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Fuldaer Stadtteil Zirkenbach feierte sein 850jähriges Jubiläum

100521_ZirkenbachFulda. „In Zirkenbach wohne mehr wie der Hans im Glück und himmelschee.“ Sympathischer  hätte die Liebeserklärung an die Heimat kaum sein können wie die Anni Herberts zum 850. Jubiläum ihres Dorfes. Gepflegte Häuser, bunte Vorgärten, grüne Wiesen und ein hübsches Bürgerhaus – das macht das reizvoll in die Landschaft eingebettete Örtchen aus. Obstbäume säumen malerisch das Umfeld. Wenn ihre Blüten wie zum Jubiläum in zarten Farben blühen, ist der Eindruck eines kleinen Paradieses nahezu perfekt.   

Wir-Gefühl

Mit einem Bürgerfest im Zelt und einer liebevoll zusammengestellten Ausstellung im Bürgerhaus feierten die Zirkenbacher den Geburtstag ihres Stadtteils. 850 Jahre gemeinsames Leben, das sei neben den historischen Daten der eigentliche Grund zum Feiern, betonte Ortsvorsteher Josef Krick. „Denn erst die Menschen machen das Wir-Gefühl der Gemeinschaft aus.“ Die Nähe zur Natur und zur Stadt sind aus Kricks Sicht weitere Gründe, um gerne in Zirkenbach zu Hause zu sein, einem Ort , der als „offen und gastfreundlich“ erlebt wird. Die Festversammlung überraschte Ortsvorsteher Krick mit einem Ortswappen aus Stiftskreuz, Glocke und Bachdarstellung das eigens zum Jubiläum kreiert worden war.

Gute und kluge Entscheidung

100521_Zirkenbach2„Hier lässt es sich leben.“ So habe die Fuldaer Zeitung 2002 die Empfindungslage der Bewohner wiedergegeben. Das sei seiner Zeit  eine gute Einschätzung des langjährigen Ortsvorstehers Franz von Keitz gewesen, betonte Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller in seinem Festbeitrag. 30 Generationen könnten mit Fug und Recht das Gleiche sagen. Aus einer so langen Tradition heraus sei es deshalb eine „gute und kluge Entscheidung“ des Ortsbeirats gewesen, das Jubiläum zu feiern, um sich der Vergangenheit zu vergewissern und Gegenwart zu gestalten, aber auch, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Symbolisch stehe das Wappen für diese Rückschau und Vorschau. In seiner Rede griff Möller auch den Heimatbegriff auf, der ein typisches deutsches Phänomen sei, das sich regelrecht in die Seele hinein gebrannt habe. Heimat sei Gabe und Aufgabe zugleich. Das werde in Zirkenbach in besonderer Weise wahrgenommen. Als Beleg führte Möller unter anderem die zum Jubiläum herausgegebene Chronik an. Sehr schön sind in ihr die Häuser und Generationen beschrieben, die in ihnen gelebt haben. Das Jubiläum 850 Jahre Zirkenbach sei eine gute Möglichkeit, eine wahrgenommene Empfindung, die sich im Fest widerspiegelt, Bewohnern und Gästen erfahrbar zu machen. Mit einem Satz Jean Amery zur Frage, wie viel Heimat der Mensch brauche, beschloss der OB seine Gedanken: “Er braucht mehr Heimat, als er sich vorstellen kann, wenn er eine hat.“

Verbündete

Pfarrer Michael Oswald. lobte die „schöne Verbindung,“ die zwischen Johannesberg und Zirkenbach bestehe und gratulierte zum Jubiläum wie zum neuen Wappen. „Ich freue mich immer wieder darüber, wie gut alle miteinander auskommen.“ Über lange Zeit seien so die Bewohner beider Stadtteile  durch die Geschichte gegangen. „Verbündete zu werden“, gelinge  allerdings nur, „wenn man einander schätzt und gemeinsame Ziele hat“, wie Pfarrer Oswald zu bedenken gab. Neben dem Miteinander in Glaube und Leben hätten die Zirkenbacher jedoch auch Eigenarten bewahrt wie das traditionelle Maifest.

Für die Ortsvorsteher im Kirchspiel gratulierte Gertrud Auth. Viele Generationen hätten Freud und Leid erfahren. Gerade in dieser Zeit sei es deshalb wichtig, die Erinnerung an die Vergangenheit wach zu halten und an die Jugend weiter zu geben, wie Auth betonte. In den Kreis der Gratulanten reihte sich schließlich auch Dirk Wahler, Wehrführer der freiwilligen Feuerwehr Johannesberg/Zirkenbach ein. (mb)

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