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Wettkampffliegen auf der Wasserkuppe: Qualifikation für Deutsche Segelflugmeisterschaft 2011

Wasserkuppe. Der Segelflug auf der Wasserkuppe hat eine lange Tradition. Er ist dort im kommenden Jahr bereits seit 100 Jahren fest verwurzelt. Die Hessische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, die ebenfalls auf dem höchsten Berg Hessens ihren Sitz hat, arbeitet seit Jahren eng mit der Gesellschaft zur Förderung des Segelflugs auf der Wasserkuppe zusammen, um gemeinsam Konzepte zu entwickeln, die beiden Seiten zugute kommen. Jetzt gab es auf der Wasserkuppe ein besonderes Ereignis: den Rhön-Segelflugwettbewerb 2010, bei dem sich sechs Piloten für die Deutsche Segelflugmeisterschaft 2011 qualifizierten. Schon 2008 hatte die Qualifikation auf dem Berg der Flieger stattgefunden. Die Gesellschaft zur Förderung des Segelfluges auf der Wasserkuppe will an die Tradition der Rhön-Wettbewerbe der 30er Jahre anknüpfen und auf der Wasserkuppe wieder Wettkampffliegen etablieren.

Wettermäßig könnte die Qualifikation eigentlich besser laufen: Nur ein schmaler Streifen blauer Himmel über Mitteleuropa lässt auch Sportleiter und „Wettermann“ Reiner Rose bangen, ob der Wettbewerb an diesem Tag gute Bedingungen hat. Mindestens drei Stunden soll geflogen werden. Die Teilnehmer beim Briefing in der Flughalle hören aufmerksam zu, es sind vor allem junge Männer, aber auch ältere Semester und zwei Frauen befinden sich im Teilnehmerfeld. Flügel an Flügel reihen sich die Flugzeuge der Wettbewerber auf der Wiese vor der Segelflugschule aneinander – ein beeindruckender Anblick. An vielen Ecken und Enden werden noch die letzten Handgriffe getätigt, ehe die Segler fit für den Start sind.

Dann wird einer nach dem anderen von einem Motorflieger in die Lüfte gewogen. Es sollen zwischen 135 und 356 Kilometer geflogen werden. Wettkampfleiter Harald Jörges zieht im Anschluss ein positives Resümee: „Das fliegerische Niveau war außerordentlich hoch.“ Die Wasserkuppe sei als Austragungsort „erste Sahne“; nicht umsonst seien die Rhön-Segelflugwettbewerbe einer der teilnehmerstärksten Qualifikationswettbewerbe für die Deutsche Segelflugmeisterschaft 2011 gewesen. 2005 wurde von der Gesellschaft zur Förderung des Segelfluges auf der Wasserkuppe/Rhön e.V. und dem Verein Natur und Lebensraum Rhön e.V. als Träger- und Förderverein für den hessischen Teil des Biosphärenreservats Rhön ein Kooperationsvertrag geschlossen, der eine enge Zusammenarbeit im Interesse beider regelt. „Damit wird vorbildlicher Natur- und Umweltschutz auf dem Sonderlandeplatz Wasserkuppe unter Wahrung der berechtigten Ansprüche des Luftsports praktiziert“, sagt der Sachgebietsleiter Biosphärenreservat Rhön beim Landkreis Fulda, Martin Kremer.

Die Gesellschaft werbe im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit auch für die Ziele des Biosphärenreservats und ermögliche Gästen im Rahmen von Selbstkosten-Rundflügen ein unvergleichliches Naturerlebnis. „So wird ein wirkungsvoller Beitrag zur Umweltbildung und zur Stärkung des Tourismus geleistet. Außerdem erhalten und pflegen die Mitglieder durch jährliches Mähen der Borstgrasrasen und Goldhaferwiesen eine außergewöhnliche Flora, und dies auf einer Fläche von rund 80 Hektar“, betont Kremer. Auch zur Fliegerschule Wasserkuppe gebe es seitens des Biosphärenreservats Rhön einen engen Kontakt: Im Rahmen der Ausbildung integriere die Fliegerschule die wichtigen umweltrelevanten Themen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Mitglieder, Flugschüler und Gäste für die Belange des Biosphärenreservats Rhön zu sensibilisieren“, sagt Harald Jörges.

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