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Studentinnen absolvieren soziales Praktikum im Mango-Mekka

Rhön/Südafrika. Im Sommer werden die Mangos geerntet. Später, wenn es wieder kühler wird, sind die Zitrusfrüchte reif. Wohlgemerkt in Südafrika, nicht in der Rhön. Ein halbes Jahr lang wollen zwei Studentinnen des Fachbereichs Ernährungswissenschaften der Fachhochschule Fulda die Ernährungsweisen der afrikanischen Landarbeiter genauer unter die Lupe nehmen. Und das Biosphärenreservat Rhön freut sich, dass die beiden im Partnerbiosphärenreservat „Kruger to Canyons“ am Rande des weltberühmten Nationalparks forschen können. Anne Scholz aus Magdeburg und Carolin Adler aus dem thüringischen Bodenrode (Landkreis Eichsfeld) haben beide Ökotrophologie an der FH Fulda studiert und obendrein das Aufbaustudium Public Health Nutrition absolviert. Letzteres befasst sich mit Fragen der Ernährung unter gesundheitlichen und bevölkerungsbezogenen Aspekten.

Knapp 30 Prozent der Bevölkerung Südafrikas sind HIV- infiziert. Hier geht es auch um die Frage, wie neben der medizinischen Versorgung auch eine gesunde, ausgewogene Ernährung den Betroffenen helfen kann, ihr Leben besser zu meistern. Carolin Adler hat ihre Masterarbeit schon geschrieben, Anne Scholz will selbiges in Südafrika tun. Ende März fliegen die beiden für ein halbes Jahr an den Rand des Kruger Nationalparks. Dort, genauer in Hoedspruit, wird Anne Scholz das Thema ihrer Masterarbeit definieren und eine Datenerhebung über die Ernährung der dort lebenden und in Obstplantagen arbeitenden Bevölkerung vornehmen. Die Ernährungswissenschaftlerin Professor Dr. Anja Kroke von der Fachhochschule Fulda wird den beiden Praktikantinnen auch über Tausende Kilometer Entfernung beiseite stehen und via Internet die wissenschaftliche Arbeit von Carolin Adler und Anne Scholz anleiten und begleiten.

Dr. Doris Pokorny, stellvertretende Leiterin der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, freute sich, über die gelungene Vernetzung der Fachhochschule mit den beiden Biosphärenreservaten in der Rhön wie in Südafrika durch das interdisziplinäre Forschungsinstitut inter.research e.V. aus Fulda. „Der Austausch mit dem Biosphärenreservat in Südafrika wird Schritt für Schritt intensiver“, sagte Doris Pokorny. „Es bilden sich immer mehr Partnerschaften und Netzwerke heraus.“

Viele Tipps beim Austausch der Akteure im Managementzentrum Oberelsbach konnte Anna-Lena May aus Junkershausen (Landkreis Rhön-Grabfeld) geben. Sie war im vergangenen Jahr für drei Monate in Hoedspruit und hat dort ehrenamtlich im agro-sozialen Projekt Hlokomela mitgearbeitet, zu dem neben dem Gesundheitszentrum auch ein ökologischer Kräutergarten gehört. Und weil es ihr so gut in Südafrika gefallen hat, will sie im Mai wieder dorthin reisen und für unbestimmte Zeit dort bleiben. „Ich will da einfach weitermachen und nicht auf halber Stelle stehen bleiben“, sagte Anna-Lena May, die von Südafrika schwärmte: „Das ist das Mango-Mekka!“ Den beiden Praktikantinnen, die das Hlokomela-Projekt ebenfalls kennenlernen werden, konnte sie schon mal erste Informationen vom Internetzugang vor Ort bis zur Malariaprophylaxe mit auf den Weg geben.

Was genau das Thema der Masterarbeit von Anne Scholz sein wird, und worüber Carolin Adler forschen wird, das wird sich erst vor Ort in Südafrika entscheiden. Per Internet-Blog, Videotelefonie oder einfach per E-Mail soll der Kontakt zur Fachhochschule Fulda wie zum Biosphärenreservat Rhön regelmäßig während des Praktikums gepflegt werden.

 

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