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Seit 25 Jahren Weihnachtsfeier des Caritasverbands für Menschen am Rand der Gesellschaft

Fulda. Menschen die auf der Straße oder in Obdachlosenunterkünften leben und Alleinstehende spüren am Heiligen Abend besonders die Einsamkeit, wenn in Familien Gabentische und Festessen bereitet werden und die Lichter an den Christbäumen erstrahlen. Deshalb bietet der Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa seit 25 Jahren am 24. Dezember die Weihnachtfeier für Alleinstehende, Obdach- und Wohnungslose in der Zeit von 15 bis 21 Uhr in der Altentagesstätte am Hexenturm in Fulda an und konnte damit ein kleines Jubiläum feiern.

Es sei ihm eine besondere Freude, dass er in diesem Jahr mit Heinrich Kolb den Initiator dieser Weihnachtsfeier begrüßen könne, betonte Caritas – Geschäftsführer Winfried Möller zu Beginn. Heinrich Kolb in Fulda beheimatet und einmal ehrenamtlich in der Caritas tätig, hätte gespürt, dass Menschen ohne Heimat mehr benötigten, als Beratung, das tägliche Brot und materielle Hilfen. Er habe gewusst, dass die froh machende Botschaft von Weihnachten, die die Engel auf dem Felde von Bethlehem den Hirten, der damaligen Randgruppe, verkündigt hätten, auch Alleinstehende, Obdach- und Wohnungslose anrühre. Seine Idee sei von dem verstorbenen Dompfarrer Heinz Rumph unterstützt und gefördert worden. Heinrich Kolb habe zudem mehr und mehr Ehrenamtliche und Spender gewinnen können, die das Angebot, das dann die Caritas übernommen hat, mitgetragen hätten. So sei auch in diesem Jahr die Weihnachtsfeier, deren Organisation in den Händen der Caritasmitarbeiterinnen Monika Niestroj, Helga Dietz, Nicole Franzen, Jutta Michel – Neu, Irene Schmidt – Bruchhäuser und Monika Gonzales – Dehnhardt gelegen habe, nur durchführbar, weil wieder Ehrenamtliche die Bewirtung, sowie den Reinigungs- und Spüldienst sichergestellt hätten und namhafte Firmen aus der Region durch ihre Spenden diese unterstützten. Dafür dankte der Geschäftsführer herzlich.

Seinem Dank schlossen sich auch Bischof Heinz Josef Algermissen, Generalvikar Professor Dr. Gerhard Stanke, sowie Oberbürgermeister Gerhard Möller an, die wie auch in vorhergehenden Jahren zu der Feier gekommen waren und die Gäste persönlich begrüßt hatten. Dass er Heinrich Kolb persönlich danken könne, so der Bischof, sei ihm wichtig, ebenso dass die Caritas in Fulda diese Weihnachtsfeier durchführe. Er lud die Besucher ein, in den Tagen der Weihnachtszeit einmal vor der Krippe Platz zu nehmen und Jesus Christus ihre ganz persönlichen Anliegen vorzutragen. Oberbürgermeister Gerhard Möller, der die Grüße der städtischen Gremien und des Landkreises überbrachte, beglückwünschte auch im Namen des anwesenden Stadtrates Waldemar Eckert Heinrich Kolb zu seiner nachhaltigen Idee. Die Weihnachtsfeier sei zu einem wichtigen Angebot im Netzwerk sozialer Hilfen geworden, wie der mit Gästen gefüllte Raum zeige. Er dankte dem ebenfalls anwesenden Vorsitzenden des Verbandes Dechant Dr. Dagobert Vonderau für die engagierte Arbeit der Caritas und überreichte zu Unterstützung eine Spende.

Dass Heinrich Kolb mit seiner Idee ins Schwarze getroffen hat, ist auch in diesem Jahr spürbar gewesen, denn bei der nasskalten Witterung waren die ersten Gäste bereits kurz nach 14 Uhr eingetroffen und hatten an den festlich geschmückten Tischen Platz genommen. Für ausreichend Gesprächsstoff war gesorgt, denn viele kennen sich über die Jahre und treffen sich auch in der Tagesstätte der Caritas in Haus Jakobsbrunnen oder in den Räumen der ökumenischen Bahnhofsmission.

Im Zentrum des Abends stand die Betrachtung des Weihnachtsgeheimnisses in Form eines Krippenspiels (Familie Puschmann, Irene Schmidt – Bruchhäuser, Jutta Michel – Neu, Ulrich Stupp). Außerdem hatte Stefan Sevcik mit seinem Gitarrenensemble die Gäste eingestimmt. Mit dem Verlesen der Weihnachtsbotschaft aus dem Lukasevangelium und dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“, begleitet an der Orgel von der 91 jährigen Anni Klüh, Fulda, die auch schon mehr als zwanzig Jahre die musikalischen Begleitung der Advents- und Weihnachtslieder inne hat, trat eine weihnachtlich – feierliche Stille ein. In seiner Weihnachtsansprache verdeutlichte Geschäftsführer Winfried Möller, dass die Botschaft der Engel, die den Hirten als Ersten zu Teil wurde, gerade für Menschen am Rande der Gesellschaft Mut machend sei. Denn für Gott sei das Kleine, die Vergessenen, scheinbar Unwichtigen wichtiger, als die Zentren von Macht und Besitz. Obwohl erschrocken durch die Erscheinen der Engel hätten sich die Hirten ein Herz gefasst und in dem armseligen Kind den Erlöser und Hoffnungsträger für ihr eigenes Leid gefunden. So könne jeder für sich die Liebe und Kraft Gottes spüren, wenn man sich auf Augenhöhe mit dem Jesuskind begebe.

Im Namen der Obdachlosen dankte Georg Reith und wünschte Allen den Segen der Weihnacht und ein gutes Neues Jahr. Nach dem festlichen Abendessen konnten alle Gäste ihre Weihnachtswünsche an den geschmückten Christbaum hängen, die dann teilweise verlesen wurden. Weihnachtsgeschichten las Frau Wnuck. Am Ende der Weihnachtsfeier erhielt jeder Gast ein Weihnachtsgeschenk mit Sachen des täglichen Bedarfs und Bekleidung. Dieses war teilweise bereits von den Spendern als Päckchen gepackt worden. Außerdem konnte aus den Sach- und Geldspenden zusätzlich jedem eine Tragetasche mit Wurst, Obst, Kaffee, Süßigkeiten und Gebäck mitgegeben werden.

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