Schulbuslotsen machen Weg zum Unterricht für ihre Mitschüler sicherer
Gersfeld. Täglich werden im Landkreis Fulda rund 12.600 Schülerinnen und Schüler mit Bussen zur Schule gebracht. Um bei der Schülerbeförderung ein Höchstmaß an Sicherheit zu bieten, arbeitet der Fachdienst Schulen der Kreisverwaltung eng mit dem Regionalen Verkehrsdienst des Polizeipräsidiums Osthessen, der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Fulda und den regionalen Busunternehmen zusammen. Besonders bewährt haben sich die Schulbuslotsen als wichtiger präventiver Beitrag zur Verkehrssicherheit.
Den Anfang machte 1994 die Mittelpunktschule in Hilders, als dort unterrichtende Lehrkräfte in Eigeninitiative ein Projekt starteten, das in den vergangenen Jahren von immer mehr hessischen Schulverwaltungsämtern nachgeahmt wurde. Aktuell sind im gesamten Landkreis rund 550 Schulbuslotsen im Einsatz. Das sind fast die Hälfte der Schulbuslotsen, die es in Hessen gibt. Neben 17 weiteren Schulen in Trägerschaft des Landkreises Fulda gehört dazu auch die Rhönschule in Gersfeld, an der 54 Schülerinnen und Schüler ihren Dienst als Schulbuslotse versehen. Seit 2003 wurden allein an dieser Schule 267 Schulbuslotsen ausgebildet, kreisweit waren es über 1.600.
Die Schülerinnen und Schüler sollen verhindern, dass es in Schulbussen insbesondere beim Ein- und Aussteigen zu Drängeleien, verbalen Konflikten bis hin zu Gewalttätigkeiten sowie Sachbeschädigungen kommt und auf diese Weise den Weg zum Unterricht für ihre Mitschüler sicherer machen. Das Projekt steht und fällt mit der Bereitschaft von Lehrkräften, sich als. Koordinatoren zur Verfügung zu stellen und den Einsatz der Schulbuslotsen zu begleiten. Hingegen hat das Finden von geeigneten Schülerinnen und Schülern für diese verantwortungsvolle Aufgabe bislang keinerlei Probleme bereitet.
Nach anfänglicher Skepsis stößt der Einsatz von Schullotsen inzwischen auf breite Zustimmung. Schulen, Eltern sowie vor allem jüngere Schülerinnen und Schüler begrüßen das Projekt, weil die Begleitung durch Schulbuslotsen für mehr Sicherheit sorgt. Auch seitens der Busunternehmen erreichen den Landkreis immer wieder Meldungen, wonach sich die Situation in den Bussen in einem Ausmaß gebessert habe, wie dies nicht für möglich gehalten worden sei. Dass sie ihre Aufgabe beherrschen, zeigen die hervorragenden Platzierungen der heimischen Schulbuslotsen beim Landeswettbewerb.
Die Schulbuslotsen erhalten über ihr freiwilliges Engagement ein Zertifikat, das sie bei späteren Bewerbungen vorlegen können. In der vergangenen Woche bekamen 20 Schulbuslotsen, die zum Schuljahresende 2010/11 die Rhönschule verlassen, ihre Zertifikate überreicht. Schulleiter Ludwig Mischitz dankte den Schülerinnen und Schülern für ihre Arbeit. Fachdienstleiter Felix Gaul von der Kreisschulverwaltung bestätigte ihnen, dass sie das Vorurteil von der „Null-Bock-Generation“ widerlegt hätten. Ferner lobte er von allem Schulbuskoordinator Achim Heller und Sachgebietsleiter Rüdiger Seifert für ihr Engagement. Polizeidirektor Ralf Flohr betonte, dass der Landkreis Fulda auch dank der Schulbuslotsen bei der Schulbussicherheit sehr gut aufgestellt sei.