Logo

Gehilfersberg Gottesdienst am Pfingstmontag

100528_KircheRasdorf. Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich am Pfingstmontag so viele Gläubige auf den Weg zur Wallfahrtskirche auf dem Gehilfersberg bei Rasdorf gemacht, dass einige  vor der Kirche den Gottesdienst mitfeiern mussten. Zu Beginn seiner Predigt betonte Domkapitular Bruno Heller, Caritasdirektor der Diözese Erfurt, dass sich für ihn eine Sehnsucht erfülle. Als Junge auf dem Anfang der siebziger Jahre von den Grenzsoldaten geschleiften Seeleshof  bei Apfelbach aufgewachsen, habe er immer zum Gehilfersberg schauen können. Und seien dort Wallfahrten hinaufgezogen oder Autos gestanden, so hätte er gewusst, dort ist jetzt Gottesdienst. Er verspüre Dankbarkeit und Freude, jetzt gemeinsam mit Pfarrer Rudolf Zeller den Festgottesdienst zelebrierte zu können und unter den Gottesdienstteilnehmern auch bekannte Gesichter aus dem Geisaer Amt zu entdecken.

Pfingsten sei nicht nur die Geburtsstunde der Kirche gewesen, sondern das Brausen, mit dem der Heilige Geist auf die ängstlichen, hinter verschlossenen Türen verharrenden Apostel gekommen sei, habe Türen geöffnet, so dass diese mutig hinausgetreten seien, um Christus als das Licht, das in die Welt kam, allen Menschen zu verkünden. Auch wenn heute der Wind der Kirche ins Gesicht blase und die „Wetter in der Welt“ nicht so gut seien, dürfe sich Kirche nicht verschließen. Papst Johannes XXIII. habe mit der Eröffnung des Zweite Vatikanischen Konzisl im Jahre 1958 Kardinäle und Bischöfe geschockt.  Doch die Erneuerung an „Haupt und Glieder“ habe die Kirche gestärkt. Der Domkapitular gab zu bedenken, ob nicht die Zeit reif sei für ein Drittes Vatikanisches Konzil.

100528_Kirche2Jeder einzelne, so auch er selbst, müsse sich verändern und das Profil schärfen. Das bedeute zu wissen, in den Augen Gottes nicht wertlos, sondern groß zu sein, Finger in die Wunden zu legen und sich als Christ „nicht still legen zu lassen“. Christus habe uns die Tür zum dreifaltigen Gott geöffnet, mit dem es den Dialog zu suchen gelte und im Gebet nach dem Willen Gottes zu fragen. Damit wir uns nicht fürchteten und unseren persönlichen Beitrag leisten könnten, sei uns durch Taufe und Firmung der Heilige Geist geschenkt worden. Heller zitierte Bischof Joachim Wanke, der im Elisabethjahr 2007 die kirchlichen Mitarbeiter gebeten hatte, die Werke der Barmherzigkeit auf Menschen umzuschreiben, die keinen Bezug zur Kirche hätten. Die „Thüringisch Version“ laute „ du gehörst dazu; ich höre dir zu; ich rede gut über dich; ich gehe ein Stück mit dir; ich teile mit dir; ich besuche dich und ich bete für dich“. Sich von den sieben Gaben des Heiligen Geistes treiben lassen, sie im eigenen Leben frei setzen und auch die mit ins Gebet hineinnehmen, die man eigentlich nicht ins Gebet nehmen wolle, führe zu einer dienenden Kirche, die sich immer wieder erneuere und dem Heiligen Geist Raum gebe. Caritasdirektor Bruno Heller schloss mit dem Gebet des Heiligen Augustinus aus dem Gotteslob „ Atme in uns Heiliger Geist“.

Zur Eröffnung des Festgottesdienstes hatte Ortspfarrer Rudolf Zeller seiner Freude darüber Ausdruck gegeben, dass die Wallfahrtsgottesdienste auf dem Gehilfersberg nicht nur die Menschen aus dem Hessischen Kegelspiel anziehen würden, sondern auch eine große Zahl aus dem Geisaer Amt, dem Fuldaer und Hünfelder Land und der Hohen Rhön kämen. Er dankte für diese sichtbare Treue und das damit verbundene Vertrauen in die fürbittende Hilfe der 14 Nothelfer und den Segen, der von diesem Kleinod auf dem Gehilfersberg ausgehe.

Fotos: Winfried Möller

Categories:

Alle Nachrichten, Kirche