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Informationstafel „Am Birkich“ bei Angersbach weist auf eine reizvolle Heidelandschaft hin

Vogelsbergkreis. „Der Vogelsberg hat viele Naturschönheiten zu bieten, die vielen Gästen, aber auch vielen Einheimischen nicht bekannt sind.“ Auf eine dieser Besonderheiten weist deshalb jetzt eine Informationstafel am Rande eines sogenannten FFH-Gebietes hin. FFH bedeutet: Flora-Fauna-Habitat, also ein speziell ausgewiesener, unter Schutz stehender Lebensraum. In diesem Fall ist es ein reizvolles Stück Heidelandschaft – und das mitten im rauen Mittelgebirge. Die Heide bei Angersbach heißt „Am Birkich“. Man kann sie besichtigen, wenn man mit dem Rad von Angersbach südlich der Bahnlinie nach Bad Salzschlirf fährt oder dort wandert.

In der Nähe der Burgruine Wartenbach wurde die neue Informationstafel – ihr folgen noch mehrere andere im Kreisgebiet – vom Landrat und von Bürgermeister Manfred Dickel sowie Vertretern des Regierungspräsidiums, des Amtes für den ländlichen Raum und ehrenamtlichen Experten des Naturschutzes ihrer Bestimmung übergeben.

Das neue Schild weist in einer sehr übersichtlichen Darstellung auf die besondere Schutzwürdigkeit des Gebietes hin. Das „Birkich“ gehört zu dem von der EU ausgewiesen Flora-Fauna-Habitat (FFH-Gebiet) „Magerrasen bei Lauterbach und Kalkberge bei Schwarz“ und besticht durch eine auffällige und für diesen Standort selten gewordene Artenvielfalt, die geprägt wird von Heide und Arnika.

„Der heutige Termin hat exemplarischen Charakter“, betonte Marion Schindler vom Amt für den ländlichen Raum. Es wurde nicht nur diese Gebietstafel für das „Birkich“ aufgestellt, sondern zeitgleich drei weitere für die FFH-Gebiete „Talauen von Brenderwasser, Sengersbach, Wannbach und Köpfelbach“, den „Weinberg bei Stockhausen“ und „Am Molkeborn“. Es sind noch fünf weitere Infotafeln in Planung und werden voraussichtlich noch dieses Jahr aufgestellt werden. Dazu gehören „Lauter und Eisenbach“, „Vogelsbergteiche und Lüderaue“, „Hoher Vogelsberg“, „Kirschenallee bei Lauterbach“ und in Landenhausen „Im Erlich“.

Mit den Tafeln soll die Bevölkerung informiert werden über außergewöhnliche und häufig sogar einzigartige Vorkommen von Tier- und Pflanzenarten im Wasser, im Offenland oder in Waldbereichen.

Um weiterhin den guten Zustand der einmaligen Landschaftsbereiche zu erhalten bzw. verbessern, ist dem Land Hessen von der EU die Aufgabe übertragen worden, Maßnahmenpläne für diese FFH-Gebiete zu erstellen. In solchen Plänen werden die geeigneten Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen zur Erhaltung der vielfältigen Flora und Fauna festgehalten.

Für den Vogelsbergkreis werden Maßnahmenpläne über 6.600 Hektar Offenland vom Amt für den ländlichen Raum, in Abstimmung mit den Bewirtschaftern, den Naturschutzverbänden, Kommunen und weiteren zuständigen Behörden, erstellt. Zurzeit sind drei Maßnahmenpläne abgestimmt und abgeschlossen, drei weitere sind in Bearbeitung.

Die Aufstellung und Befestigung der nun ersten vier Schilder ist in Zusammenarbeit mit HESSEN-FORST bzw. den einzelnen Gemeinden erfolgt, in diesem Fall durch den Bauhof der Gemeinde Wartenberg, die Finanzierung wurde durch das Regierungspräsidium Gießen sichergestellt; für beides bedankte sich Landrat Marx ausdrücklich.

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