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Gewalt kommt mir nicht in die Tüte – Hessenweite Brötchentütenaktion

Fulda. Manche kennen sie schon vom letzten Jahr. Stadt und Landkreis Fulda gehören zu den Vorreitern der sog. Brötchentütenaktion in Hessen. Was im letzten Jahr nur in einzelnen Landkreisen gelang, wird in diesem Jahr hessenweit stattfinden. Die LAG der Hessischen kommunalen Frauenbüros hatte sich gemeinsam mit dem Bäcker-Innungsverband das große Ziel gesetzt, anlässlich des Internationalen Tages (25.11.) gegen Gewalt an Frauen eine hessenweite Brötchentütenaktion zu initiieren. 21 Landkreise und kreisfreie Städte sind nun dabei, wenn ab dem 20.11.10 für eine Woche mehr als 1 Million Brötchentüten in den Bäckereien ausgegeben werden.

Start der Aktion ist am 19.11.10 in Wiesbaden mit einer gemeinsamen Pressekonferenz auf Landesebene. Am 20.11. ist dann in Fulda die Auftaktveranstaltung in der Bäckerei Ballmaier am Severiberg und mit Aktionen vor der Bäckerei bis hin zum Gemüsemarkt. Wer dort von „Theofine“ und „Eduard“ oder von Heike Böcke eine der speziellen Brötchentüten erhält, kann sich in der Bäckerei Ballmaier damit ein Überraschungspräsent abholen – und natürlich den ganz normalen Samstagseinkauf erledigen, mit der Besonderheit, dass sehr prominente Menschen die Brötchentüten füllen werden.

So werden Oberbürgermeister und Landrat ebenso vertreten sein wie Bürgermeister und Erster Kreisbeigeordneter. Fuldas Stadtverordnetenvorsteherin lässt es sich ebenso wenig nehmen, für den guten Zweck Brötchen zu verkaufen, wie der Chefarzt der Frauenklinik, der leitende Polizeidirektor u.v.m. Bei einer Tasse Kaffee besteht die Möglichkeit, mit den Mitgliedern des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt ins Gespräch zu kommen. Sowohl „Theofine“ wie Heike Böcke, die Fuldaer Promis wie die Mitglieder des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt sagen einstimmig: Gewalt kommt mir nicht in die Tüte!!!

Dass der Erlös des Brötchenverkaufs einem guten Zweck zugeführt wird, ist der Kreishandwerkerschaft, vertreten durch Herbert Büttner zu verdanken. Ein ganz neues Projekt „Wochenbett-Krisenhilfe“, das im Dezember von dem Arbeitskreis Wochenbett mit einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt wird, wird hiermit die erste Starthilfe erhalten. „Diese wertvolle Arbeit, die bisher weitgehend ehrenamtlich geleistet wurde, hat ein Ausmaß angenommen, dass wir für eine Finanzierung sorgen müssen“,  begründet Fuldas Frauenbeauftragte ihren Einsatz für dieses Projekt.

Die meisten Bäckereien der Bäcker-Innung in Fulda und Umgebung werden ab dem 20.11.10 weit mehr als 100.000 entsprechend bedruckte Brötchentüten in den Umlauf bringen. Wer dann sein Brot oder seine Brötchen kauft, wird auf der Tüte mit dem Slogan „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ konfrontiert. Auf der Tüte finden sich außerdem die Telefonnummern der wichtigsten regionalen Ansprechpartner.  Dazu gehören in Fulda das Frauenhaus und Frauenberatungsstellen ebenso wie Anlaufstellen für Kinder und Beratungsangebote für Frauen und Männer, die sich mit ihrer eigenen Gewaltbereitschaft auseinandersetzen wollen.

Mit der Aktion möchten die Bäcker-Innung, Kreishandwerkerschaft, Frauenbüro und Runder Tisch gegen häusliche Gewalt gemeinsam so viele Menschen wie möglich zu diesem Thema sensibilisieren.  „Wir wollen  das Thema häusliche Gewalt aus der „Dunkelzifferzone“ holen und auf bestehende Hilfsangebote aufmerksam machen“, so der Obermeister der Innung, Joachim Michel. „Denn Gewalt gegen Frauen ist nie privat – obwohl sie sich größtenteils im privaten Bereich ereignet“, ergänzt Birgit Schmidt-Hahnel von der Interventionsstelle häusliche Gerwalt. Alle Beteiligten sind stolz auf die gute Zusammenarbeit.

„Neben diesen öffentlichkeitswirksamen Aktionen arbeiten die Mitglieder des Runden Tisches gegen Häusliche  Gewalt ganzjährig daran, Hilfe für die Betroffenen immer effektiver zu gestalten, die Einrichtungen für die von Gewalt betroffenen Frauen und Kinder zu unterstützen, zu stärken und abzusichern“, erläutert Hast die Arbeit des Runden Tisches in Stadt und Landkreis Fulda. „Wir sind sehr froh, dass es in diesem Jahr gelungen ist, die Täterarbeit mit Unterstützung von Stadt und Landkreis Fulda auf sichere Füße zu stellen.

So wichtig und unersetzbar die Angebote für die Opfer sind, so bedeutsam ist unter präventiven Gesichtspunkten auch die Arbeit mit den Tätern. Dieses Angebot richtet sich an alle Menschen, die sich mit ihrer eigenen Gewalttätigkeit und -bereitschaft auseinandersetzen wollen“, so Hast weiter. „Neu hinzugekommen ist die Schutzambulanz, die am 26. November offiziell ihre Türen öffnet. Ein weiteres wichtiges Puzzlestück in den Hilfeangeboten für Opfer von Gewalt (gerichtsverwertbare Dokumentation).

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