich das soziale Umfeld und die Stabilisierung von Beziehungen eine ganz besondere Bedeutung!“

Über erste Kontakte in der Einzelberatung entstehen regelmäßig Informations- und Motivationsgruppen, die auch Angehörigen offen stehen. Die Gruppe hilft das eigene Spielverhalten besser einzuschätzen und informiert über ambulante und stationäre Behandlungswege.

Seit 2001 ist das pathologische Glücksspiel als behandlungsbedürftige Krankheit durch die Krankenkassen und Rentenversicherungsträger anerkannt. In Fulda wurde 2008 ein „Kompetenznetzwerk Glücksspielprävention und -beratung“  eingerichtet, in der die Diakonie und die Caritas als Kooperationspartner zusammenarbeiten. Die beiden kirchlichen Träger bieten eine gemeinsame ambulante Rehabilitationsgruppe an und können auch in eine stationäre Therapie vermitteln. (cif)

Kontakt: Caritaszentrum für  Sucht- und Drogenhilfe, Wilhelmstr. 10, 36037 Fulda, Karola Günther, Tel.: 0661 / 2428360. Fachstelle für Sucht im Diakonischen Werk Fulda, Heinrich-von-Bibra-Platz 14, 36037 Fulda, Harald Hausser Tel.: 0661 / 8388228

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