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Demographischen Wandel als Chance begreifen

Fulda, Hanau, Marburg, Kassel (mz). Zu mehr Mut bei der Gestaltung der Zukunft unserer Gesellschaft hat der Vorsitzende des Katholikenrates Richard Pfeifer, Biebergemünd – Kassel, angesichts des demographischen Wandels aufgerufen. In Deutschland werde die Zahl junger Menschen zurückgehen während die Zahl der Älteren ständig zunimmt. Ursachen für diesen gesellschaftlichen Wandel sind die stark gesunkene Geburtenrate bei gleichzeitig steigender Lebenserwartung. Diese Entwicklung berge nach Pfeifers Worten Risiken, Herausforderungen aber auch Chancen. „Der Anteil der Menschen, die im Berufsleben stehen und Beiträge in die Sozialkassen einzahlen, wird wegen der Alterung der Bevölkerung weiter zurückgehen und die gleichzeitig steigenden Kosten für unsere Gesundheitsversorgung werden damit schwerer finanzierbar sein. Natürlich ist diese Situation eine Herausforderung für das gesamte soziale System in Deutschland, aber ich wünsche mir, dass unsere Politiker und die in Gesellschaft und Kirchen Verantwortlichen nicht nur die Probleme sehen, sondern auch die Chancen, und in diesem Zusammenhang den Mut zu kreativem Handeln entwickeln“, so Pfeifer.

Die Tatsache, dass die Zahl der Jugendlichen im Vergleich zu heute weiter abnehmen wird, hat nach Pfeifers Einschätzung zur Folge, dass es einerseits künftig schwer sein wird, alle freien Arbeitsplätze zu besetzen. Andererseits habe dies doch auch die Konsequenz, dass künftig Jugendliche sich keine oder weniger Sorgen um einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu machen brauchen, meint Richard Pfeifer. „Auf den Arbeitsmarkt wird sich das voraussichtlich so auswirken, dass sich die Zahl der Arbeitslosen stark verringert.“ Die Herausforderung bestehe darin, Menschen so zu fördern, dass bisher noch nicht im Arbeitsprozess stehende Jugendliche oder zum Beispiel auch Langzeitarbeitslose einen Arbeitsplatz erhalten. Schulische Bildung und entsprechende Qualifizierung für die Berufsanforderung seien hier zu nennen, dies gelte insbesondere für die Integration von Kinder deren Eltern zugewandert sind.

„Eine weitere große Herausforderung sehe ich darin, dass alle Verantwortlichen in unserer Gesellschaft alles nur Mögliche dafür unternehmen Familien zu fördern. Familien tun diesem Land gut und sind die Basis für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands! Ich denke, es ist nicht schwer sich auszumalen, welcher Segen das für Deutschland wäre“, so Richard Pfeifer.

„Den Herausforderungen demographischen Wandels werden sich grade auch die Kirchen stellen müssen. Denn sie brauchen Menschen, die die frohe Botschaft weitergeben oder caritative Aufgaben übernehmen. Auch auf diesem Sektor wird der Mangel an Arbeitskräften zunehmend spürbar werden. Ich sehe für Kirchen deshalb die Notwendigkeit, die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen neu zu gestalten und damit sicherzustellen, dass unser christlicher Glaube eine Zukunft hat“, so Pfeifer. Deshalb sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, dass ältere Menschen sich mit ihrem Engagement und mit ihrer Lebenserfahrung gelingend einbringen können.

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