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Magistrat strebt langfristigen Ausbau des Logistikparks bis an Gemarkungsgrenze an

Hünfeld. Der Magistrat der Stadt Hünfeld strebt eine Erweiterung des Logistikparks Hessisches Kegelspiel / Michelsrombach um kurzfristig zehn und langfristig weitere 37 Hektar bis an die Gemarkungsgrenzen von Burghaun an. Dazu wird der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung in der nächsten Sitzung Änderungen des Bebauungsplanes des bestehenden Logistikgebiets, des Flächennutzungsplanes sowie die Beantragung eines Abweichungsverfahrens zur Änderung des regionalen Raumordnungsplans Nordhessen vorschlagen, teilt dazu Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel mit.

Nachdem das bestehende Logistikgebiet mit einer Größe von rund 24 Hektar bis auf eine Restfläche von 6.000 Quadratmetern bereits „ausverkauft“ ist, soll kurzfristig eine Erweiterung um etwa zehn Hektar angestrebt werden, um konkrete Interessenten kurzfristig ein Flächenangebot machen zu können. Wie Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel dazu mitteilt, liegen bereits heute Anfragen von Unternehmen vor, von denen ein Interessent einen kurzfristigen Baubeginn möglichst noch in diesem Jahr anstrebt, sofern die Planung für das Vorhanben kurzfristig geklärt und der Grundstückspreis wie bisher gestaltet werden könne. Erste Kontakte zu den Grundstückseigentümern seien bereits aufgenommen worden. Die vorgesehene Fläche von zehn Hektar in nördlicher Richtung sei im Hinblick auf die Erschließungskosten möglich, ohne dass höhere Investitionen für die Löschwasserversorgung notwendig würden. Allerdings wird dieses Gebiet durch eine Hauptstromtrasse der Stadtwerke, die verlegt werden muss, und eine Bahnstromleitung durchschnitten.

Das Konzept, das der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung vorschlagen will, sieht dann für die zweite Jahreshälfte 2011 eine Untersuchung der Machbarkeit einer weiteren Fläche von 37 Hektar vor, die dann bis an die Gemarkungsgrenze von Burghaun stoßen wird. Dazu müssen allerdings die Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und die Auswirkungen auf Natur und Landschaft untersucht werden. Zudem solle mit der Nachbargemeinde Burghaun geklärt werden, ob ein interkommunales Gewerbegebiet in Form eines Logistikgebietes bis in die Gemarkung Burghaun hinein entwickelt werden könne. Auch wenn es sich dabei um mittel- und langfristige Perspektiven handele, bedürfe es aber schon heute grundsätzlicher planungsrechtlicher Weichenstellungen, betont Bürgermeister Dr. Fennel.

Diese müsse auch vor dem Hintergrund des möglichen Bedarfs an zusätzlichen Vorrangflächen für Windkraftanlagen oder Ersatzflächen diskutiert werden. Im Grenzbereich der Gemarkungen von Hünfeld, Michelsrombach und Burghaun befinden sich solche Vorrangflächen. Im Rahmen des Änderungsverfahrens zum regionalen Raumordnungsplan solle eine Entscheidung getroffen werden, ob dort zukunftsfähige Entwicklungspotenziale für die Ansiedlung von Logistikbetrieben genutzt werden. Dabei gehe es auch um die Frage, ob das Vorranggebiet für Windkraft zumindest im Bereich der Gemarkung Michelsrombach weiterhin Bestand haben müsse. Dies gelte auch für Flächen westlich der Landesstraße 3378 und des Logistikparks. Aus Sicht des Magistrats habe die Ansiedlung von Gewerbebetrieben mit der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Stärkung der kommunalen Steuerkraft in jedem Fall Vorrang. Deshalb sollten bei Bedarf Alternativstandorte für Windkraftanlagen geprüft und ausgewiesen werden. Dies dürfte nach Einschätzung von Dr. Fennel kein Problem darstellen.

Angesichts der erfolgreichen Vermarktung der Flächen im bestehenden Logistikpark sei es dringend geboten, schnell die notwendigen Weichen zu stellen, um wirtschaftliche Zukunftschancen zu sichern. Dies sei eine Entwicklung, von der nicht nur das Mittelzentrum Hünfeld, sondern die ganze Region einschließlich der Nachbarkommunen Burghaun und Schlitz profitierten. Schließlich habe davon auch das Oberzentrum Fulda einen vorteil, weil damit Logistikarbeitsplätze in der Region gehalten werden könnten. Hier bestehe die Chance, Arbeitsplätze für die ganze Region, den Altkreis Hünfeld bis Eiterfeld oder bis ins Geisaer Land sowie für die Rhön und den Vogelsberg zu schaffen.

Ein kleinräumiges Denken wie in der Vergangenheit sei dazu sicherlich nicht hilfreich. Es lohne der Blick über die Grenzen Deutschlands. Beispielsweise habe Hünfelds Partnerstadt Landerneau zusammen mit 22 Kommunen im Umland einen Zweckverband gegründet, um die wirtschaftlichen Interessen zu bündeln. Die Gewerbesteuereinnahmen aus diesem neuen kommunalen Verbund würden gemeinsam genutzt, um ortsübergreifende Aufgabenstellungen unabhängig vom Standort der jeweiligen Einrichtung zu finanzieren und zu fördern. Dr. Fennel sieht darin mehr als eine Vision, sondern die Chance, Zukunft für kommende Generationen zu sichern.

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