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Antje Maier arbeitet als Blockflötenbauerin in Fulda – Vermittlung durch Arbeitsagentur

Fulda. „Ich wollte weiter in meinem Beruf arbeiten“ – so einfach bringt Antje Maier den Grund für ihren Umzug aus Berlin nach Fulda auf den Punkt. Antje Maier ist Holzblasinstrumentenmacherin und arbeitet seit kurzem bei der Conrad Mollenhauer GmbH. Vermittelt wurde ihr die Stelle über den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Fulda. „Dass wir Bewerber von weither in unsere Region holen, ist mittlerweile nicht mehr allzu außergewöhnlich“, sagt der Teamleiter des Arbeitgeberservice, Markus Kraft. Im vergangenen Jahr wurden 28 Prozent der rund 4.000 in Fulda gemeldeten Stellen durch auswärtige Bewerber und Bewerberinnen besetzt. „Durch die bundesweite Vernetzung der Bundesagentur für Arbeit sind wir in der Lage, auf Bewerberprofile in ganz Deutschland zuzugreifen“, erklärt Kraft.

Gleichwohl haben er und seine Mitarbeiter die Erfahrung gemacht, dass Arbeitgeber Mitarbeiter mit kurzen Pendelwegen bevorzugen. Sie befürchten ansonsten Arbeitsausfall, beispielsweise bei ungünstiger Witterung. Auf der anderen Seite stehen auch die Arbeitnehmer nicht ohne weiteres einem Umzug aufgeschlossen gegenüber. Bei 30 bis 40 Kilometern Entfernung zum Arbeitsort liege bei den meisten die Grenze, führt der Teamleiter aus. Fast drei Viertel der rund 18.600 Menschen, die zum Arbeiten in die Region Fulda einpendeln, kommen aus den umliegenden Landkreisen Vogelsberg, Hersfeld-Rotenburg, Wartburgkreis, Main-Kinzig-Kreis, Schmalkalden-Meiningen, Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen.

„Je höher die Anforderungen, desto schwieriger wird es für uns aufgrund der sinkenden Arbeitslosenanzahl im engeren Umkreis geeignetes Personal für die Arbeitgeber in unserer Region zu finden“, weiß Markus Kraft. Während es im Bereich der Hilfskräfte weniger ein Problem darstellt, die Betriebe mit Mitarbeitern zu versorgen, muss der Arbeitgeberservice bei der Suche nach Fachkräften und Akademikern häufiger weit über die Grenzen des Agenturbezirks hinaus schauen. – So auch im Fall der Firma Mollenhauer, die einen auf den Klappenbau spezialisierten Blockflötenbauer suchte.

Mit Klappen, die alle Löcher der Flöte abdecken, werden größere Flöten versehen, damit Kinder, ältere oder behinderte Personen, die ihre Finger nicht breit genug spreizen können, die Flöte bedienen können. „Unser Betrieb expandiert momentan in diesem Bereich. Darum suchten wir eine qualifizierte Kraft zur Unterstützung unserer Belegschaft, und noch dazu recht kurzfristig. Das ist in unserer kleinen Nische wirklich schwierig“, berichtet Stefan Kömpel, Geschäftsführer der 30 Mitarbeiter starken Conrad Mollenhauer Flötenbau GmbH in Fulda. Er ist froh über den personellen Zuwachs aus Berlin, den er mit Hilfe von Vermittlerin Corina Junk innerhalb von drei Monaten gefunden hat.

Um Antje Maier den Ortswechsel zu erleichtern, hat er die allein erziehende Mutter bei der Suche nach einer Unterkunft unterstützt. Auch ein Kindergartenplatz für das vierjährige Töchterchen war schnell gefunden. Nach beruflicher Tätigkeit unter anderem in Hamburg und Berlin freut sich die 34-jährige Holzblasinstrumentenmacherin, dass sie nun in ihrem erlernten Beruf in Fulda arbeiten kann. „Die Alternative wäre ansonsten eventuell eine Beschäftigung im Musikalienhandel mit angeschlossener Werkstatt gewesen. Betriebe, die Blockflöten bauen, gibt es in Deutschland nur wenige.“

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