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Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung – Akademieabend im Bonifatiushaus

Fulda. Das Bonifatiushaus konnte diesmal zum Akademieabend Frau Prof. Dr. Platte von der Fachhochschule Köln begrüßen. Für Frau Dr. Platte war es jedoch nicht der erste Besuch in Fulda, sondern ihr ist die Stadt schon durch eine mehrjährige Lehrtätigkeit an der hiesigen Hochschule bekannt und vertraut. Frau Prof. Dr. Platte zeigte in ihrem Vortrag die geschichtliche Entwicklung von Kinderrechten beginnend mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte 1948 über die Kinderrechtskonvention 1989 bis hin zur Behindertenrechtskonvention des Jahres 2009 (in der es auch um Rechte von Kindern mit Behinderung geht) auf. Dabei wurde der Fokus auf die internationale Bedeutung von Kinderrechten aber auch auf deren Umsetzung in Deutschland gelegt.

Das Klischee „bei den andern ist es um die Rechte von Kindern generell schlechter bestellt als in unserem Land“ wurde dabei widerlegt. So kritisierte beispielsweise der UN Sonderberichterstatter für das Recht auf Bildung Herr Venor Munoz nach seinem Deutschlandbesuch 2006 deutlich, das mehrgliedrige Schulsystem welches sich seiner Meinung nach „auf arme Kinder und Migrantenkinder sowie Kinder mit Behinderung negativ“ auswirke.

Als Möglichkeit dieser Trennung und damit auch Stigmatisierung zu begegnen sieht Frau Prof. Dr. Platte in der „Inklusiven Bildung“ wie sie schon vermehrt in einigen skandinavischen Ländern praktiziert werde. Der Kerngedanke dabei ist eben nicht die unterschiedlichen Schüler zu trennen (Exklusive Bildung) oder „bestmöglich“ zusammenzubringen ( Integration), sondern ihre Unterschiedlichkeit zu nutzen um die „bestmögliche“ Situation herzustellen. Der Integrativen „Gleichmachung“ wird der „hilfreiche Wert von Andersartigkeit“ entgegengestellt.

Dazu zeigte die Referentin die Zeichnung eines Mädchens mit geistiger Behinderung. Auf dem Bild stellt das Mädchen ihre Mitschüler der 4.Klasse noch immer als sogenannte „Kopffüßler“ ungelenk dar. Trotz dieser Einschränkung der Darstellung zeigte sich an der Zeichnung die hohe Emotionale Kompetenz des Mädchens die Situation in ihrer Klasse von Traurigkeit und Fröhlichkeit zu erfassen und auf ihre Weise wiederzugeben. Gerade diese besondere Art der Darstellung machten ihre Bilder zu begehrten und beliebten Objekten der MitschülerInnen.

In der sich anschließenden lebendigen Diskussion konnten Rückfragen gestellt werden und weitere Ein- und Ausblicke zu den angesprochenen Themen gegeben werden. Der Direktor des Bonifatiushauses Herr Geiger unterstrich dabei in seinem Abschlusswort, das für das Bonifatiushaus das Thema Inklusion durch Kooperationen mit dem Antoniusheim schon seit langem wichtig sei und weiter gefördert werden würde.

Ferner verwies Herr Geiger auf zwei weitere spannende Akademieabende: So wird am 16.02. mit Frau Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe der Fokus auf die Gesundheitsförderung von benachteiligten Kindern gelegt und am 23.03. das Thema „Was hat das Christentum für die Kinder getan?“ durch Herrn Prof. Dr. Dr. Hubertus Lutterbach behandelt. Auch ist bezüglich der Thematik Kinderrechte eine weitere Buchveröffentlichung geplant.

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