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Mehr Sicherheit und Qualität für den Verbraucher

Rhön. In der bayerischen Rhön gibt es schon seit einiger Zeit eine Hausmacherkooperation im Bereich Schweinefleisch, an der sich Landwirte, Metzger und zwei Schlachthöfe beteiligen. Dieses Erfolgsmodell der Dachmarke Rhön konnte jetzt auch auf Hessen übertragen werden. Dem Verbraucher garantiert das ein rückverfolgbares System von der Geburt des Schweines auf dem Bauernhof bis zur Wurst. Die Hausmacherkooperation verfolgt das Ziel, dem Kunden regionale Produkte von hoher Qualität anbieten zu können. Die Schweine werden in der Region gemästet, in einem nahen Schlachthof geschlachtet und schließlich von Metzgereien der Region verarbeitet. Erstmals beteiligen sich vier neue Partner an der Hausmacherkooperation in der hessischen Rhön. Das sind der Landwirtschaftliche Betrieb Reinhardt GbR in Eiterfeld-Oberweißenborn, die Landwirtschaftliche Vieh- und Fleischvermarktung Fulda-Hünfeld eG, die Fleischerei Meissmer in Eiterfeld-Buchenau und die Landmetzgerei Kleinhenz im bayerischen Unterleichtersbach.

Die Idee zur Gründung der Hausmacherkooperation ging von Metzgermeister Richard Kleinhenz aus. Er wollte sich zwar eigentlich an der bayerischen Hausmacherkooperation beteiligen, hatte jedoch bereits langjährige Lieferbeziehungen mit dem Schlachthof Fulda. „Die wollte ich nicht aufgeben, weil das eine gewachsene Partnerschaft auf der Basis von Vertrauen ist“, sagt Kleinhenz. In Gesprächen mit seinem Eiterfelder Metzgerkollegen, Landwirt Wolfram Reinhardt und Erich Heil von der Landwirtschaftlichen Vieh- und Fleischvermarktung gelang es schließlich, die Hausmacherkooperation aufzubauen. Jetzt wurden die vier Partner offiziell von der Dachmarke Rhön und Fuldas Landrat Bernd Woide, zugleich Vorstandsmitglied des Dachmarke Rhön e.V., mit dem Qualitätssiegel Rhön ausgezeichnet.

„Mit dieser neuen Hausmacherkooperation können wir als Dachmarke Rhön dem Verbraucher zeigen, dass er bei seinem Einkauf eine Wahl hat – nämlich mit regionalen Produkten, die ihm ein Stück mehr Sicherheit geben“, betonte die Geschäftsführerin der Dachmarke Rhön GmbH, Barbara Vay. Das Siegel der Dachmarke Rhön, mit denen die Produkte gekennzeichnet werden, soll dabei eine Entscheidungshilfe sein. Die Hausmacherkooperation im Bereich Schweinefleisch bilde einen geschlossenen regionalen Kreislauf vom Landwirt über den Schlachtbetrieb bis zum Metzger.

Der landwirtschaftliche Betrieb Reinhardt ist ein Familienunternehmen mit rund 2 500 Mastplätzen für Schweine. Rund 120 Hektar Ackerland werden bewirtschaftet – und zwar um den größtmöglichen Anteil an hofeigenem Futter für die Schweine zu erzeugen. Weil die Reinhardt GbR eigene Zuchtsauen besitzt, wachsen alle Ferkel von Geburt an in der Rhön auf. Die Landwirtschaftliche Vieh- und Fleischvermarktung Fulda-Hünfeld eG besitzt zurzeit 700 Mitglieder in der Region Rhön und Vogelsberg. Alle Tiere werden in Fulda geschlachtet. „Wir können jetzt ein Markenfleisch anbieten, das besonderen Kriterien der Dachmarke Rhön gerecht wird. Aus dieser Sache kann viel werden“, zeigte sich Erich Heil optimistisch.

Johannes Richter von der Metzgerei Meissmer hob hervor, dass sich alle vier Betriebe, die die neue Hausmacherkooperation gegründet haben, sehr vertraut sind. „Es gibt hier vor Ort eine sehr gute Produktqualität, und davon werden unsere Kunden profitieren.“ Richard Kleinhenz sagte, dass vor allem die Fütterung der Tiere zu einem sicheren Erzeugnis beitrage. „Nach den Kriterien der Dachmarke Rhön müssen mindestens 50 Prozent des Futters – hauptsächlich Getreide – auf dem eigenen Hof hergestellt werden“, erklärte der Metzgermeister. Insgesamt müssen mindestens 80 Prozent des Futters aus der Region stammen.

Landrat Bernd Woide zeigte sich erfreut, dass es nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Dioxin-Skandals zur raschen Gründung der Hausmacherkooperation in der hessischen Rhön gekommen ist. „Uns als Dachmarke Rhön ist es wichtig, aus der Region für die Region zu produzieren“, unterstrich er. Aus dem Dioxinskandal müsse die Gesellschaft Konsequenzen ziehen. Die hohe Anonymität bei der Herkunft der Futtermittel habe ihn ermöglicht. „Dort, wo so etwas passiert, kennen sich die Beteiligten nicht. Hier bei uns haben die Mitglieder der Hausmacherkooperation aber ein persönliches Verhältnis. Das ist Vertrauen und schafft eine höhere Transparenz und sorgt für mehr Sicherheit“, sagte Woide. Ganz wichtig sei auch die Tatsache, dass Mastplätze und Ackerfläche für Futtermittel in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Besonders hob Woide die Initiative der Dachmarkenbetriebe hervor, von sich aus Ideen zu entwickeln und damit an Vorstand und Geschäftsführung heranzutreten, um sie umsetzen zu können.

„Ich bin mir sicher, dass jetzt auch andere Landwirte und Metzger die Idee aufgreifen und sich unseren Hausmacherkooperationen anschließen. Mein Wunsch ist es außerdem, dass wir auch in der thüringischen Rhön bald eine solche Kooperation haben.“, sagte Barbara Vay. Auch bei vielen Gastwirten der Region werde die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Wurst- und Schinkenspezialitäten auf großes Interesse stoßen. Landwirte und Metzger, die sich an der Rhöner Hausmacherkooperation beteiligen wollen, müssen ihren Betriebssitz in der Rhön haben, Mitglied im Länder übergreifenden Verein Dachmarke Rhön e.V. sein beziehungsweise werden und die Qualitätskriterien im Bereich Schweinefleisch erfüllen. Kontakt: Dachmarke Rhön GmbH, Oberwaldbehrunger Straße 4, 97656 Oberelsbach, Telefon: (0 97 74) 91 02 16 oder 91 02 35; E-Mail: info@dachmarke-rhoen.de.

Foto: Carsten Kallenbach

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