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Pflege ist weiblich – Malteser suchen dringend Helfer für Entlastungsdienst

Fulda. Frauen pflegen, Frauen entlasten: So sieht die Realität in der Pflege von Demenzkranken aus. „In drei von vier Fällen kümmern sich Frauen um einen pflegebedürftigen Angehörigen“, sagt Inga Reith von den Maltesern in Fulda. Aber auch diejenigen, die sich beim Malteser Entlastungsdienst für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz engagieren, sind  weiblich: „Unter unseren 20 Helfern sind nur zwei Männer“, so Reith weiter. Als „Geschenk“ zum 100. Internationalen Frauentag am 8. März wünscht sich Inga Reith mehr Helfer für den Demenzdienst: „Gerne Männer“, betont sie.

Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler hat jüngst 2011 zum Jahr der Pflege ernannt und macht auf das aufmerksam, was die Helfer des Malteser Entlastungsdienstes Tag für Tag erleben. „Die Familienangehörigen pflegen den Demenzkranken rund um die Uhr und stellen sich und ihre Bedürfnisse hinten an“, weiß Reith und ergänzt: „Es sind in den meisten Fällen Frauen – die Ehefrauen, Töchter oder Schwiegertöchter – die über ihre finanziellen, psychischen und körperlichen Grenzen hinausgehen. Sie pflegen, bis sie selbst zum Pflegefall werden.“

Um Angehörige zu entlasten, gründeten die Malteser 2010 den ehrenamtlichen Dienst „Hilfen für Pflegende“: Ausgebildete Helfer, sogenannte Demenzbegleiter, übernehmen stundenweise die Betreuung des Demenzkranken im häuslichen Umfeld. Die Pflegenden gewinnen ein paar Stunden Zeit für sich, können sich mit Freunden treffen, Liegengebliebenes erledigen oder sich einfach ausruhen.

„Die Nachfrage nach Unterstützung ist groß, deshalb benötigen wir dringend neue Helfer – vor allem auch Männer“, sagt Inga Reith und erklärt warum: Die Malteser suchen für jeden Demenzpatienten einen passenden Helfer aus. Oft sind ehemalige Hobbys entscheidend, die während der Betreuungszeit aufgegriffen werden. „Die Männer, die wir besuchen, spielen gerne Karten oder Schach. Da wäre es wunderbar, wenn wir ihnen einen männlichen Helfer zur Seite stellen könnten“, wünscht sich Reith.

Die Helfer werden von den Maltesern in einer 30-stündigen Ausbildung zu Demenzbegleitern qualifiziert und stetig weitergebildet. Erfahrungen in der Pflege sind nicht notwendig. „Entscheidend sind Geduld, Engagement, Einfühlungsvermögen und Zuverlässigkeit“, so Reith. Interessierte können sich bei Inga Reith von den Maltesern melden unter 0661-95310-0 oder per inga.reith@malteser.org.

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