„Innere Flamme brennt“ – Bundesverdienstkreuz für Marion Atzert
Fulda. Offenbar brennt nicht nur bei Marion Atzert eine „innere Flamme“, wenn es darum geht, freie Zeit für andere zu opfern, für sie da zu sein und mit ihnen etwas zu unternehmen. Auch Staatssekretärin Oda Scheibelhuber (CDU) schien vom gleichen Geist infiziert worden zu sein, als sie der Malteserin für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement im Auftrag des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz überreichte.
Fotos (21) und Video: Max Colin Heydenreich
Seit 44 Jahren gehört Marion Atzert dem katholischen Verband an. Als Gründungsgeschäftsführer des Diözesanverbandes begleitete über viele Jahre ihr Mann Paul die Geschicke der Malteser im Bistum. Deren inhaltliche Zielsetzung sei auch zu ihrem Hauptanliegen geworden, betonte Scheibelhuber, die Marion Atzerts vielfältiges ehrenamtliches Engagement Revue passieren ließ.
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1993 rief sie den offenen Seniorenkreis im Mally-Kühn-Haus ins Leben. Senioren können sich dort treffen, um gemeinsam zu singen, zu tanzen, zu meditieren oder auch gemütlich Kaffee zu trinken. Viele nutzen dieses Angebot, betonte Scheibelhuber, das für viele ein Mehr an Lebensqualität bedeute. Der Seniorenkreis sei inzwischen längst fester Teil des sozialen Lebens am Aschenberg geworden. Für Marion Atzert bedeute dieses Engagement eine Einbuße an Freizeit und Ruhe, was offenbar aber nicht nötig sei, „denn da ist bei Marion Atzert die innere Flamme“. Sie lässt sie niemals ruhen und hat ebenfalls 1993 dazu geführt, dass sie sich in besonders verantwortungsvoller Weise im Thema der Hospiz-Arbeit angenommen habe.
Stets lege Marion Atzert größten Wert auf Professionalität und gute Arbeit. 1994 nahm die ambulante Hospizgruppe der Malteser ihre Arbeit auf. „Für all das, was Sie für die Gemeinschaft geleistet haben, möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken“, betonte Staatssekretärin Scheibelhuber. Ihr schloss sich Fuldas OB Gerhard Möller an, der berichtete, Marion Atzerts Arbeit auf vielfältige Weise erlebt zu haben. „Wir freuen uns mit Ihnen, denn Sie haben diese hohe Auszeichnung verdient“, würdigte Möller Atzerts Dienst am Nächsten. Und anders als sonst überreichte Fuldas Verwaltungschef nicht der Ehefrau, sondern ihrem Ehemann Paul einen Blumenstrauß als äußeres Zeichen des Dankes.
Marion Atzert nahm die hohe Auszeichnung nicht zuletzt auch als Dank an ihre Weggefährten in der Hospizarbeit entgegen. Das Bundesverdienstkreuz sei die Würdigung eines „stillen Ehrenamtes“. In Anlehnung an einen Gratulationsbrief des früheren Fuldaer Oberbürgermeisters Dr. Wolfgang Hamberger sagte Atzert, „diese stillen Ehrenämter gelte es zu entdecken. Die Hospizarbeit, über die man vor 15 Jahren auch relativ wenig gewusst habe, sei Kraftquelle und Zündstoff zugleich für diejenigen, die sich mit ihr beschäftigten“. „Wir reifen aber auch alle an dieser Arbeit“, gab die Bundesverdienstkreuzträgerin ihren Zuhörern zu bedenken. (mb)