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Das persönliche Budget: Ein Ansatz für ein selbstbestimmtes Leben

100705_GudrunDobslawFulda. Im Rahmen der Kooperationsreihe der Hochschule Fulda, des Bonifatiushauses und des Antoniusheims fand ein weiterer Vortrag statt. Prof. Dr. Gudrun Dobslaw referierte über das Thema „Persönliches Budget“.  „Die Grundidee hinter dem „Persönlichen Budget“ ist die Steigerung der Selbstbestimmung und Selbstverantwortung der Menschen, die eine Behinderung haben“, erklärte Dobslaw und fügte hinzu, dass mit Hilfe der finanziellen Mittel  der Empfänger alltägliche Bedarfe trägerübergreifend, also unabhängig von einzelnen Anbietern, einkaufen kann.

Die Empfangsberechtigten bekommen ihr Budget selbst überwiesen und können darüber frei verfügen. Dadurch sind sie nicht mehr an eine Einrichtung gebunden. „Die Menschen kaufen sich sozusagen individuell ihre Unterstützung ein“, so Dobslaw. Damit könne man einen viel höheren Grad der Selbstbestimmung der Menschen, die ein Handicap haben, erreichen. Da dies eine große Umstellung für viele Ämter, Behörden und Institutionen bedeuten wird, hat das Vorhaben einige Probleme und Anlaufschwierigkeiten. Die Resonanz während des Vortrags zeigte überdies, dass es noch einen großen Informationsbedarf gibt. Denn trotz aller inklusiven Gedanken bleibt eine konsequente Einführung des „Persönlichen Budgets“ ein schwieriges Thema.

Im nächsten Seminar der Kooperationsreihe wird Herr Josef Ströbl vom Netzwerk „People First“ zum Thema „Selbstvertretungsmodelle“ referieren. Ströbl, der selbst von einer geistigen Behinderung betroffen ist, möchte insbesondere Menschen mit Handicap mobilisieren, sich für ihre eigenen Wünsche und Träume einzusetzen. Die Veranstaltung findet am 7. Juli um 17.00 Uhr in der Cafeteria des Antoniusheims – An St. Kathrin 4, Fulda – statt. Interessierte Besucher sind ganz herzlich eingeladen. Der Eintritt ist kostenfrei!

Info-Kasten:

Seit dem 1. Januar 2008 gibt es das „Persönliche Budget“. Dieses ermöglicht Menschen mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung anstatt einer traditionellen Sachleistung oder Dienstleistung Geld oder in Ausnahmefällen Gutscheine zu erhalten. Die Leistungen gehen also nicht an eine Institution, sondern an den Empfangsberechtigten selbst. Diese können so theoretisch selbst entscheiden, wann welcher Dienst und welche Person die Unterstützung erbringen soll und diese als Kunde unmittelbar selbst bezahlen.

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