Weiterbildung ist in Zeiten des demografischen Wandels ein Zukunftsthema
Fulda. Über den betrieblichen Erfolg eines Unternehmens entscheidet maßgeblich die Qualität seiner Mitarbeiter. Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der Wirtschaftsregion Fulda durch zielgerichtete Weiterbildung ist eine Daueraufgabe, wozu auch der Landkreis Fulda durch seine Beteiligung an der Qualifizierungsoffensive Hessen einen Beitrag leistet. Diese unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen bei der Qualifizierung ihrer Mitarbeiter und wird vom hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.
Foto: Max Colin Heydenreich
Die Qualifizierungsoffensive für den Landkreis Fulda, mit der dem bereits heute in vielen Branchen spürbaren Fachkräftemangel entgegen gewirkt werden soll, war bis Mitte vergangenen Jahres beim früheren Berufsbildungszentrum Osthessen angesiedelt. Der Landkreis leistete einen jährlichen Zuschuss von 36.000 Euro. Danach trat ein mehrmonatiges Vakuum ein, das am 1. Januar 2011 mit dem Wechsel der Projektträgerschaft zum Landkreis Fulda beendet wurde. Die Einrichtung ist jetzt der Kreisvolkshochschule zugeordnet, die beiden Qualifizierungsbeauftragten Monika Löffler-Friedrich und Harald Hahner sind bei der Dienstleistungsgesellschaft des Landkreises beschäftigt.
Die Diplom-Pädagogin und der Diplom-Ingenieur verstehen sich als Ansprechpartner für die Unternehmen in der Region bei Fragen rund um Weiterbildung. Das Hauptaugenmerk ihrer aufsuchenden und kostenfreien Firmenberatung liegt auf der Verbesserung der für die berufliche Tätigkeit der Beschäftigten notwendigen Kenntnisse, Fertigkeiten und Verhaltensweisen. Dabei geht es insbesondere um die Finanzierung von Weiterbildung aus den verschiedenen staatlichen Fördertöpfen, die Initiierung von marktgerechten und am Bedarf der Unternehmen ausgerichteten Weiterbildungsangeboten sowie die Durchführung von Informationsveranstaltungen zu beruflich interessanten Themen.
Ein wichtiges Instrument, um die Weiterbildung von Beschäftigten in einem Unternehmen zu unterstützen, ist der Qualifizierungsscheck des Landes Hessen. Er sieht vor, dass pro Person bis zu einem Höchstbetrag von 500 Euro jährlich 50 Prozent der Kosten für die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildungsmaßnahme bei einem zertifizierten Anbieter übernommen werden. Aufgrund des erheblichen Weiterbildungsbedarfs gerade in kleinen und mittelständischen Betrieben gibt es jetzt auch für Teilzeitkräfte und geringfügig Beschäftigte beispielsweise im Pflegebereich solche Qualifizierungsschecks. Auch wurde die Beantragung und Bewilligung der Fördermittel wesentlich vereinfacht.
Nach Aussage von Landrat Bernd Woide habe sich der Landkreis Fulda ganz bewusst für die Fortführung der Qualifizierungsoffensive unter veränderter Trägerschaft entschieden. Sie sei bisher schon ein wichtiger Impulsgeber zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in der regionalen Wirtschaft gewesen. Die beiden Qualifizierungsbeauftragten verfügten über langjährige Kontakte und Erfahrungen, sowohl seitens der Betriebe als auch seitens der Weiterbildungsanbieter, und könnten so auf Augenhöhe mit den Personalverantwortlichen und Führungskräften in den Unternehmen agieren. Landrat Woide: „In Zeiten des demografischen Wandels ist Long Life Learning ein Zukunftsthema.“
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