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Fachstelle im Jugendamt organisierte Fortbildung für Erzieherinnen in Kindertageseinrichtungen

100706_QualiErzieherinnenVogelsbergkreis. „Kinderschutz ist eine Aufgabe von zentraler Bedeutung.“ Diese Auffassung vertritt Landrat Rudolf Marx in einer Pressemitteilung und bewertet darin eine Veranstaltungsreihe des Jugendamts. Alle, die im Bereich der Jugendhilfe tätig seien, trügen eine „sehr hohe Verantwortung“. 17 Erzieherinnen aus 12  Kindertageseinrichtungen haben sich in diesem Jahr bereits fortgebildet, berichten die Diplom-Sozialpädagoginnen Claudia Pelinka und Monika Lein, im Amt für Jugend, Familie und Sport zuständig für die Fachberatungsstelle für Kindertageseinrichtungen. Der Landrat und die Fachleute im Jugendamt danken sowohl den Teilnehmerinnen als auch den Dozentinnen Ulrike Schütz und Annegret Schulte für ein „Höchstmaß an Einfühlung und Engagement“.

Im Jahr 2005 sei der Schutzauftrag im Sinne einer möglichst umfassenden Vorbeugung und Sensibilisierung für Auffälligkeiten vom Bundesgesetzgeber noch weiter konkretisiert worden, erläutert Claudia Pelinka. Demnach sind auch Kindertageseinrichtungen verpflichtet, bei Hinweisen auf Gefährdungen für das Wohl von Kindern tätig zu werden. Kreisjugendamt und die Träger aller Einrichtungen schließen hierzu verbindliche Vereinbarungen ab. Grundlage ist das Achte Buch des Sozialgesetzbuches, insbesondere der zentrale Paragraf 8a.

Die Anforderung ist komplex: Mitarbeiterinnen von Kindertageseinrichtungen, die mit dieser Aufgabe konfrontiert sind, müssen Gefährdungsrisiken wahrnehmen, einschätzen und entsprechende Verfahren im Rahmen eines einrichtungsspezifischen Schutzkonzeptes durchführen. Dabei gilt es sowohl Überreaktionen zu vermeiden als auch Unterlassungen zu verhindern. Gebotene Sensibilität, Reflexion und Fallbesprechung schwieriger Konfliktlagen seien die Eckpfeiler des fachlichen Handelns, wobei im Mittelpunkt die Elternberatung und die Vermittlung von Hilfsangeboten stehen sollen, unterstreichen Pelinka und Lein.

Zur Unterstützung dieser verantwortungsvollen Herausforderung hat bereits zum dritten Mal das Amt für Jugend, Familie und Sport des Vogelsbergkreises gemeinsam mit dem Kinderschutzbund Marburg eine Fortbildungsveranstaltung für Mitarbeiterinnen von Kindertageseinrichtungen durchgeführt. Insgesamt haben in diesem Jahr bereits 17 Erzieherinnen an den Qualifizierungsveranstaltungen teilgenommen. Teilgenommen haben Fachleute aus Einrichtungen von kommunalen, kirchlichen und freien Trägern.

In dem dreitägigen Seminar wurden umfangreiche Kenntnisse über förderliche und behindernde Entwicklungsbedingungen von Kindern vermittelt sowie Erscheinungsformen wie körperliche Misshandlung, sexuelle Gewalt, Kindesvernachlässigung, psychische Misshandlung, rechtliche Handlungsoptionen, Datenschutz, Konflikt- und Hilfenmanagement sowie Interventionskompetenzen thematisiert.

„Die Nachfrage an weiteren Qualifizierungsmaßnahmen und einem Erfahrungsaustausch ist groß“, freut sich Monika Lein über den Erfolg des Qualifizierungsprogramms. Für Rückfragen und nähere Informationen steht die Fachstelle für Kindertageseinrichtungen im Jugendamt in Lauterbach gerne telefonisch unter 06641/977-441 oder 977-419 zur Verfügung.

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