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Kooperationsprojekt mit Antoniusheim Fulda auf Kurs – Zuschüsse u. Spenden für Umbau der alten Schule in Poppenhausen

Poppenhausen (Wasserkuppe). Das Projekt „Leben und Arbeiten in Poppenhausen“ etabliert erste Wohnmöglichkeiten in der Rhöngemeinde. Im Rahmen eines Dämmerschoppens vom Verein „Leben und Arbeiten in Poppenhausen“ startete der offizielle Umbau der alten Schule, die zukünftig sieben Wohnungen für das Projekt beinhalten soll. „Dort können die Menschen, die in Poppenhausen arbeiten, zukünftig selbständig leben und bei Bedarf die notwendige Unterstützung erhalten“, erklärte Projektleiterin Stephanie Müller-Gerst. Für den Umbau, der mit etwa 700 000 Euro zu Buche schlagen werde und weitestgehend vom Antoniusheim gestemmt werde, sei noch viel Aufwand nötig. Von den Gesamtkosten sei ein Zuschuss des Landkreises in Höhe von 60 000 Euro, ein Darlehen vom sozialen Wohnungsbau des hessischen Wirtschaftsministeriums in Höhe von 226 500 Euro bewilligt. „Außerdem erhalten wir von der Sparkassen Stiftung 20 000 Euro“, sagte Günter Habig, Mitglied des Führungsteams, und fügte hinzu, dass der Verein auch Spenden sammeln werde, um das Antoniusheim bei der Finanzierung zu unterstützen.

Für die restliche Summe seien das Sozialministerium und das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessens angefragt. Der Erste Kreisbeigebordnete, zugleich Sozialdezernent des Landkreises Fulda, lobte das soziale Engagement in Poppenhausen und freute sich, als er im Rahmen der Veranstaltung einen Bewilligungsbescheid der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen über 45.000.-€ aus Mitteln des kommunalen Finanzausgleiches übergeben konnte.

Rainer Sippel, Geschäftsführer des Antoniusheims, lobte das breite finanzielle Engagement und dankte der Gemeinde und dem Bürgermeister für die Begleitung und wertvolle Unterstützung. Er fügte allerdings hinzu, dass Spenden bei diesem Projekt nur ein Teil des Ganzen seien. „Wir werden auch sehr viel Eigenleistung benötigen, um das Vorhaben erfolgreich umzusetzen“, so Sippel. Hier werde man auf eine ABM Stelle, ehrenamtliches Engagement und die Unterstützung von Jugendlichen bauen.

Poppenhausens Bürgermeister Manfred Helfrich, der die Initiaitve von Beginn an engagiert unterstützt, bekennt sich zu dem beispielhaften Sozialprojekt. Er erklärte: „Wir als Gemeinde übernehmen gerne Verantwortung für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Außer bei Pappert´s Bäckerei, dem Palettenwerk Krenzer und dem Segelflugzeughersteller Schleicher ist auch beim Bauhof der Gemeinde ein junger Mann mit Behinderung als Mitarbeiter beschäftigt.

Die erfolgreiche Umsetzung des Kooperationsprojektes verlangt viel Anstrengung und Geduld. Aber in einer überschaubaren Gemeinde sind wir näher bei den Menschen und wir haben gute Kontakte zum gewerblichen Mittelstand. Für die Realisierung stellen wir nicht nur Grundstück und Gebäude zur Verfügung, sondern wir begleiten das Projekt, leisten die Ko-Finanzierung von 2 ABM-Kräften und erbringen Eigenleistungen durch den gemeindlichen Bauhof.“

Sippel ist überzeugt, dass sich die Anstrengungen lohnen werden. „Es ist toll zu sehen, wie sich das Projekt entwickelt. Nachdem wir in Poppenhausen einen Sozialraum erschaffen haben, öffneten sich Bürger und Bewohner für das Thema Behinderung. Mittlerweile sind wir einen gewaltigen Schritt weiter: Junge Menschen finden in Poppenhausen einen festen Arbeitsplatz und können am Gemeindeleben teilnehmen“, erklärte Sippel und fügte hinzu, dass bisher die Projektteilnehmer in Ferienwohnungen lebten. „Dank dem Umbau der alten Schule wird aus dem Arbeiten ein Wohnen und Leben in der Rhöngemeinde“, so Sippel

Diese Entwicklung wurde an diesem Abend weiter unterstützt. Mit dem „Kauf“ von einem Quadratmeter Schindeln, die später an dem Gebäude angebracht werden sollen, übernahmen mehrere Gäste der Veranstaltung eine Patenschaft. Inzwischen wurden fast 40 Quadratmeter Schindeln „verkauft“. Diese Menge reicht etwa für eine Hausseite. Außerdem übergab Manfred Koch (Seniorchef von Köhler-Textilien, Poppenhausen) , der Präsident des Lions-Club Fulda-Bonifatius, 2000 Euro und eine Privatperson 200 Euro an den Verein, der das Geld direkt dem Antoniusheim für das Projekt zur Verfügung stellen wird.

Abgerundet wurde der Dämmerschoppen mit einer musikalischen Darbietung der „Toni Ranch Farmers“ und der Tanzgruppe der Wohngemeinschaft Florian aus dem St. Antoniusheim sowie durch einige Gedichte, vorgetragen durch Stephanie Müller-Gerst und Gerhard Büttner, der Vater des am Bauhof beschäftigten Uli Büttner. Allen, die die Ausrichtung des Dämmerschoppens und mit einer Spende die Initiative unterstützen sei hiermit herzlich gedankt.

Da die Finanzierungslücke noch nicht geschlossen ist, sammelt der Verein „Leben und Arbeiten in Poppenhausen“ noch weitere Spenden. Patenschaften für die Erneuerung der Holzschindeln des Hauses können in der Apotheke bei Kassierer Michael Sapper für 100.-€ gegen einen Spendenbeleg erworben werden.

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