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Leben und Wirken des größten deutschen Tierfilmers – Heinz Sielmann Ausstellung im Groenhoff-Haus

Rhön. Die Deutsche Jugend in Europa und die Hessische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön präsentieren gemeinsam die Ausstellung „Heinz Sielmann –Porträt eines großen Tierfilmers“ bis Ende Dezember im Groenhoff-Haus Wasserkuppe. Die Ausstellung wurde noch zu Lebzeiten Heinz Sielmanns vom Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg erarbeitet. Harald Schäfer von der Deutschen Jugend in Europa und Martin Kremer vom Biosphärenreservat Rhön begrüßten zur Ausstellungseröffnung Prof. Dr. Christoph Hinkelmann, Ostpreußisches Landesmuseum, welcher in einem beeindruckenden Vortrag anhand vieler historischer Fotos das außergewöhnliche Lebenswerk des Ostpreußen Heinz Sielmann nachzeichnete.

Sielmann wurde als Kind ostpreußischer Eltern 1917 in Mönchengladbach geboren. Mit 7 Jahren kehrte er mit seinen Eltern nach Königsberg/Ostpreußen zurück, das ihm zur Heimat wurde. Früh wandte sich Sielmann der Tierbeobachtung und Tierfotografie zu. Wichtige Impulse erhielt er durch die Vogelwarte Rossitten auf der Kurischen Nehrung. Bereits mit 21 Jahren hatte er seine erste Filmkamera. Seine außergewöhnlichen Tierfilme sorgten dafür, dass er 1941 vom Wehrdienst beurlaubt wurde und ab 1943 als Angehöriger der Wehrmacht eine Filmexpedition nach Kreta durchführen konnte, wo weitere Filme entstanden. Nach der Kriegsgefangenschaft erlangte Sielmann mit seinen Filmen rasch national wie international an Bekanntheit.

Für Niedersachsen drehte er den Film „Lied der Wildbahn“. Es folgten zahlreiche weitere naturkundliche Filme, insbesondere für das Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU). Ein Höhepunkt seines Schaffens war der Kinofilm „Herrscher des Urwalds“, welcher 1957/8 im damaligen Belgisch-Kongo gedreht wurde. Im gesamten deutschsprachigen Raum wurde Sielmann ab 1960 durch die Sendung „Expeditionen ins Tierreich“ bekannt. Bis 1991 drehte er 152 Filme „Expeditionen ins Tierreich“ und trug damit wesentlich zum Naturverständnis bei.

1994 gründete Sielmann die „Heinz Sielmann Stiftung“, welche sich bis heute dem Schutz der Natur, insbesondere innerhalb der Grenzen Deutschlands, verschrieben hat. Mit seinem Tod im Jahre 2006 verlor der Naturschutz in Deutschland einen seiner führenden Köpfe. Die Ausstellung im Groenhoff-Haus zeichnet das unermüdliche Wirken des Tierfilmers, Unternehmers und Autors zahlreicher Bücher nach.

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