Fuldaer Nachrichten

Großenlüder. Zu einer Informationsveranstaltung zur Gründung eines Bürgerhilfevereins hatte Manfred Hendus, Engagementslotse der Gemeinde Großenlüder, ins Stiftscapitularische Amtshaus Großenlüder eingeladen. Wie groß das Interesse an einer Initiative mit dem Motto ,,Bürger helfen Bürger“ ist, konnte man deutlich an der unerwartet großen Anzahl von Besucherinnen und Besuchern in dem restlos besetzten Saal erkennen. Sichtlich erfreut darüber begrüßte Hendus die Gäste und besonders Bürgermeister Werner Dietrich, Pfarrer Dechant Markus Günter, Ortsvorsteherin Lucia Bickert sowie Heidrun Schlumbohm von der Nachbarschaftshilfe Angersbach Aktiv und Hans Dieter Herget von der Nachbarschaftshilfe Schotten e. V .. Großenlüder, betonte Hendus, biete bereits ein beachtliches Angebot für Familien, Kinder und Erwachsene mit 6 Schulen, Kindertagesstätten und Krippenplätzen, zahlreichen Vereinen mit Angeboten fur Jung und Alt, Initiativen ohne Vereins status und den Kirchen mit den verschiedensten Möglichkeiten.

In den vergangenen Jahren habe sich die Gesellschaft stark verändert. Immer mehr müßten junge Menschen aus beruflichen Gründen umziehen und zurück blieben allein ihre in der Heimat verwurzelten Eltern. Junge Familien kämen ohne Verwandte nach Großenlüder und Alleinerziehende und Eltern müßten aus den verschiedensten Gründen berufstätig sein. Für jeden Bürger und besonders Senioren könne der Fall eintreffen, daß er Hilfe in Notsituationen brauche und nicht wisse, an wen er sich wenden könne. Es gäbe aber auch Bürgerinnen und Bürger, die bereit seien, Mitmenschen in Notsituationen des täglichen Lebens zu helfen, sei es im häuslichen Bereich, bei Behördengängen, Schreibarbeiten, Einkäufen Kinderbetreuung usw.. Aus diesen Gründen plane man die Gründung eines Vereins, der ratlosen Menschen, die auf Hilfe angewiesen seien, mit Rat und Tat zur Seite stehe.

Einen Einblick in die Arbeit und die Entwicklung eines Bürgerhilfevereins gab Hans Dieter Herget, 1. Vors. der Nachbarschaftshilfe Schotten e. V. Bürgerhilfe solle die Lücke zwischen professioneller Hilfe und nicht durchzuführender Selbstversorgung schließen. Sie dürfe und könne nicht die Arbeit von Fachunternehmen übernehmen. Voraussetzungen sei die Gründung eines gemeinnützigen und eingetragenen Vereins, der über ein eigenes Büro den Einsatz von ehrenamtlichen Helfern für ihre Mitbürger organisiere, eine gründliche Vorbereitung und Planung der Vereinsaktivitäten und genügend Startkapital. Durch diese Bürgerhilfe entstehe ein mitmenschliches Miteinander und dies trage zur Steigerung der Lebensqualität sowohl für die Hilfesuchenden wie auch für die Hilfeleistenden bei.

Mit Beispielen aus der Praxis vermittelte er einen leicht verständlichen Eindruck über das breite Spektrum der Einsatzmöglichkeiten. Über eine rasante Entwicklung des Nachbarschaftshilfevereins Angersbach Aktiv berichtete Heidrun Schlumbohm. Innerhalb eines Jahres habe der in 2010 gegründete Verein bereits weit über 100 Mitglieder und ca. 70 aktive Helfer im Einsatz und auch die Nachfrage steige ständig. Das Interesse der Anwesenden wurde in einer lebhaften Diskussion, mit der offene Fragen geklärt wurden, bestätigt. Zur Mitarbeit entschlossene Bürgerinnen und Bürger setzten sich zum Abschluß des Informationsabends in einem Arbeitskreis zur Vorbereitung zur Gründung eines Hilfevereins zusammen, um das weitere Vorgehen abzustimmen, Sicher dürfte sein, auch in Großenlüder wird es bald – wie bereits in vielen anderen Gemeinden – einen Verein geben, der mit ehrenamtlichen Helfern das Ziel hat, Mitbürgern in Not zu helfen,