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VPB rät: Vorbeugender Brandschutz kann Leben retten!

Berlin. Etwa 800 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland bei Haus- und Wohnungsbränden. Rund 5.500 Brandopfer werden schwer verletzt. Experten beziffern den Schaden, der bei insgesamt 240.000 Bränden entsteht, auf drei Milliarden Euro. „Dramatische Zahlen“, resümiert Thomas Penningh, Vorsitzender des Verbands Privater Bauherren (VPB). „Sie zeigen, wie wichtig Brandschutz ist. Vor allem private Bauherren müssen noch viel mehr auf den vorbeugenden Brandschutz achten. Weihnachten und Silvester, beide durch Kerzen und Feuerwerkskörper mit immer wieder unterschätzter Brandgefahr verbunden, sind gute Anlässe, über den eigenen Umgang mit der Brandgefahr nachzudenken.“ Brandschutz beginnt bereits bei der Planung.

Die einzelnen Bundesländer haben das in ihren jeweiligen Landesbauordnungen geregelt, wenn auch unterschiedlich. Architekten müssen beim Entwurf eines Gebäudes sichere Baustoffe und Konstruktionsweisen wählen, Fluchtwege für die Bewohner vorsehen und Zufahrten für Rettungsfahrzeuge. „Vorbeugender Brandschutz ist vorgeschrieben, wird aber nicht überall technisch korrekt umgesetzt“, weiß Thomas Penningh. „Vor allem, wer ein schlüsselfertiges Haus kauft, der sollte den Bauvertrag unbedingt vor der Unterschrift von einem unabhängigen Sachverständigen prüfen lassen, damit auch wirklich alles korrekt geplant ist und nur zugelassene Materialien verarbeitet werden.“ Genauso wichtig ist es nach Erfahrung des Verbraucherschutzverbandes, zu prüfen, ob alle gesetzlich vorgeschriebenen Rauchmelder im Vertrag enthalten sind – und später auch installiert werden.

„Rauchmelder sind nach wie vor erst in einigen Bundesländern vorgeschrieben. Und dort auch zum Teil nur im Neubau“, erinnert der Bausachverständige und rät dringend zur Eigeninitiative. „Rauchmelder sind inzwischen so preiswert, niemand sollte darauf verzichten.“ Schon bei der Planung an den Brandschutz zu denken empfiehlt der VPB auch allen, die eine Fotovoltaikanlage aufs Dach setzen lassen möchten. „Bei diesen Anlagen haben wir zwei Probleme: Zum einen bilden die Module eine geschlossene Barriere, die der Feuerwehr den Weg zum Brandherd unter dem Dach versperrt, und zum anderen produzieren die Module solange es hell ist Strom und stehen unter Spannung. Diese lebensgefährlich hohe Spannung lässt sich nicht ohne weiteres abschalten und entladen und wird damit zur tödlichen Gefahr für die Feuerwehrleute“, erläutert Thomas Penningh den technischen Sachverhalt.

„Dafür gibt es eine relativ einfache Lösung: Die Module dürfen nicht bündig, sondern müssen mit einem Abstand von 15 Zentimetern zueinander montiert werden“, erklärt der Bausachverständige. „Damit bleibt die Dachfläche partiell offen und erleichtert der Feuerwehr den Zugang zum Brandherd.“ Allerdings werden diese „Brandschneisen“ so gut wie nie gebaut, beobachtet der VPB, denn sie kosten Geld. Bei größeren Abständen passen weniger Module aufs Dach. Das reduziert die Stromausbeute. Zum anderen müssen die Module auf Abstand mit mehr Halterungen montiert werden als die in der Fläche, und das kostet Material und Arbeitszeit. „Leider scheuen die meisten Bauherren diese Mehrausgaben oder machen sich über den Brandschutz keine Gedanken.“ Doch vorbeugender Brandschutz kann gerade zu Weihnachten und zu Silvester zu Hause einfach und effektiv ausgeübt werden. „Von den rund 240.000 Hausund Wohnungsbränden, die in der Bundesrepublik pro Jahr Millionenschäden verursachen, gehen allein elf Prozent auf das Konto zündelnder Kinder!“

Also „Streichhölzer, Kerzen und Feuerzeuge immer kindersicher aufbewahren! Übrigens: Weil offenbar Jung und Alt auch in der Vergangenheit allzu leichtfertig mit den Feuerwerkskörpern hantiert haben, hat die Bundesregierung 2009 das Sprengstoffgesetz entsprechend verschärft und das Abfeuern von Raketen in der Nähe von Fachwerk- und Reetdachhäusern verboten. Manche Kommunen gehen sogar noch weiter und untersagen Feuerwerk in den alten Stadt- und Ortskernen um damit die wertvolle historische Bausubstanz zu schützen.

Übrigens: Der Verband Privater Bauherren (VPB) hat für alle am Thema Brandschutz Interessierten den Ratgeber „Brandschutz zu Hause – Schützen Sie sich vor Feuer!“ zusammengestellt. Er kann kostenlos im Internet heruntergeladen werden unter www.vpb.de, im Bereich Services/kostenlose Angebote. Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren (VPB) e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon 030 2789010, Fax: 030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.

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