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Fuldaer Brückenkurs Mathematik ‚FBΣ’: Mit neuem Konzept erfolgreich

Schönes aus Fulda. Weil auffällig viele Studienanfänger große Lücken in der mathematischen Allgemeinbildung haben, führt der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik seit mehreren Jahren Brückenkurse im Fach Mathematik durch. Bereits beim Start des ersten Fuldaer Brückenkurses Mathematik ‚FBΣ’ (das gedrehte ‚M’ bildet den griechischen Buchstaben ‚Sigma, das mathematische Symbol für ‚Summe’) im Jahr 2004 war klar, dass ein Brückenkurs anders aussehen muss als klassischer Mathematikunterricht.

Der Kurs ist als Flickwerk konzipiert: Jede Lektion deckt eine fest umrissene Wissens- und Fähigkeitslücke ab, die Professoren bei ihren Studenten aktuell feststellen. Diese Lektionen sind auf der Web-Seite des Brückenkurses veröffentlicht. Der Kurs richtet sich auch an Lehrer und Professoren. Sie werden angeregt, durch Änderung des regulären Unterrichts und der Vorlesungen die aufgezeigten Lücken zu schließen. Im Idealfall schafft sich der Brückenkurs selbst ab.
In diesem Jahr hat der Fuldaer Brückenkurs Mathematik ‚FBΣ’ einen weiteren wichtigen Schritt getan.

Zur Vermeidung der Lehrerillusion („Ich habe den Stoff durchgekriegt. Die Schüler haben viel gelernt.“) und der Schülerillusion („Der Lehrer hat es schön erklärt. Ich habe alles verstanden.“) wurde erstmals eine vollständige Aktivitätsverlagerung von den Lehrenden auf die Lernenden realisiert. Denn: Wer lernen will, braucht Erfahrungen. Und die erwirbt er nicht, indem er Lehrstoff konsumiert, sondern nur durch eigenes Probieren und Fehlermachen.
Die Begleitveranstaltungen sind dementsprechend als offene Zusammenkünfte angelegt.

Sie dienen dem Gedankenaustausch über die Aufgaben der einzelnen Lektionen des Web-Angebots. Die Tutoren beschränken sich darauf, Fragen zu beantworten. Sie geben Anregungen und Tipps. Sie verstehen sich als Förderer des Lernens und nicht als Erklärer und Instrukteure. Der Kurs wird durch eine Eröffnungsveranstaltung eingeleitet und mit einer Klausur abgeschlossen. Die Klausur dient in erster Linie der Selbsteinschätzung der Teilnehmer.

Die Eröffnungsveranstaltung soll Lust auf Mathematik machen. In Kurzvorträgen berichten Unternehmer, Experten und Praktiker über erfolgreiche Anwendungen der Mathematik in ihrer Praxis. Diese kompakte Veranstaltung wurde in diesem Jahr von Oliver Findeis und Daniel Goldbach von der Firma EDAG Engineering + Design AG, vom Schulungsleiter der JUMO GmbH & Co. KG Manfred Schleicher und vom Unternehmer Hartmut Walcher gestaltet. Die Moderation lag bei Professor Dr. Timm Grams vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik.

Etwa hundert Teilnehmer – überwiegend Studienanfänger, aber auch Lehrer und Professoren kooperierender Schulen und Hochschulen – ließen sich von den mathematischen Exkursionen faszinieren. Da der Brückenkurs mit dem Gewohnten bricht, war mit Anlaufschwierigkeiten zu rechnen. Anfangs meinten einige, dass Unterricht vielleicht doch besser sei. Nach einigen Tagen überwog die Zustimmung. Die Teilnehmer waren nun angetan von der Möglichkeit, die eigenen Lücken selbst zu entdecken und zu füllen. Das neue Konzept hat die Bewährungsprobe bestanden. Im Internet ist hier mehr darüber zu erfahren.

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