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Fuldaer Sänger mit Beethovens 9. Symphonie in Japan

Fulda. „O Freunde, nicht diese Töne“… Es handelt sich hierbei nicht um eine vernichtende Konzertkritik, wie man vielleicht im ersten Moment denken mag, sondern um die ersten Worte aus dem Schlusssatz von Ludwig van Beethovens beliebter neunten Symphonie. Vom 8. bis 19. Oktober machten sich 21 Sängerinnen und Sänger aus ganz Deutschland (darunter 4 aus Fulda) als „Beethovenchor Bonn“ auf den Weg ins ferne Japan, um zusammen mit dem Ensemble Nagoya und 40 japanischen Choristen eben dieses Werk aufzuführen. Die Reise stand unter der Gesamtleitung des Bonner Stiftskantors Stefan Mohr, der von seiner japanischen Frau Misako Ito und dem Tenorsolisten Gaku Sumida unterstützt wurde. Das Solistenensemble komplettierten Akiko Ito (Sopran), Yoko Miwa (Alt) und der Fuldaer Domkapellmeister Franz-Peter Huber (Bass). Die Fahrt wurde nach einer sechstätigen Rundreise u.a. zum Berg Fuyijama und nach Tokio von einer intensiven Probenphase mit anschließendem Konzert abgerundet.

Zwar leitete Franz-Peter Huber, der stimmlich bestens disponiert war, den gesanglichen Teil des vierten Satzes mit besagten Worten ein, doch sollte das Resümee des Konzerts völlig anders lauten. Denn was Stefan Mohr und alle Beteiligten auf die Bühne der Shirakawa Hall, Nagoya, zauberten, riss sogar das sonst eher sachliche japanische Publikum in großem Jubel von seinen Sitzen. Franz-Peter Huber sagte anschließend: „Es war für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Ich habe noch nie mit solch einem tollen Amateurorchester musiziert und überhaupt waren die Leistungen aller Mitwirkenden heute Abend überragend!“ Obwohl die japanischen Musiker den deutschen Text kaum verstehen konnten, so waren doch gerade sie mit größter Begeisterung bei der Sache und es konnte einmal mehr bewiesen werden: Musik verbindet Menschen jenseits von Sprache und Kultur.

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