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Erste Sitzung des Umweltbeirats der Kalkwerke Otterbein

Großenlüder. Ein intensiver Austausch und ein offener Dialog schaffen Vertrauen. Genau aus diesem Grund ist vor wenigen Wochen der Umweltbeirat der Zement- und Kalkwerke (ZKW) Otterbein ins Leben gerufen worden. Ziel ist es, das bereits gelebte Umweltbewusstsein und nachhaltige Wirtschaften des Müser Unternehmens aufzuzeigen, aber auch eine zentrale Anlaufstelle für Fragen und Anregungen aus der Bevölkerung zu schaffen. Jetzt trafen sich die bestellten und gewählten Mitglieder des Umweltbeirats zur ersten konstituierenden Sitzung – mit Erfolg: „Unser Anliegen war und ist es, gute Ergebnisse für die Bürger von Müs sowie für die angrenzenden Ortsteile zu erzielen und den Dialog zwischen Unternehmen und Politik, den Anliegern, Bürgern und der Gemeindeverwaltung weiter voranzubringen.

Voraussetzung dafür ist ein gutes Vertrauensverhältnis unter den Beiratsmitgliedern. Dies haben wir bereits jetzt erreicht“, betont der Vorsitzende des Umweltbeirats, Bürgermeister Werner Dietrich. Erste Themen waren die befürchteten Auswirkungen der Sprengungen auf die Menschen und Gebäude im Umfeld der ZKW Otterbein, die Geruchsbelästigung sowie die geplante Tieferlegung des Steinbruchs. Dazu informierten der Geschäftsführer der Zement- und Kalkwerke Otterbein, Winfried Müller, sowie der technische Betriebsleiter Alfred Bomba ausführlich über die Sprengungen im Abbaugebiet, deren Werte nachweislich weit unterhalb des gesetzlich zulässigen Grenzbereichs liegen. Um der dennoch vorhandenen Sorge der Müser Bürger entsprechend zu begegnen, sind weitere Schritte geplant: eine verbesserte Aufklärung und Informationspolitik der ZKW Otterbein, die Ausgabe von Messgeräten an die Bürger von Müs sowie der vermehrte Einsatz von Großbaggern zum Abbau des Gesteins.

„Die in der Bevölkerung zum Teil wahrgenommenen Geruchsbelästigungen haben ihre Ursache sowohl im Werk, als auch außerhalb des Betriebs. Die Zementproduktion kann als Ursache dafür jedoch ausgeschlossen werden, da hier mit sehr hohen Temperaturen gearbeitet wird“, erklärten die Verantwortlichen. Lediglich in der Kalkherstellung sei es in der Vergangenheit zu einer Geruchsentwicklung gekommen. Seit eineinhalb Jahren werde daher überwiegend Kohlestaub für die Befeuerung eingesetzt und nur noch 15 Prozent stückige Anthrazitkohle.

Bezüglich der Tieferlegung des Abbaugebiets haben amtlich vereidigte Gutachter bereits zweifelsfrei festgestellt, dass sich dadurch keine Auswirkungen auf das Grundwasser sowie keine zusätzlichen Lärm- und Staubimmissionen ergeben werden. Ein Rohstofferkundungsprogramm soll zudem Klarheit über künftige Abbauvorkommen schaffen und genaue Aussagen über die Qualitäten des Kalkgesteins möglich machen. Müller informierte: „Der alte Bildstock am Wäldchen bleibt ebenso wie das Wäldchen selbst weiterhin erhalten.“ Der Umweltbeirat forderte das Unternehmen auf, zu prüfen, ob nicht das abgepumpte Oberflächenwasser beziehungsweise Grundwasser der Natur in anderer Form wieder zugeführt werden kann.

Die in den Sommermonaten gerade in Uffhausen festgestellten Lärmbelästigungen sind bekannt. Hier werden die ZKW Otterbein prüfen, ob eine Auskleidung des Ofens zur Minderung der Geräusche beitragen kann. Bürgermeister Dietrich schlug außerdem vor, eine Umwelthotline als direkte Anlaufstelle für besorgte Bürger im Werk einzurichten. „Insgesamt können wir die erste Sitzung des Umweltbeirats als sehr erfolgreich und vielversprechend bewerten – ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Bereits Anfang Dezember werden wir uns zur nächsten Sitzung zusammenfinden“, fasste der Rathauschef zusammen. Die Offenheit und der kritische, aber faire Umgang im Beirat tragen seiner Ansicht nach dazu bei, dass sowohl das Werk, vor allem aber die Menschen in der Gemeinde von diesem neuen Gremium profitieren werden. „Dass sich die Vorsitzende der Bürgerinitiative ,Pro Lebensraum‘, Kerstin Desch-Wöhrl, grundsätzlich weigert, am Umweltbeirat mitzuwirken, spricht für sich und gegen die Vorsitzende“, so Werner Dietrich abschließend.

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