Neuer Beobachtungsturm im Naturschutzgebiet Rotes Moor eingeweiht
Schönes aus der Rhön. Der neue Beobachtungsturm im Naturschutzgebiet Rotes Moor wurde am Freitag eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Das in die Jahre gekommene Vorgängermodell ist durch eine Konstruktion aus Douglasienholz ersetzt worden. Dipl. Ing. Otto Evers, Leiter der hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats, der zahlreiche Gäste zur Einweihung begrüßen konnte, erklärte: „Es ist bescheidenes, aber solides Bauwerk – ein Markenzeichen für die Rhön und den Landkreis Fulda.“
Fotos (75): Max Colin Heydenreich
Der Neubau ist eine Maßnahme des Naturparks Hessische Rhön, dessen Träger der Landkreis Fulda ist. Finanziert wurde das Projekt durch den Naturpark Hessische Rhön und die Hessische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön mit 15.000 Euro bzw. 5.500 Euro. Darüber hinaus hat das heimische Energieversorgungsunternehmen ÜWAG das Projekt mit 10.000 Euro aus seinem ÜWAG Natur-Fonds unterstützt.
Dass sich die ÜWAG als Sponsor engagiert habe, sei dem ehemaligen Leiters der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön, Heinrich Heß, zu verdanken, so Evers. Heß hatte dem Unternehmen seinerzeit den Vorschlag unterbreitet, an diesem Naturschutzprojekt mitzuwirken.
Der neue Beobachtungsturm, der vom Ingenieurbüro Thümmler aus Hünfeld-Mackenzell entworfen wurde, ist rund zehn Meter hoch. Der untere Teil wurde als offene Schutzhütte konzipiert. Die vergrößerte Aussichtsplattform ist über einen sicheren Treppenzugang zu erreichen. Mit Ausnahme weniger Verschraubungselemente und der „Stahlfüße“ auf dem Fundament ist der gesamte Turm aus Douglasienholz aus der Region gefertigt worden. „Der Beobachtungsturm“, sagte Evers, „ist an den Standort angepasst und fügt sich gut in die Landschaft ein.“
Doch Zimmerleute und Helfer standen bei den Aufbauarbeiten vor einer großen Herausforderung: Da im Naturschutzgebiet kein Kran eingesetzt werden konnte, mussten die 8,50 Meter langen Eckrundhölzer von Hand aufgerichtet werden. Evers dankte dem Planungsbüro Thümmler, der Firma Magerhans aus Hettenhausen, den Mitarbeitern der Hessische Verwaltungsstelle sowie der Naturwacht für ihren Einsatz und die zügige Fertigstellung. Mit den Arbeiten war erst Mitte September begonnen worden.
Auch Landrat sprach allen Beteiligten seinen Dank aus. „Das Projekt zeigt, wie weit wir kommen, wenn wir uns gemeinsam engagieren.“ Woide dankte insbesondere der ÜWAG, das als regionales Unternehmen einen bedeutenden Beitrag für die Region geleistet habe. „Für die Besucher wünsche ich mir, dass sie die notwendige Zeit und Muße mitbringen, um die Natur wirklich wahrnehmen und erfahren zu können“, so Woide.
Margit Trittin, Bürgermeisterin der Stadt Gersfeld, überbrachte Grußworte und unterstrich die besondere Verantwortung der Stadt Gersfeld für das Rote Moor und den Naturschutz.
Bevor Pfarrer Friedhelm Dauner und Pastor Wolf-Benjamin Gittermann die kirchliche Weihe vornahmen, überreichte der Planer des Turmes Dipl. Ing. Uli Thümmler an Landrat Bernd Woide, Dipl.Ing. Otto Evers und Dipl.Ing. Bernhard Herber, Bereichsleiter Energiewirtschaft der ÜWAG, nicht den obligatorischen Schlüssel zur Einweihung, sondern T-Shirts zur Erinnerung an die Turmeröffnung.