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Grüne: „Neuer Uniplatz gefällt uns super gut“ – „Verkehrschaos verhindern“

Fulda. Der Entwurf für die Gestaltung des neuen Universitätsplatzes trifft bei der Fuldaer GRÜNEN-Stadtfraktion auf Zustimmung: „Die Planung für die Platzoberfläche gefällt uns total gut. Jedenfalls soweit wir sie nachvollziehen können“, erklärt Ute Riebold. Unverständlich sei jedoch, warum die Unterlagen als „Geheimsache“ eingestuft wurden. „Wir wollten im Vorfeld unserer jüngsten öffentlichen Fraktionssitzung die Bilder der Präsentation haben, die den Stadtverordneten und StadträtInnen am 20. April 2010 gezeigt wurden. Das wurde uns leider verwehrt“, bedauert Frau Riebold.

„Unverständlich. Nach unserem Demokratieverständnis sollte allen Fuldaer BürgerInnen diese Bildershow über die Entwicklung des Herzstückes der Innenstadt zugänglich sein, auch wenn noch Änderungen in der Detailplanung zu erwarten sind.“ Der Magistrat müsse sich bei einer solchen Informationspolitik nicht wundern, wenn BürgerInnen auch ungerechtfertigte Kritik äußern würden. „Der Platz ist barrierefrei – es ist uns sehr wichtig, dass der Platz in seiner Gesamtheit für alle zugänglich ist“, betont Fraktionsvorsitzender Ernst Sporer. Die Treppe vor dem Baumhain stünde dazu nicht im Widerspruch, sei dieser Ort doch von der anderen Seite her barrierefrei erreichbar.

„Die Treppe nimmt an dieser Stelle das Gefälle des Platzes auf, um den Bäumen den nötigen Platz für ihre Wurzeln zu geben.“ Treppenanlagen sind immer ein beliebtes Element zum Sitzen und Spielen, laden förmlich zum Verweilen ein und sehen obendrein noch schön aus. Für eine ausreichende Anzahl an Bänken – auch mit Lehnen – über den ganzen Platz verteilt müsse dennoch gesorgt werden, um seine Funktion als zentraler Treffpunkt zu erfüllen. “

Auch Kindern wird dieser Ort gerecht. Freiflächen, Brunnen, Wasserspiele, Treppe, Bäume, Bänke und Spielpunkte sind alles Elemente, die zum einen ästhetische Anforderungen erfüllen, aber dennoch eine hohe Aufenthaltsqualität auch für Kinder versprechen – sofern sie von Erwachsenen nicht als vermeintlich störende Wesen wahrgenommen werden und entsprechend zurechtgewiesen werden.“ Auch das Lichtkonzept verspreche, eine angenehme Atmosphäre zu verbreiten. Gestaltung und der gewählte Natursteinbelag fügten sich gut in die umgebende Bebauung.

Schön wäre, wenn auch eine Zapfstelle für Trinkwasser integriert würde. „Diesen Vorschlag gaben wir vor einigen Jahren dem Verfahren mit auf den Weg, leider scheint er bisher keine Berücksichtigung gefunden zu haben.“ „Wir hoffen, dass es bei der Umsetzung nicht wie beim Borgiasplatz plötzlich zu Einsparmaßnahmen kommen wird.“ Beispielsweise seien dort billigere Bänke als ursprünglich geplant aufgestellt worden und auch die Qualität der Abgüsse von Benedikt und Bonifatius lasse sehr zu wünschen übrig – „und der Bronzeabguss von Sturmius passt weder vom Größenverhältnis noch vom Material her zu seinen beiden heiligen Kumpels“, bedauert Ute Riebold.

„Unser Lob für die Gestaltung des Uniplatzes lässt sich jedoch nicht auf das derzeit auf dem Schulhof der Adolf-von-Dalberg-Schule entstehende Geschäftshaus ausdehnen“, erklären die GRÜNEN. „Die Gestaltung möchten wir gar nicht bewerten, sie ändert sich ja ständig. Diese Stadt braucht keine weitere Geschäftsfläche – die Leerstände in unmittelbarer Nähe zum Uniplatz illustrieren das anschaulich. Wir bezweifeln sehr, dass dem Investor eine dem Stellenwert dieses Ortes angemessene und zuträgliche Nutzung des Hauses gelingen wird.“ Von einem ‚Magneten für die Innenstadt‘ sei schon lange keine Rede mehr.

„Wir hoffen inständig, dass dort wenigsten kein 99-Cent-Markt oder ähnliches einziehen wird. Es war und ist ein krasser Fehler, dass die Stadt dieses Filetstück an Q-Park abgegeben hat“, kritisieren die GRÜNEN. Außerdem weisen sie auf das verkehrliche Manko des Platzumbaus hin. „Die Vergrößerung der Tiefgarage von 70 auf 220 Stellflächen wird die Verkehrssituation im Umfeld weiter verschlimmern. Für diese Aussage muss man kein Prophet sein“, erklärt die Fraktion. „Der Verkehr in der Bahnhofstraße kollabiert auch heute schon. Selbst wenn die Sturmiusstraße zusätzlich als Zufahrtsstraße für die Tiefgarage dienen wird, wird die Belastung der Bahnhofstraße weiter steigen. Außerdem wird die Rabanusstraße zwischen Sturmiusstraße und neuer Tiefgarageneinfahrt in beiden Richtungen auch für Pkws befahrbar – Busspur und Radweg fallen also weg.“

Die GRÜNEN schlagen daher vor: „Es gibt bereits jetzt zu viele Parkflächen im Stadtzentrum. Die öffentlichen Stellplätze am Straßenrand müssen analog der Vergrößerung der Tiefgarage reduziert werden. D. h. für uns, dass die Parkplätze in der Bahnhofstraße, der Sturmiusstraße und auch in einigen Abschnitten der Heinrichstraße, Lindenstraße und Rabanusstraße wegfallen sollten. Stattdessen muss für diese Flächen umgehend ein Konzept für Anwohner- und Behindertenparken und Belieferungsbereiche erstellt werden. So gewinnen wir Raum für die Erhöhung der Mobilität des Fuß- und Radverkehrs und der Aufenthaltsqualität für Passanten, BewohnerInnen und Kinder.

Durch die Reduzierung der Parksuchverkehre wird auch der Komfort für den motorisierten Verkehr erhöht – Autos blockieren sich nicht mehr gegenseitig, es wird gleich ein freier Parkplatz angesteuert. Abschließend noch ein weiteres Lob von den GRÜNEN an die Stadtbaurätin: „Der voll in der Zeitplanung liegende Bau lässt den sehr zähen Beginn glatt vergessen. Und die Bauzaunausstellung ‚100 qm Deutschland‘ von Uwe Niklas ist einfach super, sowohl inhaltlich als auch die Präsentation. Für kulturinteressierte PassantInnen wird die Baustelle damit echt zum Highlight. Danke, Frau Zuschke!“, erklärt Ute Riebold abschließend.

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